Fluchtgefahr

Diese ganzen Versammlungen gegen Flüchtlinge und Flüchtlingsheime machen mich krank. Dass da jetzt nicht mehr nur Glatzen stehen, sondern auch „ganz normale“ Bürger, macht es umso schlimmer. Und dann behaupten alle, sie seien keine Nazis, sondern besorgte Bürger. Aber genau das macht es so nazimäßig, weil es so ist wie damals, als Hitler plötzlich salonfähig wurde.

Ich merke aber auch an mir selbst, dass das Thema die Wahrnehmung beeinflusst. Gestern Morgen z. B. fuhr hinter mir im dichtesten Nebel ein grauer Golf ohne Licht. Fahrer und Beifahrer offensichtlich Ausländer. Ich bin also an der nächsten roten Ampel ausgestiegen und hab die beiden ganz freundlich darauf hingewiesen, besser das Licht einzuschalten, weil man sie überhaupt nicht sieht. Allerdings – jetzt kommt´s – auf Englisch. Warum auch immer, total behämmert. Der Typ guckte mich hilflos an, ich am Zeigen und Deuten, irgendwann murmelte er dann: `Ach so, Danke. Mach ich.´ Zum Totlachen.

Ansonsten? Geht es klar auf Weihnachten zu.

Nein. Keine Werbung für mobile Toiletten ...
Nein. Keine Werbung für mobile Toiletten …

Das ist das neue Werbeplakat am Hamburger Kunstverein. Laufend wechselnde Motive, jetzt also Weihnachten. Warum ich das erzähle? Weil ich abends die Agentur besucht habe, die hinter dem Design steckt: Rocket & Wink. Würde die beiden gerne in meiner neuen Doku über die Modernen Arbeitswelten porträtieren. Einziges Problem: Öffentlich treten sie immer mit Masken auf. Könnte sein, dass der Sender das schwierig findet. Allerdings tut Cro das auch. Insofern …

Telefoniere ohnehin momentan mit interessanten Menschen: einem digitalen Nomaden, der mal Schlagersänger war, einer Karriereverweigerin, einem „guten“ Banker, einer Frau, die 30 Jobs in einem Jahr ausprobiert – hab mir vor lauter Inspiration gleich einen Termin bei meinem Chef geben lassen. Mitarbeitergespräch!

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