Mit diesen Worten beschreibt taz-Autorin Julia Lorenz die ambivalente Faszination von Computermusik in ihrem Artikel anlässlich der 3-tägigen Convention „Wir sind die Roboter“, die dieses Wochenende in Berlin stattfindet. In einer idealen Welt wäre das in Hamburg, und ich hätte Zeit, dorthin zu gehen – UND für meine Familie.
Künstliche Intelligenz – das Thema brennt mir unter den Nägeln. Im Jüdischen Museum findet gerade eine Golem-Ausstellung statt. Auch superinteressant. Es wird am Ende die große Menschheitsfrage gewesen sein: Wieviel Technik ist dem Menschen dienlich? Wie erfinderisch darf er sein? Wann schlägt das Künstliche ins Widernatürliche um? Das Konstruktive ins Destruktive? Werden wir am Ende Maß gehalten oder die Schöpfung verraten haben?
Ich persönlich versuche täglich, diese Gratwanderung zu meistern. Deswegen lese ich z.B. die taz aus … Fleisch und Blut, hätte ich fast gesagt, also aus Papier und nicht am PC. Auf der anderen Seite bin ich auch ein Freund davon, moderne Technik für meine Zwecke einzusetzen. Ich mag es, von unterwegs zu bloggen oder mit meinen Söhnen zu „facetimen“(!). Aber ich möchte keinen Avatar, der für mich die Texte schreibt. Womöglich irgendwann gegen meine Intention und gegen meinen Willen! Hab in dem taz-Artikel auch gelesen, dass der japanische Robotiker Masahiro Mori für dieses ambivalente, „ungute Gefühl“ einen Begriff entwickelt hat: „Uncanny valley“ – übersetzt: unheimliches Tal. Wenn ich das auf die Schnelle richtig verstanden habe, geht es sinngemäß darum, dass wir einen kleinen Roboter niedlich finden, einen Androiden, der uns zu ähnlich nachempfunden ist, jedoch unheimlich. Wie gesagt, sehr spannend.
Warum das alles mal wieder ganz wunderbar zusammenpasst? Weil ich gestern in der Mittagspause kurz in die Stadt gegangen bin, um eine Ballpumpe zu kaufen (überlebenswichtiges, analoges Tool in unserem Haushalt), und im Schaufenster beim Klamottenriesen Zara Folgendes gesehen habe:
Noch Fragen? Die Zukunft hat längst begonnen ….
Ansonsten? Funktionieren bestimmte Mechanismen aber noch genauso wie vor 50 Jahren: Die BILD von heute und die aktuelle Ausgabe der ZEIT haben beide das Thema „Gerechtigkeit“ als Aufmacher. In der ZEIT geht es um die Chancengleichheit in der Gesellschaft, in der BILD um die „geheimen Gagen“ der Tatort-Stars. Ich habe während des Studiums mal etwas über Nachrichtenfaktoren gelernt. Da ging es auch um Relevanz. War, glaube ich, ein weicher Faktor.