sarg´s mit musik

Fahler als fahl - Erdmöbel-Fans wissen, wovon ich spreche.
Fahler als fahl – Erdmöbel-Fans wissen, wovon ich spreche.

Der Winter ist zurück. Wahnsinn. Ende Februar und Schnee in Hamburg. Der Verkehr natürlich wieder kurz vor dem Kollaps, weil das hier im Norden kein Autofahrer gewohnt ist.

Wir haben heute die ersten beiden Folgen der „Schweizer in Moskau“ für das SRF vertont, bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Gibt wohl keinen Filmpreis, aber dem großen Schweizer Fernsehpublikum wird es gefallen, und auch das ist dann am Ende eine kreative Leistung.

Hab die letzte Stunde für ein bisschen Zeitung lesen und Online-Recherche genutzt und dabei u. a. gesehen, dass die Erdmöbel eine neue Platte heraus gebracht haben. Der Song („Erschlagt die Armen“), den sie damals bei den Dreharbeiten für meine arte-Doku über „Köln von unten“ in ihrem Keller-Proberaum gespielt haben, hat es auch aufs Album geschafft. Toll.

Habe aus Interesse ein paar Rezensionen gelesen, u. a. auch die auf der SPEX-Seite. Da war am Rand Werbung fürs aktuelle Heft geschaltet, und ich dachte für eine Sekunde: WOW! Ekki ist sogar auf dem Titelcover des Heftes … Wieso das denn? … Ach, nee, Moment, das ist David Byrne.

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Auf jeden Fall schön und beruhigend, dass die Band mal wieder im Frühjahr auf Tour geht, und nicht bloß zur Weihnachtszeit (Ich werde versuchen, es in die Fabrik zu schaffen, allerdings sind wir kurz vorher bei Joan as a Police Woman). Und dass sie es immer wieder schaffen, die etwas anderen Frauen für ihre Duette zu gewinnen, beweist nur ihre Qualität.

Mann, Day

Das Leben ist reich an Facetten. Dieser Satz wird noch netter, wenn man weiß, was der Begriff „Facette“ ursprünglich bedeutet. War mir gar nicht so klar, wollte eigentlich nur checken, ob man das Wort mit einem oder zwei „c“ schreibt.

Facette

Fühle mich nach einem Wochenende mit Fulltime-Kinder-Fahrdienst etwas matschig. Hab sprichwörtlich die Nase voll und das Gefühl, dass mich die Grippe, die alte Hexe, jetzt doch erwischt hat. Nervig, weil es erstens viel zu tun gibt, und ich mir, zweitens, ein bisschen eingebildet habe, ich sei immun.

Habe immerhin eine kleine Wartezeit zwischen zwei Fahrdiensten nutzen können, um mir in einem Antiquariat in Altona zwei tolle Bücher zu kaufen: „Das Menschenfleisch“ von Marcel Beyer und einen Nachlass-Roman des viel zu früh verstorbenen Jörg Fauser: „Die Tournee“.

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Habe gestern bei bestem Wetter mit dem Fauser angefangen (und dabei verkühlt?). Die Geschichte spielt in den Achtzigern und u. a. auch in Berlin, von der Stimmung daher auf den ersten Seiten ein wenig wie „Apollokalypse“ von Gerhard Falkner, aber das mochte ich ja auch. Nur prosaischer. Ich bin ja schon seit „Rohstoff“ ein Fauser-Sympathisant und auch gestern sprangen mir gleich ein paar Sätze entgegen, darunter eine wunderbare Passage über eine bestimmte Volkspartei, die so aktuell ist, dass ich hätte schreien können – wenn der Kater dann nicht vor Schreck vom Tisch gefallen wäre:

Film und Fernsehen war nicht seine Welt, er las lieber und ging gern zum Boxen, und da war es wie mit der alten SPD: es gab keine guten Bücher mehr und es gab keine guten Boxer in Deutschland. Sie müssen erst wieder richtig Kohldampf schieben, dachte er, dann gibt es wieder gute Bücher und gute Boxer, und dann geht es auch der Partei wieder besser – und er hörte den Chor: Wissen wir, es muss gelingen. Mit uns zieht die neue Zeit …

Stark. Ich frage mich allerdings auch, ob das stimmt, mit dem Kohldampf. Und ob das auch im übertragenen Sinne gemeint sein kann. Der Mensch lebt schließlich nicht vom Brot allein …

Ansonsten?
Könnte man jauchzend in die Hände klatschen, weil Marco Reus wieder Tore schießt wie kein anderer hierzulande.
Könnte man ein bisschen bewundernd reagieren, angesichts der sehr kreativen und besonderen „Tatort“-Episode, die da gestern Abend in die deutschen Wohnzimmer geflimmert ist.
Könnte man krank werden, wenn man hört, was sich die Politiker auf der Sicherheitskonferenz so alles an den Kopf werfen. Und sich daraufhin ärgern, Kinder in die Welt gesetzt zu haben, wenn man nicht in derselben Sekunde wüsste, dass genau diese der Absurdität des Lebens einen vernünftigen Sinn geben (also, wenn sie denn schon mal da sind).

Kluge CD

Krise

Am selben Tag, an dem mein Mutterhaus mit folgendem Cover herausgeht, habe ich für mich eine neue Lieblingslektüre identifiziert, für die Ohren, versteht sich, und für den Moment. Es ist eine der CDs aus Alexander Kluges Hörspiel-Reihe „Chronik der Gefühle“, von der ich erst kürzlich berichtete.

klugecd

Diese eine CD trägt passenderweise den Titel: Wie kann ich mich schützen? Und sie ist eine wunderbare Kompilation von formulierten Gedanken und Gefühlen, die kurzweiliger und einleuchtender nicht sein könnten. Das Stück Nummer 14 widmet sich der Vernunft, und daraus möchte ich hier eingangs des Wochenendes einige dieser Gedanken streuen:

Die Vernunft ist schon eine Errungenschaft. Die ist so etwas wie ein Gemeinwesen, das aus dem Kopf entstand. So wie die Athene, die Göttin, aus dem Kopfe des Zeus entstand. Und die muss erst am Oberschenkel des Gottes lange ausgetragen werden. Aber sie kommt aus keinem Mutterschoß. Das heißt, die Vernunft kommt nicht aus der Kinderzeit und hat deswegen ein Fundament weniger. … Ich kann ihr nicht so vertrauen, wie ich dem Ohr vertraue, dem, was die Mutter gesagt hat; den Geschichten, die man als Kind erfahren hat. Und so gibt es also in den Gefühlen ein Unterscheidungsvermögen, und das ist sicherer als das der Vernunft. Und das Herz hat einen Verstand, den der Verstand selbst nicht versteht, sagt Pascal, und da ist etwas Wahres dran. Ich brauche also die Vernunft, die gesättigt ist, mit dem Unterscheidungsvermögen des Gefühls. … Und Gefühle sind nicht sentimental. … Ich liebe Dich. Ich hasse Dich. Das sind Unterschiede. Die kann ich messen. Mit keinem Thermometer, aber mit meinem Gefühl. … Gefühl ist sehr sachlich.

Ansonsten? Deniz Yücel ist endlich aus türkischer Haft entlassen worden!
Sehr vernünftig.

Liebe Erklärung, …

Berlin (dpa) – Fast jeder dritte Alleinstehende in Deutschland ist von Armut bedroht. Nach den jüngsten Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat waren dies 2016 32,9 Prozent der Alleinstehenden.

Passend zum Valentinstag diese Agenturmeldung von gestern. Ja, man sollte nicht bei seinem ungeliebten Partner bleiben, nur weil man sich davor fürchtet, danach alleine zu sein. Aber wenn man einen Partner hat und den/die auch noch mag, ist das ein großes Geschenk. Oder Familie und Freunde, die einem in der Not zur Seite stehen und den Rücken stärken. Oder den Magen füllen. Oder das Bett richten.

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Heute Morgen auf den paar Metern von der U-Bahn zum Büro einmal inne gehalten. Dachte: Tolle Luft, tolles Licht, tolle Stimmung, toller Tag, während sich zwanzig Meter weiter ein Obdachloser den Arsch abfror.

Ich kann nicht die Welt retten. Aber ich kann dazu beitragen, die Welt um mich herum (für einen Moment) zu einem besseren Ort zu machen. Und sei es allein dadurch, dass ich offen und freundlich bin.

Habe gestern fürs Schweizer Fernsehen zum Thema Lebenshaltung in Moskau recherchiert und weiß, dass da die Schere „arm-reich“ immer krasser auseinanderklafft. Aber dass es die Politik auch hierzulande offenbar nicht schafft, dass sich niemand um Wohnung und Essen Sorgen machen muss, finde ich erschütternd. Und es macht mich gleichzeitig demütig und dankbar. Habe meiner Freundin Karten für Joan as Police Woman geschenkt. Kleines Glück für eine große Liebe.

Ansonsten? Habe ich mich gestern Abend noch mit Sebastian von den Alphabeten getroffen, um unsere Strategie für 2018 festzulegen. Immer gut, wenn sich Arbeit nicht nach Arbeit anfühlt, sondern sprichwörtlich zum Lachen ist:

entfernterverwandter

So´n Tag

Snapseed

Fußball ist wieder ausgefallen. Ausgefallener Sport, den ich da mache. Haha. Also, just another lazy Sunday. Musste dann aber doch ein bisschen raus an die frische Luft und bin einfach mal wieder nach Ahrensburg gefahren.

Message für den Trottel?
Message für den Trottel?

Ein bisschen im Schlosspark herumgelaufen und danach auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Himbeer-Eierlikör-Torte in so ein Antik-Café, gegenüber vom Schloss. Das war nicht nur sehr nett, sondern auch ein bisschen gespenstisch, denn der letzte freie Platz war ein gemütlicher Sessel im hinteren Bereich mit einem kleinen Beistelltisch und darauf – als einzige Lektüre – ein GeoWissen-Heft von 2012 mit dem Titel:

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Und das, wo meine Freundin und ich aktuell sehr viel über Auszeiten, neue Perspektiven und den möglichen (natürlich gemeinsamen) Rest unseres Lebens sprechen. Zufall? Habe darin auch ein paar interessante Artikel gelesen, die mich allerdings eher bestätigt als wachgerüttelt haben. Tut aber auch mal ganz gut, in seinen Ansichten und Handlungsentwürfen bestätigt zu werden.

Es wurde natürlich aber auch noch mal beschrieben, dass Männer in der Regel in der so genannten midlife-crisis krassere Sachen machen, um ihr Leben zu ändern (Job kündigen, jüngere Freundin, Familie verlassen etc.), als Frauen, weil Frauen kommunikativer sind und sich früher Hilfe holen, während Männer die Themen so lange in sich hineinfressen, bis sie platzen. Aus genau demselben Grund begehen Männer übrigens auch viel, viel häufiger Amok-Taten. Hochinteressant.

Zuhause ist mir dann noch ein Artikel in der taz von Freitag untergekommen, über so ein neues digitales Bürger-Bewertungssystem in China. Demnach sollen die Chinesen an öffentlichen Plätzen in Zukunft noch stärker überwacht werden und – das ist das eigentlich Beängstigende – deren Handlungen gehen dann in ein soziales Bewertungssystem ein. Im Prinzip so: Jemand, der seinen Müll in den Eimer schmeißt und nicht bei Rot über die Ampel geht, kann Pluspunkte sammeln und bekommt am Ende eher eine Wohnung, einen Kredit oder Ausbildungsplatz als der soziale Sünder. Und falls es mir keiner glaubt:

Lest mehr taz!
Kauft mehr taz!

Das finde ich, ehrlich gesagt, so krass, dass mir die Worte fehlen. Übrigens auch ein super Stoff für ein Drehbuch. Oder gibt es das schon?

http://www.spiegel.tv/videos/140982-der-deutsche-shaolin
http://www.spiegel.tv/videos/140982-der-deutsche-shaolin

Ich habe ja vor Jahren mal in diversen Kung Fu-Schulen in Dengfeng gedreht und war damals schon relativ schockiert angesichts der Horden von Schulkindern, die wie kleine Kinderarmeen jeweils zu Hunderten morgens um 5 Uhr im Laufschritt Runde für Runde auf dem riesigen Schulhof absolvierten. Wenn man jetzt noch durch ein perfides Belohnungssystem im großen Stil künstlich „gute Bürger“ heranzüchtet, dann bin ich wirklich (nicht wirklich) gespannt auf das Ergebnis.

Leben dich

Bewegte Woche würde ich sagen. Montagmorgen: Weisheitszahn raus. War gar nicht so schlimm, bzw. mein Zahnarzt hat das gut gemacht. Er sagte, er wende eine neue Technik an, bei der man den Knochen zusammenpresse wie Styropor. Dankte dem Erfinder der lokalen Narkose.

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Dienstagabend eine Veranstaltung bei uns im SPIEGEL. Hatte im Vorfeld gar nix mitbekommen, dann aber schnell meiner Freundin Bescheid gesagt, die nämlich ein großer, nein, ein kleiner (aber immerhin) Claus Kleber-Fan ist. Ging um das erste Jahr der Regierung unter Trump, und das war ganz interessant. Vor allem, was der zweite Experte, der Politikwissenschaftler Michael Werz, gesagt hat. Ein Aspekt ist bei mir hängengeblieben: Werz meinte, die ganze Fake news-Debatte, bzw. andersherum, die Tatsache, dass Trump die Medien immer als Lügenpresse bezeichne, führe langsam zu einer Erschütterung des kollektiven Vertrauens innerhalb der amerikanischen Gesellschaft, weil plötzlich jeder alles hinterfragt und auch wichtige, konstituierende Rituale (vom wichtigen Smalltalk bis hin z.B. zu Dating-Regeln) langsam ihre Fundamente verlieren. Das heißt, die sehr heterogene Gesellschaft verliert ihre sozialen und kommunikativen Schmierstoffe. Da wäre ich tatsächlich so nicht drauf gekommen.

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Von Mittwoch auf Donnerstag wurde mein Schlaf technisch überwacht. Die Frage war: Habe ich Atemaussetzer, und, wenn ja, wie oft und wie lange? Das war vielleicht ätzend. Weil ambulant. Also zuhause, mit so einem tragbaren Messapparat, den ich mir vor die Brust schnallen musste (und die Stimme der Arzthelferin noch im Ohr: „Ganz normal hinlegen, wie immer“). Bin total verkabelt ins Bett gestiegen und fühlte mich echt plötzlich wie hundert. Die Auswertung hat allerdings ergeben, dass alles in Ordnung ist.

Donnerstag dann ein längeres, sehr gutes Gespräch mit meinem Chef. Fazit: Ich kann es mir zwar nicht leisten, werde aber wohl Ende des Jahres ein dreimonatiges Sabbatical einlegen. Bin ganz aufgeregt deswegen. Muss die Zeit natürlich gut nutzen, ohne mich unter Druck zu setzen. Puh, ob das klappt?

Abends dann noch kurz in die Trommelbude. Und da wurde es dann richtig bunt: Ich saß keine Viertelstunde hinter der Bude, da klopfte es an der Tür. Ich dachte schon, da wollte sich jemand beschweren, aber das Gegenteil war der Fall. Da standen zwei Typen vor der Tür, also, echte „Typen“, so Marke Motorradkneipe in Schleswig-Holstein, lachten verlegen und entschuldigten sich für den Überfall, um dann zu fragen, ob ich nicht bei ihnen einsteigen wolle, sie würden noch einen Trommler suchen. Nee, eigentlich noch besser: Ihr Trommler wäre jetzt der Sänger und deswegen bräuchten sie einen neuen Trommler. Ich war echt total gerührt, entgegnete aber, eigentlich würde ich im Moment nur so für mich trommeln, um wieder fit zu werden. Der eine von beiden, der sich als Manager entpuppte, wollte mir aber zumindest noch ne CD mitgeben. Also ging ich mit ihm zum Auto und … naja, es glaubt einem ja keiner, wenn man es nicht fotografiert …

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Ein Manager als Bestatter? Leichenwagen als Tourbus? Oder was? Ich schwöre, andere Zeit, anderer Ort, andere Lebensphase – ich würde es versuchen.
Vielleicht.

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Auf jeden Falle eine lustige Begebenheit, da spätabends in Billbrook auf einem Parkplatz im Industriegelände. Oder um mit des Gunter Gabriel zu sprechen (R.I.P.): Sowas passiert einem natürlich nicht, wenn man zuhause auf der Couch liegt. Und das ist allerdings wahr.

Zeitweise

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Sonntag. Schnee. Spielausfall. Also Joggen. Im Wald, im Matsch, herrlich. Zuhause ist mir aufgefallen, dass die Socken und die Mütze, die ich beim Laufen getragen habe, noch von meinem Opa stammen. Die sind zwanzig (die Socken) und dreißig (die Mütze) Jahre alt. Ist doch der Hammer in Zeiten, in denen Dinge in der Regel zwei Tage nach Ablauf der gesetzlichen Garantie ihren Geist aufgeben. Fernseher, Handyakkus, Ladekabel, ihr wisst, wovon ich spreche. Probleme mit der Zahnzusatzversicherung, die nicht zahlen will. Ist es richtig, dass PayPal nach einer Retoure den vom Händler zurücküberwiesenen Betrag auf einem PayPal-Konto parkt, statt auf meinem? Geld, das es nicht gibt, an einem Ort, den es nicht gibt!? Warum spielt sich so viel von dem, was meinen Alltag beeinflusst, außerhalb meines Gesichtsfeldes ab?

Ich behaupte nicht, dass früher alles besser war. Früher konnten mächtige Männer Frauen missbrauchen, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden. Heute können solche Systeme manchmal bröckeln. Früher hatten Tiere keine Lobby. Heute kommt irgendwann fast alles ans Tageslicht. Allerdings führt die Schnelllebigkeit der Themen auch dazu, dass sich die Säue sicher sein können, dass am nächsten Tag eine neue durchs Dorf getrieben wird.

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Ansonsten? Bin ich in den letzten Tagen ganz gut mit den Schweizern in Moskau durchgekommen. War ein sehr konzentriertes, aber sehr entspanntes Arbeiten bei meinem Kumpel Sven. Manchmal kann ich gar nicht glauben, dass so ein „Filmchen“ so viele Familien ernährt. Bin fast ein bisschen wehmütig, dass es morgen wieder ins Büro geht. Vorher allerdings nochmal zum Zahnarzt. Ein Weisheitszahn muss raus. So fängt die Woche gut an. Am Mittwoch und Donnerstag dann zum Pneumologen, wegen meines Schnarchens, ja, Kinderkrankheiten sind das keine mehr.

Eben noch den Dortmund-Tatort geguckt. Hat mir gut gefallen, vor allem die zweite Hälfte. War alles in allem so ein bisschen eine Mischung aus 12 Monkeys und Schweigen der Lämmer, aber gut. Meine Freundin und ich hätten am Ende stundenlang weiter gucken können. Der Pathologe war ja heute plötzlich Knast-Arzt und ist mit dieser Folge offenbar aus der Serie ausgeschieden. Tod durch Tollwut. Ich frage mich, ob der Schauspieler raus wollte und die Autoren dann so eine krasse Geschichte gestrickt haben, oder ob der Schauspieler der Handlung gewissermaßen zum Opfer gefallen ist. Würde gerne mal ein Drehbuch Über das „Böse“ schreiben. Über die dunklen Untiefen des Menschen. Ich respektiere das sehr, wenn sich Menschen so kreative Geschichten ausdenken.

War aber selber auch nicht ganz untätig. Hab eine kleine Geschichte abgeschlossen, die ich dem Betreiber des Unperfekthauses in Essen versprochen hatte. Hab sie heute mit ein bisschen Distanz ein letztes Mal Korrektur gelesen und bin ganz zufrieden. In erster Linie vor allem auch deswegen, weil ich mal wieder ein literarisches Projekt abgeschlossen habe. Das bedeutet, dass das nächste kommen kann.

Und? Rolf Zacher ist gestorben. Schade. Mit 76. Eigentlich kein Alter heutzutage. Meine Freundin und ich haben uns fest vorgenommen, uns in Zukunft grundsätzlich weniger Sorgen zu machen.