Bin seit Freitag den Gips los. Nur die blaue Wickel ist geblieben. Muss allerdings noch zwei Wochen an Krücken laufen, um den heilenden Fuß wieder langsam an die Belastung zu gewöhnen. War gestern zum ersten Mal seit 6 Wochen wieder in der Badewanne. Jetzt ist der Abfluss verstopft. Scherz!
Wobei, also (Schon gegessen?) es ist schon interessant, wie die Haut weiter neue Haut produziert und wie sich die Schichten übereinanderlegen, wenn man die Haut nicht durch normale Bewegung oder Nutzung abreibt. Ich konnte nicht mal richtig meine Zehen beugen, so hart und dick war die Haut unter dem Fußballen geworden. Egal. Der menschliche Körper ist einfach ein großer Schatz. Der Größte, den wir besitzen. Wie schnell der sich manchmal erholt. Fühlt sich heute schon ganz anders an, den kaputten Fuß aufzusetzen, fast normal. Gestern war das wie ein Fremdkörper. Im wahrsten Sinne.
Apropos, habe gestern Abend mit meinem Ziehsohn Transcendence geguckt, diesen Sci-Fi-Film mit Johnny Depp, der am Anfang stirbt und am Ende mit Hilfe der Nanotechnologie im Prinzip wie Jesus wiederaufersteht. Eigentlich ein ganz cooler Film, mir gefiel vor allem die Wohnung, in der Johnny Depp und seine Frau am Anfang des Films gewohnt haben.
Ja, ich sitze viel vor der Glotze. Also, ich arbeite auch an Drehbüchern und mache mir Skizzen, Bilderwitze oder sonstige Notizen, aber der Fernseher läuft den ganzen Tag: Dokus und Sport. Habe gestern seit 1000 Jahren mal wieder Tennis geguckt. Und Formel 1. Dabei ist mir eingefallen, dass ich früher ständig Sportschau geguckt habe. Immer samstags und sonntags und dann noch Sport im Westen. Ich war echt ein Sport-Junkie. Kannte mich auch überall aus. Sieger von Galopp-Rennen, Turner, Wasserballer, Leichtathleten sowieso.
Ach ja, und ich lese wieder ein bisschen nebenher: gerade „Dorfpunks“ von Rocko Schamoni. Hab es nie gelesen, und da ich jetzt selber nochmal angreifen will, dachte ich, ich lese es mal. Finde es besser als erhofft und unterhaltsamer als erwartet. So ist das manchmal. Ich weiß gar nicht, was ich gegen den habe. Und warum? Ich glaube, seit ich ihn mal am Nebentisch im Gespräch mit einem Kollegen erlebt habe. Irgendwie unsympathisch, aber vermutlich kann man von so einer „Begegnung“ auch keine Rückschlüsse auf das große Ganze ziehen. Andererseits – wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was er in „Dorfpunks“ erzählt, war er immer schon ein kleiner Spacko. Immerhin kann er von seiner Kunst leben. Und zieht eine Karte nach der anderen aus dem Ärmel. Also, was weiß ich schon? Wer bin ich schon? Doch wohl eher ein Glühwürmchen als ein Stern. Wenn ich nicht Fernsehen glotze, spiele ich Score Hero und fürchte mich jetzt schon vor dem endgültigen Karriere-Ende.
Vor ein paar Tagen bin ich zum letzten Spiel eingelaufen, und der englische Kommentator hielt so eine authentische Lobeshymne auf meine Verdienste für den Verein, da hätte ich fast geheult. Muss ich mir Sorgen machen? War natürlich dann doch nicht mein letztes Spiel, hab jetzt noch eine Saison in Monaco drangehängt. Vielleicht gucke ich mir da mal ein Formel 1-Rennen an …