Nachtrag

Was machen Straßenkicker wie ich, um einen Elfer zu provozieren? Bordsteinschwalben …

Heute mein Exposé für die Modernen Arbeitswelten abgeschlossen. Vorerst. Montag Chef-Kritik, dann geht´s zum Sender.

Morgen ist Adventsbasar an der Schule meiner Jungs. Muss noch Kuchen backen und Kaffee besorgen. Und basteln, ach, nee, das hätte längst passieren sollen. Werde wohl trotzdem noch eine Spätschicht einlegen. Hab überlegt, so kleine Poetry-Postcards zu basteln, schon mit Briefmarke drauf, können die Leute gleich einen Weihnachtsgruß verschicken. Fünf Weihnachtskarten und fünf andere. Mit Gedichten und Fotos von mir, versteht sich. Mal sehen. Wenn das ankommt eröffne ich demnächst einen shop (Haha) …

Und nächstes Jahr? Gibt es Bilderwitze:

Duengkelei
Duengkelei

 

 

Bordsteinschwalben

DFBm

Hab ganz vergessen zu erzählen, dass am Dienstag Abend beim Training meines Sohnes, als ich kam, ein DFB-Mobil auf dem Parkplatz stand. Offenbar fahren junge Übungsleiter des DFB durch das Land und zeigen interessierten Vereinen bzw. deren Nachwuchstrainer neue Trainingsübungen und taktische Tipps. Ich hab die letzten Minuten ein bisschen zugeguckt und war ganz angetan. Man sieht schon, was in den letzten 10 Jahren beim DFB passiert, bzw. welche Marschroute ausgegeben worden ist. Dass Wert gelegt wird auf kleine, intelligente Spieler, die schnell ein System begreifen und im Spiel auch wechseln können. Die Jungs haben eine echt coole Abwehr-Angriff-Umschaltübung gemacht. Sauschnell. Und ich stand oben im Clubhaus und schaute herab und dachte, solche Übung haben wir früher nicht gemacht, und das war krass, denn nebenbei lief da oben SKY und plötzlich sagt Klaus Filbry – mein alter E-Jugend-Trainer aus Wolbeck und jetzt einer der Macher bei Werder Bremen – im Fernsehen, dass Werder dieses Jahr Millionenverluste macht, und ich kriegte die Kurve gar nicht, weil ich mit einem Mal in Gedanken selber wieder D-Jugend war und mein Trainer von damals in dieser Sekunde im Fernsehen und zeitgleich mein Sohn unten auf dem Platz und WIRKLICH D-Jugend. Heute. Wahnsinn. Das Leben. Toll.

Fluchtgefahr

Diese ganzen Versammlungen gegen Flüchtlinge und Flüchtlingsheime machen mich krank. Dass da jetzt nicht mehr nur Glatzen stehen, sondern auch „ganz normale“ Bürger, macht es umso schlimmer. Und dann behaupten alle, sie seien keine Nazis, sondern besorgte Bürger. Aber genau das macht es so nazimäßig, weil es so ist wie damals, als Hitler plötzlich salonfähig wurde.

Ich merke aber auch an mir selbst, dass das Thema die Wahrnehmung beeinflusst. Gestern Morgen z. B. fuhr hinter mir im dichtesten Nebel ein grauer Golf ohne Licht. Fahrer und Beifahrer offensichtlich Ausländer. Ich bin also an der nächsten roten Ampel ausgestiegen und hab die beiden ganz freundlich darauf hingewiesen, besser das Licht einzuschalten, weil man sie überhaupt nicht sieht. Allerdings – jetzt kommt´s – auf Englisch. Warum auch immer, total behämmert. Der Typ guckte mich hilflos an, ich am Zeigen und Deuten, irgendwann murmelte er dann: `Ach so, Danke. Mach ich.´ Zum Totlachen.

Ansonsten? Geht es klar auf Weihnachten zu.

Nein. Keine Werbung für mobile Toiletten ...
Nein. Keine Werbung für mobile Toiletten …

Das ist das neue Werbeplakat am Hamburger Kunstverein. Laufend wechselnde Motive, jetzt also Weihnachten. Warum ich das erzähle? Weil ich abends die Agentur besucht habe, die hinter dem Design steckt: Rocket & Wink. Würde die beiden gerne in meiner neuen Doku über die Modernen Arbeitswelten porträtieren. Einziges Problem: Öffentlich treten sie immer mit Masken auf. Könnte sein, dass der Sender das schwierig findet. Allerdings tut Cro das auch. Insofern …

Telefoniere ohnehin momentan mit interessanten Menschen: einem digitalen Nomaden, der mal Schlagersänger war, einer Karriereverweigerin, einem „guten“ Banker, einer Frau, die 30 Jobs in einem Jahr ausprobiert – hab mir vor lauter Inspiration gleich einen Termin bei meinem Chef geben lassen. Mitarbeitergespräch!

Ein Hoch auf … TV-Redakteure …

Die Woche fing blöd an. Hab mir heute Morgen Rücken und Oberschenkel mit meiner wärmenden Rheumasalbe eingecremt – und danach das Gesicht mit Aloe Vera. Leider vergessen, mir vorher die Hände zu waschen. Mein Gesicht brannte, als hätte ich eine Stunde vor der Höhensonne gesessen.

Wäre auch eine gute Challenge für Joko gegen Klaas gewesen.Hab am Samstag ein bisschen davon mit meinen Jungs gesehen. Das war nett. Die Jungs fanden es lustig, und ich konnte mal die Chance nutzen, ihnen zu erklären, was mein Job ist, bzw. welche Aufgabe eigentlich ein Redakteur hat. Dass der zwar meistens nicht vor der Kamera zu sehen ist, aber eben wie ein Mini-Regisseur vor Ort die Fäden in der Hand hält. Wobei ich gemerkt hab, dass ich nicht mehr unbefleckt Fernsehen gucken kann. Dass ich bei dem Kannibalen-Kniffel und dem Ballon-Ritt eben nicht denke: geile Action, sondern: geiles Product Placement. Ich meine, keine Ahnung, ob Tilsiter und Schmidt Spiele da was springen lassen, aber dann fängt man natürlich an, alles an der Show anzuzweifeln: jede Szene, jedes Wort, jede Geste, jeden Sturz. Naja, egal, als Fernseherlebnis mit meinen Glücksbringern war es trotzdem sehr cool. Danke dafür an Joko, Klaas und – vor allem die Redakteure der Show. Und da ich es mit meinen Jungs so nett hatte, konnte ich auch ohne Probleme am Sonntag den Tatort gucken. Der eine Stuttgarter-Kommissar ist ja auch neuerdings Teilzeitvater. Und weil ihn das so mitnimmt, pennt er immer im Kinderbett, ist unausgeglichen, säuft zuviel usw. Kenne ich auch alles noch gut. Sehr authentisch, dieses Vermissen der eigenen Kinder. Wotan Wilke Möhring hat da auch am Freitag in der NDR-Talkshow drüber gesprochen … ist definitiv gerade wieder ein Thema.

Ansonsten? War ich am Wochenende, um Wartezeit zu überbrücken, kurz auf dem Weihnachtsmarkt der skandinavischen Kirchen. War noch voller als letztes Jahr. Im Supermarkt der finnischen Kirche hab ich allerdings was Lustiges gefunden. Dass sich das so lange hält …

Mannamanna
Mannamanna

Und? Hab mit den Jungs natürlich nicht nur Fernsehen geguckt, sondern auch gebastelt. Kleine Teelicht-Aufsteller. Ich war eigentlich ganz stolz auf meine kleine orientalische Krippe, obwohl das mit den geraden Kanten im Himmel nicht sooo hundertprozentig schön geworden ist …

Foto 2

… zumal ich dann gesehen habe, wie mein Großer das gelöst hat. Er hat einfach elegante Dünen reingeschnitten. Was soll ich sagen? Materialwert: ein paar Cent, künstlerischer Wert: unbezahlbar.

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EU Phemismus, oder watt?

Vor 2 Tagen hieß es: EU-Verbraucher sollen zukünftig weniger Plastiktüten benutzen. Klartext: Wir benutzen eindeutig viel zu viele. In der Tat, ich nehme mich da nicht aus. Der Herr ist mein Zeuge – wie oft haben meine Freundin und ich schon versucht, ein nachhaltiges Einkaufstaschen-System zu etablieren. Der Plan ist einfach: eine große Kunststofftasche mit 2-3 mehrfach zu verwendenden Plastiktüten in jeden Kofferraum – und fertig. Aber es funktioniert nicht, keine Ahnung, warum. Jedes Mal, wenn ich im Supermarkt an der Kasse oder auf dem Markt am Obststand stehe, fällt mir plötzlich ein, dass ich wieder die Taschen vergessen habe. Entweder sind sie nach dem letzten Auspacken zuhause liegen geblieben oder im anderen Auto (ja, auch zwei Autos sind ein Thema).

Jetzt wird mich also zukünftig die EU daran erinnern. Womöglich mit Gebühren. Aber die Maßnahme leuchtet mir auf Anhieb ein. Nicht so wie damals, als es hieß, neue Staubsauger dürften nur noch max. 1600 Watt haben. Obwohl das, global gesehen, wahrscheinlich auch Sinn macht. Die emotionalen Folgen für den Einzelnen allerdings sind kaum abzusehen …

Foto 3

Moderne Zeiten

ebay

Wenn man solche Emails bekommt …

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Oder an Wasserstoffstationen Busse anhalten, die dann von denselben Fahrgästen vor Ort als technisches Wunderwerk bestaunt werden …

SCHEIßE, SCHEIßE, SCHEIßE, SCHEIßE, SCHEIßE, SCHEIßE,SCHEIßE, SCHEIßE, SCHEIßE

Oder für manche Medien die Top-News ein kaputter Knöchel ist …

Dann erübrigen sich im Grunde alle anderen Beobachtungen des Lebens.

Ansonsten? Beginne ich im Rahmen meiner Recherchen für die neue Arbeitswelten-Doku heute mit einem neuen – interessant klingenden – Buch von Alix Faßmann. Später mehr dazu.

Foto 3

Und? Verbleibe für heute mit einem SPON-Zitat:

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Undnoch? Man hat sich ja gefragt, wie Gerhard Schröder trotz der aktuellen Lage noch so dicke mit Putin sein kann. Nach diesen neuen Maschmeyer-Berichten ist es nicht mehr ganz soooo verwunderlich. Kommt demnächst womöglich noch was über die Scorpions raus?

Suche, Schatz

nach einem entsetzlichen Altherren-Kick (zumindest von mir) gestern, heute goldene Novembersonne. Überlege, mal wieder meinen Coach anzurufen. Nehme Fußball zu ernst. Ernst-Haft, gewissermaßen. Vielleicht sollte ich mir eine Hobbytruppe suchen.

Heute mit voller Kraft die modernen Arbeitswelten vorangetrieben. Arbeitsgenturen angefragt, Fraunhofer-Institut, im Moment bastele ich parallel an einer Mail an Ise Bosch, Millionenerbin und Stifterin. Hab mir gerade nochmal einen Beitrag über sie im Netz angeschaut. Interessante Frau – und ein interessanter Aspekt natürlich, wenn man nie arbeiten musste, sondern das Ganze eher freiwillig als Erfahrungsschatzsuche betreiben und sich den Rest der Zeit auf wirklich sinnstiftende Dinge konzentrieren konnte. Wahrscheinlich ist das die Kunst: Jeden Tag als eine neue Schatzsuche zu begreifen. Wir haben am Samstag mit meiner Schwester Last Vegas geguckt, war ganz rührend und lustig. Aber man bekam auch ein Gefühl dafür, wie schnell man wirklich 70 ist.

Das Fraunhofer-Institut forscht seit Jahren zum Thema: Arbeitsplatz der Zukunt. Was macht Sinn? Brauchen wir noch ein Büro? Welches Equipment macht Sinn? Spannend. Einige Partnerunternehmen wie Microsoft und BMW setzen das schon um.

Seltsam, das Niveau der Weltpolitik bildet sich zurück wie in den 60ern,70ern und 80ern, aber gleichzeitig dreht sich die moderne Arbeitswelt immer schneller, wie eine Zentrifuge, so dass man aufpassen muss, nicht an den Rand geschleudert zu werden.

Hab mir vorgenommen, die Dinge wieder mit Humor zu nehmen. Schätze suchen.

Sky3

Fink Ployd

Rolling Stone - kann man ruhig mal kaufen
Rolling Stone – kann man ruhig mal kaufen

Hab das passende Weihnachtsgeschenk für meinen Vater gefunden – eine Rolling Stone-Sammlerausgabe über Pink Floyd, seine große musikalische Liebe. Die ich im Übrigen teile. Hab gerade mal wieder ein altes Stück von der Final Cut gehört, die ich als Kind auf Kassette hatte. Ich glaube, ich war der einzige 11-Jährige in der Gegend, der sich Pink Floyd-Kassetten zum Geburtstag gewünscht hat.

Immer wenn ich diese Bandgeschichten lese, habe ich das Gefühl, ich hätte mehr in Musik investieren müssen. Banderfolge sind noch krasser als Championsleague-Siege mit Fußballmannschaften. Glaube ich. Noch enger. Noch verkopfter. Noch bekloppter. Kein Wunder, dass sich soviele Bands über kurz oder lang gegenseitig an die Gurgel gehen. Da fällt mir ein: Ich hab gestern Abend – um nach der Textarie ein wenig abzuspannen – mal wieder diese alte The Notwist-Doku über die Entstehung des Albums Neon Golden gesehen. Von der ersten bis zur letzten Sekunde mit einem Lächeln im Gesicht. Bei denen würde ich auch gerne trommeln.

Ansonsten sitzt mir das konzentrierte Texten in der Tat noch ein wenig in den Knochen. Wäre heute Abend sogar beinahe ins falsche Auto gestiegen. Mannomann …

LGV2

Puh, … tin

Desktop

Hab – wegen Krankheitsausfall – die letzten Tage mitgeholfen, einen Film fertigzutexten. Das ist das Problem in unserem Job: Dass eine Deadline meistens nicht verschoben werden kann. Deswegen werden wir nur im äußersten Notfall krank. Jetzt fühle ich mich allerdings auch durchgenudelt.

Ist aber schöner Film geworden. Über das „Rätselhafte Russland“. Hab viel gelernt. Weiß ja auch nix. Hab heute z.B.  zum Beispiel die Passage über Putins politische Gegner gegengelesen (u. a. Litwinenko), bzw. was aus ihnen geworden ist. Extrem gruselig. Und dann guckt man schnell noch bei Spiegel Online, was passiert ist, weil man nichts bekommen hat – und dann kommt der Titel:

13-11-2014 20-17-34

Jetzt sind es also Kriegssschiffe. Ich sag mal: Kaminer for president …

Mauern

25 Jahre Mauerfall. Hab eben kurz überlegt, wo ich am 09. November 1989 war. Bin mir, ehrlich gesagt, gar nicht sicher. Glaube, dass ich in Amerika war und meine Eltern mir die BILD-Zeitung mit den berühmten Fotos aus Berlin in einem Adventspaket nach Kalifornien geschickt haben. Damals war ich fast sechzehn, nur knapp älter als mein älterer Sohn heute.

Habe das Gefühl, ihn noch gar nicht so lange zu kennen. Das Schicksal der Teilzeit-Väter. Das ist wie im Deutschunterricht mit der Erzählzeit und der erzählten Zeit. In meiner Wirklichkeit, das heißt, wenn man die Tage addiert, die wir zusammenverbracht haben, ist er vielleicht erst vier oder fünf. Deswegen tue ich mich, glaube ich, manchmal noch schwerer als andere damit zu akzeptieren, dass er nicht mehr klein ist. Für mich ist er noch klein. Oder zumindest jung.

Wettertechnisch war der große Mauerfalltag heute wie aus dem Bilderbuch. Goldener Sonnenschein, angenehme Temperaturen, klare Luft. Hatten ein Fußballspiel im Schanzenpark, relativ früh. Danach mit ein, zwei Kollegen zum anderen Platz an der S-Bahn-Station und da bei einer kleinen Knolle noch ein bisschen zugeguckt. War eine ganz freundliche Atmosphäre. Fast hippiemäßig. Multikulti at its best. Klar, war Schanze, aber ich hab – nach dem ganzen Ukraine-IS-Hooligan-Salafisten-Feuerwerk der letzten Monate – schon das Gefühl, auch der letzte Depp hat erkannt, dass friedliches Miteinander keine Selbstverständlichkeit ist. War es noch nie, ja, aber die Luft war extrem bleihaltig in letzter Zeit.

Ich hab mir damals in Kalifornien keine großen Sorgen gemacht. Ehrlich gesagt, auch keine großen Gedanken. Ich wollte nach meiner Rückkehr in Münster eine Rockband gründen. Und irgendwann nach Island. Beides gemacht. Jetzt entwickeln meine Söhne Ideen. Haben Träume. Und ich? Träume von Weltfrieden wie eine naive Miss-Anwärterin.

 

Mein kleiner Sohn sprach auf dem Weg zum Fußball letztens – zwar liebevoll, aber dennoch – von meinem Elch als „alter Karre“. Ich hielt ihm einen kleinen Vortrag, dass die Lebensleistung eines Mannes nicht darin bestünde, zur Bank zu gehen und einen 50.000 Euro Kredit für ein Auto aufzunehmen, was ich jederzeit machen könnte, aber nicht wolle, sondern z.B. neben diversen Jobs, der Geburt eines Kindes und einem Umzug nach England noch eben eine Doktorarbeit zu schreiben. Ohne Plagiate, wohlgemerkt. Abends fiel mir dann ein, dass mein Vater mich, als ich so alt war wie mein kleiner Sohn heute, eine Zeitlang mit einem 66er Renault Dauphine zum Fußball gefahren hat und ich mir damals auch einige (lustige) Sprüche meiner Mannschaftskameraden anhören musste. Ich fand es damals so lala, mit der Mühle kutschiert zu werden, zumal wir noch ein „normales“ Auto hatten. Heute denke ich: Was war das für ein geiles Teil …

Ansonsten? Kann man meine Reportage für die Spiegel-Onliner jetzt auf deren Facebook-Seite sehen. Also, Kopfhörer auf und Lautstärke hoch. Viel Spaß:

https://www.facebook.com/video.php?v=742670472484607&set=vb.120313354720325&type=2&theater