Gerade wieder drei Tage für das geheime Paris unterwegs gewesen. Glück gehabt mit dem Wetter, gestern strahlender Sonnenschein, heute am Abreisetag grau und verregnet. Das muss man schon mal zu schätzen wissen. Ansonsten habe ich eigentlich eine ganz gute Balance gefunden zwischen Drehstress und „den-Moment-erkennen“. Haben auch diesmal wieder interessante Sachen erlebt. Waren zum Beispiel im Keller des Luxushotels Les Bains, wo in den Achtzigern wilde Partys gefeiert wurden. Jeder Promi, der in der Stadt war, wollte dort hin.
Unser Interviewpartner war der damalige Haus- und Hoffotograf: Foc Kan, ein interessanter Mann, der wirklich aus dem Nähkästchen geplaudert und damals schon von Leuten wie Mick Jagger oder David Bowie auf Augenhöhe Schnappschüsse angefertigt hat, die bis heute grandios sind. Es muss eine wilde Zeit gewesen sein damals, von der wir im Film hoffentlich ein bisschen erzählen können.
Waren gestern auch noch mal auf dem Eiffelturm, um das geheime Apartment des Erbauers in der Turmspitze abzufilmen, zumindest von außen. Bis heute darf da keiner hinein. Nicht mal französisches Fernsehen. Die Pressefrau hat für uns am Ende leider doch keine Ausnahme gemacht, uns aber als Bonus ermöglicht, über Treppen für die Turmarbeiter etwas abseits der Touristenpfade in die Turmspitze zu filmen, und das war wirklich ein Erlebnis. Da wusste man bei jedem Schritt auf den schmalen Gittertreppen in 200 m Höhe, dass darüber vor einem noch nicht sehr viele Menschen gegangen sind. Dafür liebe ich meinen Job, abgesehen davon, dass da natürlich auch gute Bilder von dieser gigantischen Konstruktion entstanden sind.
Mir war bis vor kurzem nicht klar, dass dieser Turm laut des damaligen Vertrages eigentlich nach ein paar Jahren wieder hätte abgerissen werden sollen. Wenn man in dieser riesigen Stahlkonstruktion drinsteht, ist das umso unvorstellbarer. Zum Glück sind die Abrisspläne wieder eingestampft worden. Aktuell ziehen die gerade eine kugelsichere Glaswand um den Turm, als Schutz vor terroristischen Anschlägen. Aber, im Ernst, wie will man so einen Koloss aus dem Visier nehmen? Der Gedanke ging mir schon durch den Kopf, als ich da oben im Gestänge rumgelaufen bin.