Bin total genervt von dem Münster-Tatort. Nicht einmal wegen der Musik, obwohl das ein Grund wäre. Also, man ist ja selber schuld, wenn man dem Fernsehen glaubt und denkt, wo Wolbeck drauf steht, ist auch Wolbeck drin, aber … keine Ahnung, vielleicht habe ich es auch nicht wieder erkannt, vielleicht bin ich schon zu lange weg, doch meines Erachtens war da nicht eine Einstellung aus meinem Heimatdorf. Eventuell die Kirche kurz vor Schluss. Aber die Kneipe? Nie gesehen. War das Albersloh? Oder Everswinkel? Dabei gibt es in Wolbeck soviel Geschichte, den alten Bahnhof, den Drostenhof, Franz von Waldeck und Dirk von Merveldt, den Tiergarten, Tripps Hügel, „Zibomo“ (Ziegenbocksmontag, unser Karneval, eine Woche vor Rosenmontag). Telgte ist auch nicht weit weg, das kennen die Grass-Fans. Es gibt aber tatsächlich auch einen Roman, der in Wolbeck bzw. Angelmodde spielt: „Weihrauch und Pumpernickel“ von Otto Jägersberg, das Buch ist damals (1964) voll eingeschlagen. Ich hab es mal vor Jahren im Antiquariat gefunden und letztens erst gelesen – super! Wollte Jägersberg daraufhin eigentlich mal kontaktieren. Der wohnt jetzt, glaube ich, in Baden-Baden und macht Filme.
Tja, so groß die Enttäuschung auch ist, vielleicht muss ich den Tatort als Anlass nehmen, mich endlich von meiner Heimat zu emanzipieren und Neuland zu betreten …