über den Wolken
scheint die Sonne
immer zu …
ich ergraue deutlich
langsamer
während
ich meinen Gurt
während
des Sitzens
geschlossen halte
unter meinem Sitz
Schwimmwesten
wie Monster
unter Deinem Bett
Drummer-Queen-Wien
Uiiii – hab getrommelt. War das toll. Ist zwar immer schwierig auf einer fremden Kiste, aber ein guter Anfang. Wenn ich vorher richtig nachgedacht hätte, hätten wir auch Karaoke-Musik mitnehmen und die PA mitmieten können, dann hätte meine Süße auch noch singen können. Super Frühsport. Egal. Next time. Heute solo. Mehr schlecht als recht, aber immerhin, der alte Wal schwimmt noch:
Me drumming in Vienna at t-on-Studios. Grrreat from anders-blog on Vimeo.
Ansonsten haben wir ganz entspannt und – trotz des Mistwetters – mit bester Laune heute noch einmal Kraft getankt. Stadtrundfahrt mit der Retro-Tram, mit Punsch einen angezwitschert und dann Schnitzel im Café Korb (super), tja, und jetzt sind wir wieder im Hotel, ruhen uns aus und gucken nachher Tatort. Morgen früh geht es wieder nach Hause. Es ist wie immer. Wir freuen uns auf Kinder und Kater, aber ansonsten wäre Wien auf die Dauer auch nicht verkehrt, so für ein, zwei Jahre. Hatte es zugegebenermaßen nicht so cool in Erinnerung.
Gestern Abend sind wir noch spontan ins Bellaria gegangen, dieses alte Kino in der Museumsgasse, das ich auch in Kunststoff beschreibe. Haben Bocksprünge geguckt, so ein Beziehungsfilm mit Figuren in unserem Alter. War genau richtig. Möchte in dem Kino mal eine Lesung machen. Hab mich aber nicht getraut, die Frau hinter der `Kassa´ anzusprechen.
Ansonsten? Frage ich mich bei der ganzen Diskussion über Cordt Schnibbens facebook-Abrechnung mit Saffe und Büchner, ob ich mich ebenfalls öfter zu unseren Firmenangelegenheiten äußern sollte. Andererseits – was soll man dazu sagen?
Wien
Sind noch einmal geflohen. Nach Wien. Scheiß auf die Kohle. Warum sollte man sparen, wenn Putin Ernst macht? Der letzte Eindruck von Hamburg war diese Titelseite einer russischen Zeitung im Flughafen-Presseshop: Der Westen als Titanic und der Osten als Eisberg. Da muss man kein Staatstheoretiker sein, um den Sinn zu verstehen:
Dann im Flieger auf dem Schoß meiner Freundin: Die BUNTE. Man muss ja mitlesen, wenn man daneben sitzt. Das ist wie beim Rauchen. Außerdem lernt man Einiges über das Pressewesen. Zum Beispiel ärgerte sich meine Freundin darüber, dass die Bunte beim Interview mit dem AfD-Typen Bernd Lucke nicht kritischer nachgehakt hat. Ich entgegnete, dass die (vermutlich) schon nachhaken, aber der Typ das (vermutlich) vor dem Druck autorisiert, und dann bleibt eben (vermutlich) einiges auf der Strecke. Und dass man das als Redaktion in Kauf nimmt, wenn man sich von einem Interview mit diesem Menschen eine höhere Verkaufszahl oder einen Image-Gewinn oder was auch immer verspricht. Und dass ich das im Falle der ganzen Woody Allen-Interviews letzte Woche noch viel krasser fand, weil den niemand mehr auf sein Privatleben anspricht, sondern der wieder regelrecht hofiert wird, während Bill Cosby gerade die Rutsche in den Abgrund runtersaust. Und dass man da als Journalist vielleicht auch mal sagen muss: Hey, ich will den Typen gar nicht interviewen und dem ein Forum für seine Filme geben, wenn der mir nicht erklären will, warum er eine Beziehung mit der Adoptivtochter seiner damaligen Frau einging. Und was er mit den anderen Kindern gemacht hat …
Ansonsten? Ist Wien wieder gut zu uns. Wäre gerne Reisereporter, mit meiner Freundin zusammen. Was wir immer alles zusammen entdecken und bequatschen. Würde andere vielleicht auch interessieren. Gestern Abend dann der vorläufige Höhepunkt: Udo Jürgens-Konzert in der Stadthalle. Ziemlich bewegend. Ich hab den schon einmal gesehen. In Dortmund. Vor ca. 20 Jahren. Damals war ich Roadie und mit meinen Gedanken offenbar ganz woanders, jedenfalls ist das bei mir nicht so hängengeblieben. Gestern war das nicht nur sein Heimspiel, sondern auch schon beinahe ein Abschied nehmen. Hätte ein paar Mal fast geheult. Ich meine, ich kenne ja die ganzen alten Platten. Zum Anfang von 1000 Jahre sind ein Tag hab ich als 8-Jähriger getrommelt. Frottee-Handtuch über die Bongos und – Zack – hatte ich den Sound wie von der Platte (hab mich morgen übrigens für eine Stunde in einen Proberaum am Naschmarkt eingebucht – Knaller). Ich war noch niemals in New York hab ich ungefähr 100 Mal auf Hochzeiten aufgelegt, und gestern wurde ich mir plötzlich im Angesicht dieses 80-jährigen Mannes, der sich bis auf einen ganz leichten, großväterlichen zischelnden S-Laut gegen Ende des Konzerts super gehalten hat, irgendwie auch meines eigenen Reifeprozesses bewusst. Auf der einen Seite. Auf der anderen Seite dachte ich eben auch, okay, das ist heute mit großer Wahrscheinlichkeit das letzte Mal, dass ich ihn live sehe, und das hat mich irgendwie umgehauen.
Ich war noch niemals in New York war besonders interessant zu beobachten. Ich meine, wir waren ja gerade da, in NY, und ich bin – als 16-Jähriger – auch schon in zerrissenen Jeans durch San Francisco gelaufen. Das Lied zielt ja auf die Flucht aus dem Alltag, zeichnet diesen ja als Gefängnis, in das man (in diesem Falle sogar Mann) am Ende zwar freiwillig, aber irgendwie auch desillusioniert und abgekocht zurück marschiert. Insofern empfinde ich da natürlich eine gewisse Gelassenheit. Ich hab quasi einen Haken hinter Udos Liste gemacht. Aber es ist immer wieder erstaunlich (und ich kenne das ja von den Hochzeiten), wie das Tausende aus voller Brust mitsingen, obwohl es im Grunde der Soundtrack zu ihren eigenen, nicht gelebten Träumen ist. Als wenn eine ganze Batterie Legehennen lustvoll „Ich war noch nie auf einer Wiese“ singt. DAS dem Publikum so unterzujubeln, dass dieses sich an dieser Erkenntnis dennoch hochzieht, ist eine unfassbare Leistung. Ehrlich, und ein Thema für eine Abschlussarbeit. Insofern – Hut ab, Herr Bockelmann. Und Danke für den Abend.
Dienst-, ach (und Krach) Leistungsgesellschaft!
Ganz schrecklich dieser erstochene Jobcenter-Mitarbeiter in Rothenburg. Das Verrückte ist: Als ich die Meldung las, saß ich gerade beim Straßenverkehrsamt im Wartebereich, um einen EU-Führerschein zu beantragen. Da schaut man sich die anderen Wartenden plötzlich viel genauer an …
Klar, Arbeitslosengeld ist existentieller als ein Führerschein, aber die Leute drehen ja scheinbar wegen immer weniger durch. Oder kriegte man das früher einfach nicht mit? Und sind es die Leute, oder ist es das System?
Nur als Beispiel: Ich habe für meinen kleinen Sohn einen Adventskalender im Internet bestellt. Aus purer Not, wohlgemerkt, ich war in 10 Buchhandlungen, überall ausverkauft. Heute ist der 4. Dezember, und das Scheißding ist immer noch nicht da. Dachte ich. Dann recherchiere ich heute und stelle fest, dass das Teil schon seit 3 Tagen in einem Paket-Depot liegt. Und jetzt kommt´s: in einer Autowerkstatt.
Womit wir wieder beim Auto wären. Um einen EU-Führerschein zu beantragen, braucht man (neben Geld und Zeit, obwohl ich vorab online einen Termin gemacht hatte) einen Auszug aus dem Führerscheinregister der Stadt, in der man den Führerschein gemacht hat. Ich also in Münster per Mail angefragt und auch prompt Bescheid bekommen, mein Auszug sei (ebenfalls per Mail) direkt ans Hamburger Straßenverkehrsamt gegangen. Weil die mir den nicht persönlich schicken dürfen. Nun gut. Ich also heute in den Termin und siehe da – keine Mail angekommen. Das gibt es doch nicht. Immerhin: Die Dame hat meinen Antrag dennoch entgegen genommen. Aber warum mailen die das Ding nicht mir zu?
Das Blöde ist, man weiß ja auch nie, wer Recht hat. Hat der Paketdienst wirklich nicht Bescheid gesagt, oder hab ich es nur nicht mitbekommen? Hat die Frau aus Münster das Ding wirklich abgeschickt oder dann doch vergessen?
Nachtrag: Als ich das Paket eben (in der Autowerkstatt – tatsächlich) abgeholt hab, fragte der Typ, ob ich den Abholzettel, also die Benachrichtigung dabei hätte. Natürlich nicht. Wir wurden ja nicht benachrichtigt. Ging dann aber auch mit Ausweis. Ich glaube, er bemerkte das kurze Glitzern in meinen Augen. Nicht falsch verstehen: Bin weit davon entfernt, ein Messer zu ziehen, aber einfacher wird die Welt nicht, in der wir leben.
Blick in den Spiegel

Heute in der Mittagspause im aktuellen Spiegel geblättert. Bin ja eher ein unpolitischer Mensch. Leider. Obwohl ich Politik studiert und immerhin meine mündliche Prüfung über Platons Parmenides-Dialog gemacht (und bestanden) habe. Aber genau das ist das Problem: Ich bin, was das Politische angeht, ein Theoretiker. Doch der neue (alte) Rassismus in USA, die globalen Klima- und Wirtschaftssorgen, Putin, der pakistanische Ziegelsklave – für all den geballten Scheiß bin ich zu empathisch. Ehrlich. Hab ich von meiner Mutter. Genauso wie meine Entscheidungsunfähigkeit in kleinen Dingen.
Also alles spiegelverkehrt?

Die Reflektion ist wichtig. Hintergrundwissen. Nicht blenden lassen. Man kann nicht immer vordergründig unterwegs sein. Da lauern nämlich auch Abgründe.
Musste danach auf jeden Fall zum Nachtisch ein bisschen zur Kulturgeschichte des Lachens recherchieren. Apropos, dazu ein kleiner Tipp für alle Nachwuchsredakteure: Es reicht bei der Recherche nicht, immer nur Links zu sammeln. Ab und an muss man auch mal nach Rechts gucken. So weh das manchmal tut.
In diesem Sinne.
Ohn´ Sorg´
Um es kurz vorweg zu nehmen: Lag, glaube ich, nicht am Produkt, aber ich mache erstmal keinen shop auf. Hab zwar alle 10 poetry postcards auf dem Adventsbasar verkauft, aber davon 2 an meine Mutter, 1 an meine Schwester, 3 hab ich für Freunde erstanden und den Rest hab ich am Ende selber „ausgelöst“, damit sie nicht im Restefundus-Keller der Schule vergilben …
Trotzdem ein sehr schönes Wochenende verlebt. Meine Mutter war da. Samstag Basar und Sonntag volles Programm. Haben erst meinen kleinen Sohn zum Fußballturnier gebracht und zugeguckt (er und ich hatten am Abend zuvor ein Vater-Sohn-Gespräch darüber, ob ich zu wenig lobe und zuviel coache – spannend), dann den Großen vom Konfirmationsunterricht abgeholt, danach alle vier den Weihnachtsmarkt am Rathaus besucht und Backfisch, Crepes und Schmalzkuchen gegessen.
Danach hab ich meiner Mutter dann noch eine ganz besondere Freude gemacht und bin mit ihr in den Gottesdienst der Flussschifferkirche am Hafen gegangen. Bin ja jetzt kein braver Christ oder so, aber das war ganz nett. Überlege ernsthaft, da Fördermitglied zu werden. Der Pfarrer hat das auch nicht schlecht gemacht – er fing an mit einem beinahe medienwissenchaftlichen Exkurs über Bilder und Wirklichkeit(!). Bin mir allerdings nicht sicher, ob ihm alle folgen konnten.

Ja, und abends waren wir dann noch mit meiner Freundin und deren Mutter im Ohnsorg-Theater und haben „De schöönste Dag in´t Johr“ geguckt. Und das war echt rührend, weil da so viele alte Menschen saßen, und das Stück auch so unaufgeregt und trotzdem nicht piefig war. Meine Eltern kommen ja beide aus dem Norden, und es ist eine feste Kindheitserinnerung von mir, wie wir früher im Münsterland regelmäßig als Familie vor dem Fernseher saßen und im NDR die Ohnsorg-Aufzeichnungen geguckt haben, mit denen Mudda und Vadda ihr Heimweh bekämpft haben. Tja, und gestern hat meine Mutter das zum ersten Mal live gesehen.
Weihnachten hin oder her, ich hoffe, meine Söhne springen auch später ab und an über ihre Schatten und laden ihren Alten ins Theater ein. Oder ins Konzert. Oder auf ein Bier. Ich kann aus heutiger Sicht nur sagen, man bricht sich, weiß Gott, keinen Zacken aus der Krone. Es ist sogar nett.
Nachtrag
Was machen Straßenkicker wie ich, um einen Elfer zu provozieren? Bordsteinschwalben …
Heute mein Exposé für die Modernen Arbeitswelten abgeschlossen. Vorerst. Montag Chef-Kritik, dann geht´s zum Sender.
Morgen ist Adventsbasar an der Schule meiner Jungs. Muss noch Kuchen backen und Kaffee besorgen. Und basteln, ach, nee, das hätte längst passieren sollen. Werde wohl trotzdem noch eine Spätschicht einlegen. Hab überlegt, so kleine Poetry-Postcards zu basteln, schon mit Briefmarke drauf, können die Leute gleich einen Weihnachtsgruß verschicken. Fünf Weihnachtskarten und fünf andere. Mit Gedichten und Fotos von mir, versteht sich. Mal sehen. Wenn das ankommt eröffne ich demnächst einen shop (Haha) …
Und nächstes Jahr? Gibt es Bilderwitze:

Bordsteinschwalben
Hab ganz vergessen zu erzählen, dass am Dienstag Abend beim Training meines Sohnes, als ich kam, ein DFB-Mobil auf dem Parkplatz stand. Offenbar fahren junge Übungsleiter des DFB durch das Land und zeigen interessierten Vereinen bzw. deren Nachwuchstrainer neue Trainingsübungen und taktische Tipps. Ich hab die letzten Minuten ein bisschen zugeguckt und war ganz angetan. Man sieht schon, was in den letzten 10 Jahren beim DFB passiert, bzw. welche Marschroute ausgegeben worden ist. Dass Wert gelegt wird auf kleine, intelligente Spieler, die schnell ein System begreifen und im Spiel auch wechseln können. Die Jungs haben eine echt coole Abwehr-Angriff-Umschaltübung gemacht. Sauschnell. Und ich stand oben im Clubhaus und schaute herab und dachte, solche Übung haben wir früher nicht gemacht, und das war krass, denn nebenbei lief da oben SKY und plötzlich sagt Klaus Filbry – mein alter E-Jugend-Trainer aus Wolbeck und jetzt einer der Macher bei Werder Bremen – im Fernsehen, dass Werder dieses Jahr Millionenverluste macht, und ich kriegte die Kurve gar nicht, weil ich mit einem Mal in Gedanken selber wieder D-Jugend war und mein Trainer von damals in dieser Sekunde im Fernsehen und zeitgleich mein Sohn unten auf dem Platz und WIRKLICH D-Jugend. Heute. Wahnsinn. Das Leben. Toll.
Fluchtgefahr
Diese ganzen Versammlungen gegen Flüchtlinge und Flüchtlingsheime machen mich krank. Dass da jetzt nicht mehr nur Glatzen stehen, sondern auch „ganz normale“ Bürger, macht es umso schlimmer. Und dann behaupten alle, sie seien keine Nazis, sondern besorgte Bürger. Aber genau das macht es so nazimäßig, weil es so ist wie damals, als Hitler plötzlich salonfähig wurde.
Ich merke aber auch an mir selbst, dass das Thema die Wahrnehmung beeinflusst. Gestern Morgen z. B. fuhr hinter mir im dichtesten Nebel ein grauer Golf ohne Licht. Fahrer und Beifahrer offensichtlich Ausländer. Ich bin also an der nächsten roten Ampel ausgestiegen und hab die beiden ganz freundlich darauf hingewiesen, besser das Licht einzuschalten, weil man sie überhaupt nicht sieht. Allerdings – jetzt kommt´s – auf Englisch. Warum auch immer, total behämmert. Der Typ guckte mich hilflos an, ich am Zeigen und Deuten, irgendwann murmelte er dann: `Ach so, Danke. Mach ich.´ Zum Totlachen.
Ansonsten? Geht es klar auf Weihnachten zu.

Das ist das neue Werbeplakat am Hamburger Kunstverein. Laufend wechselnde Motive, jetzt also Weihnachten. Warum ich das erzähle? Weil ich abends die Agentur besucht habe, die hinter dem Design steckt: Rocket & Wink. Würde die beiden gerne in meiner neuen Doku über die Modernen Arbeitswelten porträtieren. Einziges Problem: Öffentlich treten sie immer mit Masken auf. Könnte sein, dass der Sender das schwierig findet. Allerdings tut Cro das auch. Insofern …
Telefoniere ohnehin momentan mit interessanten Menschen: einem digitalen Nomaden, der mal Schlagersänger war, einer Karriereverweigerin, einem „guten“ Banker, einer Frau, die 30 Jobs in einem Jahr ausprobiert – hab mir vor lauter Inspiration gleich einen Termin bei meinem Chef geben lassen. Mitarbeitergespräch!
Ein Hoch auf … TV-Redakteure …
Die Woche fing blöd an. Hab mir heute Morgen Rücken und Oberschenkel mit meiner wärmenden Rheumasalbe eingecremt – und danach das Gesicht mit Aloe Vera. Leider vergessen, mir vorher die Hände zu waschen. Mein Gesicht brannte, als hätte ich eine Stunde vor der Höhensonne gesessen.
Wäre auch eine gute Challenge für Joko gegen Klaas gewesen.Hab am Samstag ein bisschen davon mit meinen Jungs gesehen. Das war nett. Die Jungs fanden es lustig, und ich konnte mal die Chance nutzen, ihnen zu erklären, was mein Job ist, bzw. welche Aufgabe eigentlich ein Redakteur hat. Dass der zwar meistens nicht vor der Kamera zu sehen ist, aber eben wie ein Mini-Regisseur vor Ort die Fäden in der Hand hält. Wobei ich gemerkt hab, dass ich nicht mehr unbefleckt Fernsehen gucken kann. Dass ich bei dem Kannibalen-Kniffel und dem Ballon-Ritt eben nicht denke: geile Action, sondern: geiles Product Placement. Ich meine, keine Ahnung, ob Tilsiter und Schmidt Spiele da was springen lassen, aber dann fängt man natürlich an, alles an der Show anzuzweifeln: jede Szene, jedes Wort, jede Geste, jeden Sturz. Naja, egal, als Fernseherlebnis mit meinen Glücksbringern war es trotzdem sehr cool. Danke dafür an Joko, Klaas und – vor allem die Redakteure der Show. Und da ich es mit meinen Jungs so nett hatte, konnte ich auch ohne Probleme am Sonntag den Tatort gucken. Der eine Stuttgarter-Kommissar ist ja auch neuerdings Teilzeitvater. Und weil ihn das so mitnimmt, pennt er immer im Kinderbett, ist unausgeglichen, säuft zuviel usw. Kenne ich auch alles noch gut. Sehr authentisch, dieses Vermissen der eigenen Kinder. Wotan Wilke Möhring hat da auch am Freitag in der NDR-Talkshow drüber gesprochen … ist definitiv gerade wieder ein Thema.
Ansonsten? War ich am Wochenende, um Wartezeit zu überbrücken, kurz auf dem Weihnachtsmarkt der skandinavischen Kirchen. War noch voller als letztes Jahr. Im Supermarkt der finnischen Kirche hab ich allerdings was Lustiges gefunden. Dass sich das so lange hält …

Und? Hab mit den Jungs natürlich nicht nur Fernsehen geguckt, sondern auch gebastelt. Kleine Teelicht-Aufsteller. Ich war eigentlich ganz stolz auf meine kleine orientalische Krippe, obwohl das mit den geraden Kanten im Himmel nicht sooo hundertprozentig schön geworden ist …
… zumal ich dann gesehen habe, wie mein Großer das gelöst hat. Er hat einfach elegante Dünen reingeschnitten. Was soll ich sagen? Materialwert: ein paar Cent, künstlerischer Wert: unbezahlbar.