Honey Ball Lektor

Betonung liegt auf Honey – und auf Ball, weil wir ja auch zusammen Fußball spielen. Heute zweite Lektorats- und Korrektursitzung mit Jan-Uwe von minimaltrashart gehabt. Tut gut – dem Text und mir. Modern, wie wir sind, mussten wir uns nicht einmal irgendwo treffen. Technik statt leibliches Wohl. Montag dann wieder real …

Rückwärts

 

Ein Fazit der Recherche: Siegburg war nett. Lag aber vielleicht auch an der Sonne. Hab nach getaner Arbeit bei Kicker und einheimischem Bierchen auf jeden Fall gut alle Eindrücke sortieren können …

Auf dem Heimweg statt ICE wieder so ein alter – als IC getarnter – InterRegio. Mir ist das, ehrlich gesagt, scheißegal, bin froh, den Anschluss überhaupt bekommen zu haben. Doch mit mir im Abteil sitzt so ein dicker Unsympath in Jeans und kariertem Hemd, Typ: gerade mal zwei Dienstreisen im Jahr, aber sich jetzt natürlich bei seinem mitreisenden Kollegen (oder ist es der Vater?) sofort darüber beschweren, dass er „dafür“ so viel Geld bezahlt hat. Nächstes Mal will er 1. Klasse fahren – macht er eh nicht.

Dann bestellt er sich einen Kaffee vom Wägelchen (immerhin gibt es eines), und ich denke, gleich motzt er über den Preis, aber nix passiert. Bin drauf und dran, meine Meinung über ihn zu überdenken, da kommt der Satz schließlich doch: „2,80 – stolzer Preis `dafür´.“ Ich glaube, dieses „Dafür“ ist der zentrale Begriff seines Lebens. Als er den halbvollen Becher kurz abstellt, um die Zeitung umzublättern, kippt der natürlich um, und dann guckt er schweigend zu, wie der ältere (also doch sein Vater?) hektisch mit drei Taschentüchern über den Boden wischt, und ärgert sich, dass er „dafür“ (die Pfütze) soviel Geld ausgegeben hat – und da tut er mir fast leid.

Mein Ticket hat die Firma bezahlt. Mein Kaffee kommt aus dem Automaten auf dem Bahnsteig: 50 Cent. Der Minischluck, der mir beim Einsteigen in den Ärmel gelaufen ist, wird keine Spuren hinterlassen, den Rest habe ich getrunken. In der Firma wartet leckeres, subventioniertes Mittagessen und Milchkaffee – umsonst.

Hatte mir ja noch vor der Abfahrt in Hamburg meinen ersten Erzählband von Ralf Rothmann gekauft – und bin total begeistert, nicht nur, weil er Schleswiger ist. Man bekommt sofort selber Lust, eine Geschichte zu schreiben. Ich meine, ein bisschen beobachten kann ich ja auch. Selbst wenn es nur Mitreisende sind.

 

Vor Spiel …

Wer hätte das gedacht? Ich könnte mit Feridun Zaimoglu Fußball gucken. Oder mit Jasmin Tabatabai. Oder mit Wolfgang Schäuble. Alles Bayern-Fans, die sich heute in der taz über das Gefühl des Bayern-Fan-Seins äußern. Feridun Zaimoglu hat sich genauso verliebt wie ich – als Kind vor der Sportschau, geflasht von den roten „Bullen“; angeblich waren es bei ihm wirklich anfangs nur die Trikots, ich hatte immerhin „Breitnigge“ ausgemacht.

Es bricht gerade eine neue Zeit an. Nicht-Bayern-Fans stellen sich hin und fragen, ob man Bayern wirklich hassen muss. Ja, man trennt sogar Bayern von Hoeneß. Aber wie immer, wenn in Deutschland etwas Thema wird, wird es nicht hochgekocht, sondern regelrecht übergekocht, zum Über-Thema. Alles ist voll mit Finale, überall tickt der Countdown runter – Wahnsinn, ich kann nur hoffen, dass Heynckes die Gardinen zugezogen hat.

Nachdem ich letztes Jahr schon mit einer Einladung zum gemeinsamen Gucken baden gegangen bin, wage ich es dieses Jahr wieder, obwohl ich jetzt schon weiß, dass ich nachher in der Unterzahl sein werde, egal, diesmal „kann“ Bayern nicht verlieren, das geht einfach nicht …

Der (W)Rap

Mir geht jetzt schon die McDonalds-Werbung mit Cro und den anderen auf den Sack. „Ich bin der (W)Rap …“

Ansonsten:

Drohnenprojekt gescheitert: 500 Millionen
Nerd verkauft Internet-Ding: 1100 Millionen

Eine Dose Bier und die taz im Nachhause-Zug: unbezahlbar