EU Phemismus, oder watt?

Vor 2 Tagen hieß es: EU-Verbraucher sollen zukünftig weniger Plastiktüten benutzen. Klartext: Wir benutzen eindeutig viel zu viele. In der Tat, ich nehme mich da nicht aus. Der Herr ist mein Zeuge – wie oft haben meine Freundin und ich schon versucht, ein nachhaltiges Einkaufstaschen-System zu etablieren. Der Plan ist einfach: eine große Kunststofftasche mit 2-3 mehrfach zu verwendenden Plastiktüten in jeden Kofferraum – und fertig. Aber es funktioniert nicht, keine Ahnung, warum. Jedes Mal, wenn ich im Supermarkt an der Kasse oder auf dem Markt am Obststand stehe, fällt mir plötzlich ein, dass ich wieder die Taschen vergessen habe. Entweder sind sie nach dem letzten Auspacken zuhause liegen geblieben oder im anderen Auto (ja, auch zwei Autos sind ein Thema).

Jetzt wird mich also zukünftig die EU daran erinnern. Womöglich mit Gebühren. Aber die Maßnahme leuchtet mir auf Anhieb ein. Nicht so wie damals, als es hieß, neue Staubsauger dürften nur noch max. 1600 Watt haben. Obwohl das, global gesehen, wahrscheinlich auch Sinn macht. Die emotionalen Folgen für den Einzelnen allerdings sind kaum abzusehen …

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Moderne Zeiten

ebay

Wenn man solche Emails bekommt …

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Oder an Wasserstoffstationen Busse anhalten, die dann von denselben Fahrgästen vor Ort als technisches Wunderwerk bestaunt werden …

SCHEIßE, SCHEIßE, SCHEIßE, SCHEIßE, SCHEIßE, SCHEIßE,SCHEIßE, SCHEIßE, SCHEIßE

Oder für manche Medien die Top-News ein kaputter Knöchel ist …

Dann erübrigen sich im Grunde alle anderen Beobachtungen des Lebens.

Ansonsten? Beginne ich im Rahmen meiner Recherchen für die neue Arbeitswelten-Doku heute mit einem neuen – interessant klingenden – Buch von Alix Faßmann. Später mehr dazu.

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Und? Verbleibe für heute mit einem SPON-Zitat:

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Undnoch? Man hat sich ja gefragt, wie Gerhard Schröder trotz der aktuellen Lage noch so dicke mit Putin sein kann. Nach diesen neuen Maschmeyer-Berichten ist es nicht mehr ganz soooo verwunderlich. Kommt demnächst womöglich noch was über die Scorpions raus?

Suche, Schatz

nach einem entsetzlichen Altherren-Kick (zumindest von mir) gestern, heute goldene Novembersonne. Überlege, mal wieder meinen Coach anzurufen. Nehme Fußball zu ernst. Ernst-Haft, gewissermaßen. Vielleicht sollte ich mir eine Hobbytruppe suchen.

Heute mit voller Kraft die modernen Arbeitswelten vorangetrieben. Arbeitsgenturen angefragt, Fraunhofer-Institut, im Moment bastele ich parallel an einer Mail an Ise Bosch, Millionenerbin und Stifterin. Hab mir gerade nochmal einen Beitrag über sie im Netz angeschaut. Interessante Frau – und ein interessanter Aspekt natürlich, wenn man nie arbeiten musste, sondern das Ganze eher freiwillig als Erfahrungsschatzsuche betreiben und sich den Rest der Zeit auf wirklich sinnstiftende Dinge konzentrieren konnte. Wahrscheinlich ist das die Kunst: Jeden Tag als eine neue Schatzsuche zu begreifen. Wir haben am Samstag mit meiner Schwester Last Vegas geguckt, war ganz rührend und lustig. Aber man bekam auch ein Gefühl dafür, wie schnell man wirklich 70 ist.

Das Fraunhofer-Institut forscht seit Jahren zum Thema: Arbeitsplatz der Zukunt. Was macht Sinn? Brauchen wir noch ein Büro? Welches Equipment macht Sinn? Spannend. Einige Partnerunternehmen wie Microsoft und BMW setzen das schon um.

Seltsam, das Niveau der Weltpolitik bildet sich zurück wie in den 60ern,70ern und 80ern, aber gleichzeitig dreht sich die moderne Arbeitswelt immer schneller, wie eine Zentrifuge, so dass man aufpassen muss, nicht an den Rand geschleudert zu werden.

Hab mir vorgenommen, die Dinge wieder mit Humor zu nehmen. Schätze suchen.

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Fink Ployd

Rolling Stone - kann man ruhig mal kaufen
Rolling Stone – kann man ruhig mal kaufen

Hab das passende Weihnachtsgeschenk für meinen Vater gefunden – eine Rolling Stone-Sammlerausgabe über Pink Floyd, seine große musikalische Liebe. Die ich im Übrigen teile. Hab gerade mal wieder ein altes Stück von der Final Cut gehört, die ich als Kind auf Kassette hatte. Ich glaube, ich war der einzige 11-Jährige in der Gegend, der sich Pink Floyd-Kassetten zum Geburtstag gewünscht hat.

Immer wenn ich diese Bandgeschichten lese, habe ich das Gefühl, ich hätte mehr in Musik investieren müssen. Banderfolge sind noch krasser als Championsleague-Siege mit Fußballmannschaften. Glaube ich. Noch enger. Noch verkopfter. Noch bekloppter. Kein Wunder, dass sich soviele Bands über kurz oder lang gegenseitig an die Gurgel gehen. Da fällt mir ein: Ich hab gestern Abend – um nach der Textarie ein wenig abzuspannen – mal wieder diese alte The Notwist-Doku über die Entstehung des Albums Neon Golden gesehen. Von der ersten bis zur letzten Sekunde mit einem Lächeln im Gesicht. Bei denen würde ich auch gerne trommeln.

Ansonsten sitzt mir das konzentrierte Texten in der Tat noch ein wenig in den Knochen. Wäre heute Abend sogar beinahe ins falsche Auto gestiegen. Mannomann …

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Puh, … tin

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Hab – wegen Krankheitsausfall – die letzten Tage mitgeholfen, einen Film fertigzutexten. Das ist das Problem in unserem Job: Dass eine Deadline meistens nicht verschoben werden kann. Deswegen werden wir nur im äußersten Notfall krank. Jetzt fühle ich mich allerdings auch durchgenudelt.

Ist aber schöner Film geworden. Über das „Rätselhafte Russland“. Hab viel gelernt. Weiß ja auch nix. Hab heute z.B.  zum Beispiel die Passage über Putins politische Gegner gegengelesen (u. a. Litwinenko), bzw. was aus ihnen geworden ist. Extrem gruselig. Und dann guckt man schnell noch bei Spiegel Online, was passiert ist, weil man nichts bekommen hat – und dann kommt der Titel:

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Jetzt sind es also Kriegssschiffe. Ich sag mal: Kaminer for president …

Mauern

25 Jahre Mauerfall. Hab eben kurz überlegt, wo ich am 09. November 1989 war. Bin mir, ehrlich gesagt, gar nicht sicher. Glaube, dass ich in Amerika war und meine Eltern mir die BILD-Zeitung mit den berühmten Fotos aus Berlin in einem Adventspaket nach Kalifornien geschickt haben. Damals war ich fast sechzehn, nur knapp älter als mein älterer Sohn heute.

Habe das Gefühl, ihn noch gar nicht so lange zu kennen. Das Schicksal der Teilzeit-Väter. Das ist wie im Deutschunterricht mit der Erzählzeit und der erzählten Zeit. In meiner Wirklichkeit, das heißt, wenn man die Tage addiert, die wir zusammenverbracht haben, ist er vielleicht erst vier oder fünf. Deswegen tue ich mich, glaube ich, manchmal noch schwerer als andere damit zu akzeptieren, dass er nicht mehr klein ist. Für mich ist er noch klein. Oder zumindest jung.

Wettertechnisch war der große Mauerfalltag heute wie aus dem Bilderbuch. Goldener Sonnenschein, angenehme Temperaturen, klare Luft. Hatten ein Fußballspiel im Schanzenpark, relativ früh. Danach mit ein, zwei Kollegen zum anderen Platz an der S-Bahn-Station und da bei einer kleinen Knolle noch ein bisschen zugeguckt. War eine ganz freundliche Atmosphäre. Fast hippiemäßig. Multikulti at its best. Klar, war Schanze, aber ich hab – nach dem ganzen Ukraine-IS-Hooligan-Salafisten-Feuerwerk der letzten Monate – schon das Gefühl, auch der letzte Depp hat erkannt, dass friedliches Miteinander keine Selbstverständlichkeit ist. War es noch nie, ja, aber die Luft war extrem bleihaltig in letzter Zeit.

Ich hab mir damals in Kalifornien keine großen Sorgen gemacht. Ehrlich gesagt, auch keine großen Gedanken. Ich wollte nach meiner Rückkehr in Münster eine Rockband gründen. Und irgendwann nach Island. Beides gemacht. Jetzt entwickeln meine Söhne Ideen. Haben Träume. Und ich? Träume von Weltfrieden wie eine naive Miss-Anwärterin.

 

Mein kleiner Sohn sprach auf dem Weg zum Fußball letztens – zwar liebevoll, aber dennoch – von meinem Elch als „alter Karre“. Ich hielt ihm einen kleinen Vortrag, dass die Lebensleistung eines Mannes nicht darin bestünde, zur Bank zu gehen und einen 50.000 Euro Kredit für ein Auto aufzunehmen, was ich jederzeit machen könnte, aber nicht wolle, sondern z.B. neben diversen Jobs, der Geburt eines Kindes und einem Umzug nach England noch eben eine Doktorarbeit zu schreiben. Ohne Plagiate, wohlgemerkt. Abends fiel mir dann ein, dass mein Vater mich, als ich so alt war wie mein kleiner Sohn heute, eine Zeitlang mit einem 66er Renault Dauphine zum Fußball gefahren hat und ich mir damals auch einige (lustige) Sprüche meiner Mannschaftskameraden anhören musste. Ich fand es damals so lala, mit der Mühle kutschiert zu werden, zumal wir noch ein „normales“ Auto hatten. Heute denke ich: Was war das für ein geiles Teil …

Ansonsten? Kann man meine Reportage für die Spiegel-Onliner jetzt auf deren Facebook-Seite sehen. Also, Kopfhörer auf und Lautstärke hoch. Viel Spaß:

https://www.facebook.com/video.php?v=742670472484607&set=vb.120313354720325&type=2&theater 

 

 

 

 

Jugendstil

Ha! Das alte „Jugendstil“-Exemplar von mir mit der geheimnisvollen Widmung, das ich im Internet erstanden habe, kam eben mit der Hauspost. Was soll ich sagen? Es ist gar keine Widmung. Ergo: Hat es auch kein Leser von mir entnervt, enttäuscht oder in Geldnot verkauft. So weit, so gut.

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Die Wahrheit ist allerdings nicht viel besser. So wie es scheint, ist es eines der 15 Jury-Exemplare, die wir damals beim Mara-Cassens-Preis eingereicht haben. Hmmm, ich weiß, dass es zumindest einem Jurymitglied sehr gut gefiel; derjenige hatte uns auch aufgefordert, das einzureichen, aber Literatur ist eben Geschmacksache und zumindest einer anderen Person bedeutete das Buch wohl nicht so viel. Bin, so gesehen, eigentlich ganz glücklich, dass der streunende Kater zurück zu seinem Herrchen gefunden hat. Mit zerzaustem Fell, aber sonst wohlauf.

Wie jung ich damals war. Bin um Jahre gealtert. Aber nicht um mehr, als es wirklich waren. Ist bis hierher unterm Strich alles gar nicht so schlecht gelaufen …

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Ansonsten? Titelte ich einen der letzte Beiträge ja „No,Vember“. In der N-Joy Morningshow starteten Kuhlage und Hardeland heute Morgen eine Aktion: Yes, zum Yes-Vember. Manche Gedanken rauschen einfach wie Herbstblätter durch die Luft.

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Hab eben einen Artikel über Frauenfußball in arabischen Ländern gelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es ja selbst bei uns immer noch „Frauenmann(!)schaft“ heißt. Frage mich, warum sich da noch keine(r) drüber ausgelassen hat. Oder hat sich? Hab es nicht recherchiert. Ebensowenig wie das zweite Thema. Hab nämlich gerade erst bewusst den aktuellen Focus-Titel gesehen: `Die dunkle Seite des Islam´ – Und dazu dieses Bild?! Eine verschleierte Frau? Und soll die jetzt gefährlich gucken? Oder eher keck? Oder gar verrucht? So oder so – geht gar nicht.

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rum sich selbst kreiseln

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ausgeatmet

 

Heute zuhause geblieben. Musste mal durchatmen, obwohl ich gestern recht früh im Bett war. Hab nicht mal mehr die Fantastischen Vier gesehen. Aber meine Filme kamen gut an, das hat mich gefreut. Genauso wie die Dramaturgie. Die Filme liefen nämlich ziemlich am Anfang, vor den ganzen Reden, so dass das Publikum noch frisch war. Superinteressant, mal direktes Feedback auf bestimmte Szenen, Schnitte oder O-Töne zu haben.

In der Tat geriet eine Szene sogar ungewollt zum Lacher, obwohl sie eigentlich ganz dramatisch gemeint war. Bei dem Thema 9/11 sagt Mathias Müller von Blumencron im Film, SPON habe damals schon einen Korrespondenten vor Ort gehabt, nämlich Carsten Volkery, und dann kommt eben dieser Carsten Volkery ins Bild und sagt: Ja, ich war dabei – und erzählt dann weiter, wie ihn die Polizei nicht zum Unglücksort durchlassen wollte und im Hintergrund plötzlich der erste Turm einstürzt, aber das Publikum war so schnell mit der Reaktion, dass es nach dem `Ja, ich war dabei´ schon loslachte, weil es das in der Form wohl komisch fand. Als dann klar wurde, dass es eigentlich total dramatisch war, wurde es sofort wieder still, und ich spürte förmlich, dass sich das Publikum selbst für seinen voreiligen Lacher schämte – und diese Doppelwirkung mitzuerleben, war für mich als „Regisseur“ natürlich extrem lehrreich und spannend.

Ansonsten? Wollte ich heute eigentlich ein bisschen an meinen Gedichten arbeiten, bin aber auf dem Weg zwischen die Zeilen in meinen Gedanken hängengeblieben. Hab es immerhin geschafft, einen Song von mir bei der GEMA zu melden, den Gunter Gabriel angeblich auf seine neue Platte packen will. Fühle mich natürlich geschmeichelt, glaube es aber erst, wenn das Ding bei Saturn im Regal steht. Außerdem hab ich im Internet ein Exemplar meines ersten Romans „Jugendstil“ bestellt. Mache ich sonst nicht, aber im Begleittext stand: gebraucht und vorne eine Widmung mit Kugelschreiber, das muss ich natürlich genauer wissen. Vermutlich ist die Widmung ja von mir …

Und? Die Klasse, mit der ich im Sommer den Schulhausroman geschrieben habe, möchte unsere Geschichte als Theaterstück aufführen. Finde ich super.

Täterprofilneurose

Toller Polizeiruf gestern Abend. Sensationell, wie das Täterprofil, das Anneke Kim Sarnau von dem mordenden Vater entwirft, nach und nach auf dessen „Jäger“ Charly Hübner projiziert wird, der ebenfalls voll in eine Ehe- bzw. Familienkrise schlittert. Großes Kino. Auch hart. Hätte ich vor ein paar Jahren nicht gucken können.

Ansonsten? Bin ich mal wieder mit der Bahn zur Arbeit gefahren (wegen der SPON-Party heute Abend) und habe auf dem Weg prompt ein lustiges, neues Graffiti gesehen. Ein bisschen wie die neuen Thalia-Plakate:

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Und: Hier laufen wohl nachher meine Filme – Ich weiß, es sind nur 8 Minuten, und es gibt, weiß Gott, Wichtigeres an diesem Abend, aber ein wenig Premierenfieber habe ich schon …

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