Nachschlag

Leider ist das Wochenende schon wieder vorbei. Aber ich habe zumindest einmal ordentlich durchgeschnauft – und im Nachhinein erst so richtig geschnallt, dass der Maxi Heisler Jakob und mich ins coolste Zelt gelotst hat, und zwar ins Herzkasperlzelt, wo dieses Jahr auch die interessantesten Bands auftreten. Am Donnerstag, als wir da waren, spielte da eine Combo, die kannte ich gar nicht, Schlachthofbronx, war aber total angetan, weil die so volkstümlich begannen und dann die Beats hochfuhren und für den Rave die Holz- und Blechbläser ganz modern arrangiert hatten. Respekt, so ein bisschen wie The Notwist. Der Bayrische Rundfunk hat das Konzert ziemlich aufwendig mitgeschnitten, hab es gerade gefunden. Ich bin auch dreinmal kurz zu sehen – der mit den kurzen Haaren vor der Bühne, der als einziger keine Lederhose anhat …

http://www.br.de/wiesn/oide-wiesn-konzert-100.html

Ansonsten sind diese Drehreisen ja häufig nachhaltiger, als man zunächst denkt. So hatte ich am Freitag, als ich mit der Maklerin Tina Aigner gedreht hab, während des Mittagessens ein längeres Gespräch mit deren Mann, Thomas Aigner, kaum älter als ich, aber eben einer, der dieses Makler-Unternehmen führt, und das, wenn man den Mitarbeitern glauben darf, offenbar auch sehr gut. Wir haben lange über diese Fälle gesprochen wie in Hamburg in der Hegestraße, wo Investoren versuchen, Mieter rauszukriegen, und über die Schwierigkeit für Familien, bezahlbaren Wohnraum zu finden, und über die Gefahr einer „Verödung der Städte“ etc. Diese Off the record-Gespräche sind mitunter ganz beruhigend, weil man sich da mit den richtigen Leuten auf Augenhöhe und in einem vernünftigen Rahmen mal darüber austauschen kann, was einem missfällt, und somit der eigentliche Schatz, den ich von unterwegs mitbringe. Als Journalist legt man zeitlebens an einem Riesenpuzzle und jedes neue Projekt liefert neue Teile …

Apropos „unterwegs“ – hab mir gestern On the Road of DVD gekauft. Will mir den unbedingt noch anschauen, bevor es nächste Woche nach Brasilien geht.

Abgedreht

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Heute einen guten Dreh gehabt. Gute Makler, guter Kunde. Alle geduldig und entspannt. Sogar der Hund …

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Gestern Abend auf der ‚Oide Wiesn‘ noch mit Jakob und Maximilian 2 Maß getrunken. 10 Euro pro Krug, aber nett wars. Danach war ich allerdings bettreif. Wie da einige tagelang von morgens bis abends durchfeiern können, ist mir ein Rätsel. Körperlich, geistig und finanziell. Vielleicht setze ich die Prioritäten aber auch falsch!?

The Ätz of Noise

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Wieder München. Aber nicht, um aufs Oktoberfest zu gehen oder gar mit meinen Söhnen zu einem Bayernspiel, nein, natürlich um zu arbeiten. Drehe morgen mit der Maklerin Tina Aigner. Wobei, ein bisschen Oktoberfest kriege ich auch ab. Bin mit Jakob Meiner zur ‚Oidn Wiesn‘ verabredet, sind sogar an einen Tisch eingeladen, von dem Mietaktivisten Maxi Heisler. Cool. Gut, Tina Aigner war, glaube ich, Gast bei Regine Sixt, aber so sind eben die Verhältnisse. Passt scho…

Merke, dass ich immer lärmempfindlicher werde. In der S-Bahn nervte mich schon so ein Techno-Typ. 7:30 und Ummz, Ummz, Ummz. Jetzt im Flieger vor mir zwei Typen, Zahlenmenschen, keine Ahnung, auf jeden Fall reden die zu laut und dummes Zeug. Vielleicht bin ich auch der Dumme, weil ich nix verstehe. Offenbar gehen die auch nachher aufs Oktoberfest. Der Kleinere ist schon ganz aufgeregt.

Bestelle Kaffee und O-Saft. Die Oma neben mir bestellt das gleiche. Vielleicht denkt sie, es gibt nichts anderes. Hab noch leichte Startschwierigkeiten. Müde. Heute Morgen im Bus ein paar Handwerker, mit denen wollte ich auch nicht tauschen. Später in der S-Bahn zum Flughafen saß, glaube ich, der extra3-Moderator. Total verschnupft. Sah aus, als wäre er auch lieber im Bett geblieben. Vielleicht war er es auch gar nicht. So oder so, es hat mich getröstet.

Viel leichter …

FDP ist raus aus dem Bundestag und die AfD fast drin. Krass. Und Angie räumt ab. Auch krass.

Viel leicht

Aber etwas Anderes beschäftigt mich noch mehr. Musste gestern ja auch über den Rückkauf der Stromnetze entscheiden und merkte plötzlich, dass ich mich überhaupt nicht ausreichend informiert hatte. Bin dann voll auf den Text der Wahlkarte reingefallen. Sinngemäß stand da: Wollen Sie, dass der Strom auch in Zukunft sozial verträglich und ökologisch und blablabla für alle bleibt? Und ich – durch die Immobilien-Recherche ohnehin gerade voll auf dem Verstaatlichungsdampfer – sofort: Ja, klar will ich das. Nehmt den Spekulanten das Druckmittel. Aber kaum war der Zettel in der Kiste, bin ich nachdenklich geworden. Schließlich sorgen die Investoren ja dafür, dass die Hardware in Schuss bleibt, im Übrigen genauso auf dem Wohnungsmarkt. Über 90% der Sanierungen und des Neubaus gehen von privaten Eigentümern aus. Und staatlicher Wohnungsbau hat in der DDR auch nicht funktioniert. Deswegen wird in Berlin ja gerade viel saniert, wenn auch nicht immer angemessen und mieterfreundlich. Und – zurück zum Strom – wer übernimmt die Kosten? Wir! Und dann denke ich wiederum: Warum gibt man eine halbe Milliarde für die Elbphilharmonie aus, anstatt mit dem Geld die Grundbedürfnisse der Bürger zu befriedigen, nämlich bezahlbare Wohnungen und bezahlbarer Strom!?

Ansonsten? Mit meinem großen Glücksbringer den zweiten Teil des Angelkurses hinter mich gebracht. Spezielle Fischkunde. Mein Sohn wusste alles. Wahnsinn. Das letzte Mal hat mir der Kopf so geraucht, als ich für die mündliche Prüfung Platons Parmenides vorbereiten musste. Danach wusste ich, wie Platon „Gott“ definiert. Hab es vergessen. Auch ohne Nietzsche.

Und? 30 Jahre nach Breitnigge und drei nach Robbery hat Bayern ein neues symbiotisches Traumduo: Lahmsteiger. Ganz ehrlich, Bastis kurzer Steilpass vorm 3:0  – ich liebe diesen Jungen.

Frei-Tage

Am Frei-Tag einen freien Tag gegönnt. Gerade so viel mit der Recherche für eine Brasilienreise und (nebenbei) der Wohnen-Doku zu tun, dass ich einmal durchschnaufen musste. Man sollte diese kleinen Anzeichen ernst nehmen und darauf reagieren, sonst ist man ruckzuck weg vom Fenster.

Hab dann alleine hier zuhause so einen richtig Lethargischen bekommen und den ganzen Vormittag im Bett gelegen und Pro7 geguckt, ja, eine Schande, aber die holen den Zuschauer da auch echt ab. Wer um diese Zeit vor der Glotze liegt, lässt sich gerne „einlullen“. Doch wie abgezockt dieser Sender da mit einer Hand voll Formaten das Programm bestreitet, das ist schon unfassbar. Kein Wunder, dass die Planer bei den Öffentlich-Rechtlichen manchmal verzweifeln. Aber man kennt das ja, dass man seine Lieblingsserien die ganze Nacht auf DVD gucken kann, das ist das gleiche Prinzip.

Mon-o-Ton

Heute dann wieder alles life – mit dem älteren Glücksbringer und dessen Kumpel den ersten Block vom Angelkurs abgesessen. War ganz interessant. Welcher ph-Wert ist für Fische unbedenklich? Ist Quellwasser sauerstoffarm oder -reich? Bei welcher Temperatur ist die Dichte von Wasser am höchsten? Welcher Fischnährling ist zugleich auch Jäger? Ehrlich, man muss da richtig pauken. Doch mein Sohn freut sich, dass ich dabei bin und sein Hobby zu meinem mache – ich würde sogar einen Strickkurs für ihn machen. Morgen Fischkunde. Es gibt Fische, von denen habe ich noch nie was gehört: Nase, Rapfen, Äsche … wenn man den an Land zieht, heißt das: einäschern.

Maul, Wurf II

Lino

oder: Großer Wurf. Hab eben auf arte zufällig „Der Maulwurf“ gesehen, mit Lino Ventura, zum ersten Mal. Bin begeistert. Ich liebe diese schlicht erzählten Agentengeschichten, die ohne große Effekte oder Verfolgungsjagden auskommen. Und, klar, dieser Rachefeldzug nach dem Tod seiner Liebsten ist natürlich grandios. Dass Ventura dann am Ende nicht überleben darf, erinnert ein wenig an „Der Profi“ mit Belmondo. Ich weiß nicht, warum die immer sterben müssen. Ist das die Moral, dass die mit ihrer Vergangenheit nicht durchkommen dürfen? Weil sie auch nicht „gut“ im klassischen Sinne sind? Oder weil ein Happy end uncool wäre? Gutes Thema für eine Abschlussarbeit: Moralische Message oder ästhetische Attitüde? „Leon, der Profi“ stirbt ja auch. In der Tat ist es, jetzt, da ich darüber nachdenke, bei allen drei Figuren unvorstellbar, wie die überhaupt „normal“ weiterleben könnten. Interessanter dramaturgischer Kniff also. Tod durch Nicht-weiterleben-können.

Ansonsten? War das Einzige, was mich gestört hat, dass Lino Ventura jeden Tag denselben Anzug getragen hat. Das fiel umso stärker auf, weil jeder neue Tag, um die Chronologie zu betonen, mit Untertiteln angekündigt wurde. Oder besitzt der Mann von Welt den gleichen Anzug mehrfach?

Ich da, im Radio

Bin Morgen im Hamburger Lokalradio zu hören, in der Sendung Jazz und Literatur. Thema ist mein neuer Roman, Kunststoff, freut mich total. Ist auch doppelt passend, da ich ja früher in diversen Jazzbands getrommelt habe. Das Ganze läuft ab 17:05 auf 96 Mhz, da wo Tide sonst ausstrahlt. Meine beiden Glücksbringer kommen auch mit, haben gleich gefragt: Radio? Cool! N-Joy? – Tja, mit Kuhlage & Hardeland hätte ich richtig Eindruck schinden können, egal. Hab gerade mal aus Gewohnheit nach alten Spuren von mir im Netz gesucht und festgestellt, dass man mit mir mittlerweile auf dem Kunstmarkt Höchstpreise erzielen kann (zum Vergrößern – draufklicken). Zu Lebzeiten, wohlgemerkt …

hochwertig

Endlich

Eine gute Nachricht – es gibt eine intelligente, couragierte Anti-Kampagne zu diesen Hass-Plaketen der NPD, über die ich vor ein paar Tagen geschrieben habe (siehe: Echt traurig, anders-blog vom 01.09.):

Meine Oma

Wenn man dem rechten Scheiß offenbar nicht anders beikommen kann, ist das zumindest ein Zeichen, das Mut und Hoffnung macht. Offenbar ist den anderen Parteien doch noch nicht alles egal.

Ansonsten? Gibt es auch Nervkram – ich habe vor ein paar Wochen mein WordPress aktualisiert und mir damit meinen schönen schlichten Audio-Player zerschossen. Versuche das schnellstens zu beheben. Fazit: Never change a running system (gilt nicht zwangsläufig für Bundesregierungen).

Nachtrag: Soeben einen neuen Player installiert. Jetzt könnt ihr wieder hören.

Interaktiv

Wachstumsstörung
Wachstumsstörung?!

Zwei Blüten aus einem Stengel, die perfekte Symbiose, Metapher für eine ideale Beziehung. Und das – passenderweise – auf unserer Terrasse, am Ende eines langen, gut meinenden Sommers. Gewissermaßen als poetischer Gegenpol dazu eine musikalische Skizze (draufklicken). Fand die technische Übersetzung von „Seelenverwandtschaft“ irgendwie ganz gut.

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Ansonsten? Wird die taz immer seltsamer. Nach der Debatte um den nicht erschienenen Artikel über Pädophilie & Grüne von Christian Füller (nun übrigens bei faz.net nachzulesen) werden nun zurecht die nicht beantworteten Fragen an Herrn Rösler kritisiert. Mit Medien ist es ein bisschen wie mit Schulen. Letztlich geht es nicht um das System, sondern immer um den einzelnen Lehrer. Oder irgendwie so ähnlich.

Pädagogisch Werwolf

Haben am Wochenende den Geburtstag meines kleinen Glücksbringers nachgefeiert. Auf seinem Wunschzettel stand u.a. ein kleiner „Horror-Laden“, den er in den Sommerferien in einem schwedischen Supermarkt gesehen hatte. Und da er vor zwei Jahren nach einer Fahrt mit der Geisterbahn (um die er selbst gebettelt hatte) doch über leichte Einschlafstörungen klagte, dachten wir, das Geschenk könnte seine Entwicklung und seine Selbstkräfte in Bezug auf Ängste, Ungeheuer etc. fördern. Leider haben wir nicht bedacht, welche Auswirkungen das Ganze auf unsere Entwicklung haben könnte …

Elmostreet