Luchs us

Schimmel im Bad
Versicherungsbeitrag
und 1000 Menschen ertrinken im Meer

Zwicken in der Leiste
Auto-Inspektion
und 1000 Menschen ertrinken im Meer

zu kleine Wohnung
zu große Ziele?
und 1000 Menschen ertrinken im Meer

Einfach zu viel
Auto-Immun
und 1000 Gefühle ertrinken im Mehr

 

Meine Schwester hat bei meiner Mutter eine alte Udo Jürgens Single gefunden. Hab noch nicht reingehört, aber auf den ersten Blick ein geiler Titel – in jeder Hinsicht:

Udophil

 

 

 

Achtung, Ka(be)l(j)auer

So. Nach einer unruhigen Nacht (Jobstress, meine Mutter im Krankenhaus) immerhin eben gutes Feedback vom Schweizer Fernsehen bekommen. Hatte einen kleinen Vorschnitt meiner „Schweizer in New York-Reportage“ auf den Server gestellt. Wir sind auf dem richtigen Weg. Das ist schön. Allen ein sonniges Wochenende.

Stör-Meldungen ... verstehste?

Und, Mutti, immer dran denken: Lachen ist die beste Medizin. Stör-Meldung, verstehste? Apropos – oder direkt zu Müller-Wohlfahrt, der hat ja jetzt weniger Patienten.

 

 

Glückskind

Fanta

Soll keine Werbung sein, aber wir haben etwas Neues in der Snackbar, oder Altes, je nachdem, auf jeden Fall hat mich das eben umgehauen. Kindheitsflash. Meine erste Fanta, wir klein, die Eltern jung, alles noch vor sich. Nicht, dass man als 5-Jähriger keine Sorgen gehabt hätte, aber die Zeit war doch extrem unbeschwert. Ein Glücksfall. Das weiß ich heute.

Im Spiegel-Foyer hängen gerade Protokolle der letzten Auschwitz-Zeugen. Da erzählt eine Frau, wie sie ihre geliebte, ältere Schwester im KZ verliert und sich nicht einmal von ihr verabschieden kann, weil sie sonst selber ermordet wird. Das ist so schrecklich, dass ich beim Lesen vor der Kantine fast geheult hätte. Und dann fragt man sich zwei Minuten später, welches Essen man jetzt bestellen soll, zum Kotzen ungerecht ist das. Man kann nur ahnen, inwieweit diese Geschehnisse – so oder so – noch unsere Eltern beeinflusst haben. Ich werde versuchen, das nicht gleich wieder zu vergessen, sondern mit aller Kraft dazu beizutragen, dass meine Kinder auch in Frieden leben können.

Ansonsten? Zwar keine Kriegstrommeln in Dortmund, aber doch ein Paukenschlag. Bin gespannt, wie das endet.

Da ist Hier am nächsten

Grass ist tot.

Aber es ist Frühling und etwas wächst nach
Aber es ist Frühling, und etwas wächst nach

 

Hab mir immer gewünscht, dass er mich mal nach Lübeck einlädt. Kamingespräch mit „der Pfeife“. Oder ein Ostseespaziergang. Jetzt ist es zu spät. Wie bei Siegried Lenz. Hoffe, dass sich zumindest Alexander Kluge rechtzeitig meldet. Es gibt Dialoge, die bei mir bereits vorliegen. In Gedanken und als Monolog. Zumindest die Fragen. Meine. Ich muss die Fragen stellen, weil ich zu dumm wäre für Antworten auf Fragen derer. Altes Eisen. Von wegen. Die interessanten Gesprächspartner haben womöglich Zweifel an ihrer Tragfähigkeit, weil sie hier und da Rost ansetzen. Trotzdem klettern die Massen täglich auf die Eiffeltürme dieser Welt.

Meine Jungs halten den Vornamen Günter für einen guten Witz.

Was gestern in Medienkreisen beinahe noch für mehr Aufregung sorgte: Eine Newtopia-Producerin wurde selbst gefilmt, und zwar bei dem Teil ihrer Arbeit, der in der Branche gerne verschwiegen wird: der „Zusammen-Arbeit“ mit den Protagonisten. Hatte gestern Abend kurz Mitleid, weil ich den Druck, dass ein Format spannend und gut sein und quotentechnisch einigermaßen funktionieren sollte, natürlich – wenn auch in anderer, seriöser und abgeschwächter Form – kenne. Hab dann mit meiner Freundin ein bisschen recherchiert und … kann es sein, dass diese Producerin mal mit einem Sportreporter verheiratet war, der wiederum ebenfalls über eine bemerkenswerte Vita verfügt? Hätte ich eine Talkshow, würde ich sie einladen. Die Producerin, nicht meine Freundin. Die wäre eh da.

Rapper Denyo heute im taz-Interview: „… wir müssen ein neues Wort für `arbeiten´ finden. `Arbeit´ ist irgendwie total negativ belastet.“ Anmerkung dazu von mir: Die Schweizer sprechen vom „Schaffen“. Und genau das muss ich jetzt. Weiter. Immer weiter.

Springbock

Endlich Frühling. Gefühlt zum ersten Mal in diesem Jahr, aber heute gleicht der Gang in die Kaffeeküche einem Sonnenbad …

spring2 spring1

Schneide gerade ein bisschen New York vor. Es ist wie immer: Mit jedem Tag, an dem das Material-Chaos ein bisschen weniger wird, werde ich auch immer ruhiger. Ich versinke dann geradezu in meiner Arbeit, auf eine angenehme Art, vergesse alles um mich herum. In Watte gehüllt, hunderte Meter tief unter Wasser. Nur manchmal schrecke ich auf und wundere mich über die Botschaften, mit denen mich die Außenwelt behelligt.

mail

Sunny Sides

Sortiere mich gerade. Morgen wird mein großer Sohn konfirmiert. Er bekommt von mir u. a. (mal wieder, der Ärmste) etwas zu lesen: Der Fänger im Roggen. Wobei für ihn als Angler vielleicht Der Hänger im Rogen passender gewesen wäre. Nein, Scherz beiseite, hab es selber gerade nochmal zur Hand genommen. Was für ein tolles Buch. Man möchte beinahe nur aus dem einen Grund, dieses Buch zum ersten Mal zu lesen, noch einmal wieder jung sein. Und – das hatte ich auch gar nicht mehr so auf dem Schirm – es spielt in New York! Zufall? Wohl kaum.

Hab noch gar nicht erzählt, dass ich auf meiner New York-Reise zwei Musiker kennengelernt habe. Oder zumindest getroffen. Den ersten an einer U-Bahn-Station in Brooklyn; er hat dort Gitarre gespielt und dazu gesungen – und mich echt umgehauen. Hab extra den Bahnsteig gewechselt, um ihm eine CD abzukaufen, und auch die ist der Hammer. Seine Band heißt Bird Courage. Sie sind, glaube ich, zu dritt. Im Internet machen sie schon tüchtig Alarm und spielen auch zwei Mal live in New York, aber natürlich genau dann, wenn ich nicht da bin. Typisch. Es gibt aber ein Video, das meine Begegnung ganz gut bebildert. Der Typ, der an dem Tag gespielt hat, wo ich da war, ist der kleinere von beiden mit den kurzen Haaren. Hat auch alleine ganz schön gerockt.

Auf dem Rückflug dann die zweite Bekanntschaft: Sanny aus Ostfriesland, ein Schlagersänger, der nach eigenen Angaben gerade eine zweiwöchige Tournee durch die USA und Canada hinter sich gebracht hatte. Er saß genau neben mir, verrückt. Ziemlich unglamourös war das, eingequetscht in diesen Scheiß-Economy-Sitzen. Wie soll da ein vernünftiges Gespräch zustande kommen? Hab stattdessen Nightcrawler geguckt – super Film. Gerade für TV-Redakteure wie mich. Musste ein paar Mal echt schlucken. Anyway, hab zuhause dann mal geguckt, was der Sanny so macht. Ist auch Musik. Möge jeder selbst entscheiden, was er besser liked.

Ball, Drian

Wieder zuhause. Allerdings immer noch ein bisschen im Off. Wenn man hinfährt, ist die Zeitumstellung ein Segen. Wenn man zurückkommt, Höchststrafe. Hab die letzte Nacht kaum geschlafen. Gefangen im Gedankenkarussell. Trotzdem um 8 Uhr aufgestanden. Versuche es gleich mit Fußball und Feierabendbier.

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Das war das übrigens das Erste, was ich nach meiner Ankunft gemacht habe. Zwei Wochen ohne Schwarzbrot. Das ist nichts für einen norddeutschen Westfalen.

Und noch ein schönes Foto habe ich gefunden, geknipst, als ich in Brooklyn war, in so einem abgef..en 1-Dollar-Shop. Die Packung mit den Feinden. Schönes Spielzeug.

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Hier zuhause hat „Sturm“-Trooper Niklas direkt vor unserem Haus einen Baum umgenietet. Wenn der in die andere Richtung gefallen wäre, hätte ich mich nach einem neuen Auto umschauen müssen.

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Hab in der Mittagspause den Spiegel-Titel vom 7. März gelesen, in dem es um unsere Aufmerksamkeit geht, bzw. darum, welche Menschen sich lange konzentrieren können und über besonderes Durchhaltevermögen verfügen. Zitiert wurde u.a. ein Spezialist, der Kinderherzen operiert, oft über Stunden. Ich will das nicht vergleichen, aber ich kenne diese Manie (nicht essen, nicht trinken, kaum pinkeln), wenn ich selber schneide. Filme, keine Herzen. Versteht sich. Von selbst.

Telebrities

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Nachdem ich vor ein paar Tagen (mittags) in einer Bar in Brooklyn schon den Schauspieler Jeremy Piven gesehen hab, erzählte uns heute unsere Protagonistin von der Upper East Side (das Foto hab ich von ihrer Terrasse gemacht), dass gleich gegenüber Woody Allen seine Wohnung hat. Jetzt macht auch ein Foto Sinn, das ich das letzte Mal, als wir bei ihr gedreht haben, anschließend aus dem Fenster eines Diners geschossen hab … Ist er’s oder ist er’s nicht?

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Caution

Haben heute in der Credit Suisse gedreht. Hat leider wieder geregnet. Überall standen diese gelben Hütchen: Caution – wet floor. Vorsicht, nasser Boden. Dann musste ich kurz noch mit meiner Firma telefonieren, weil irgendein Versicherungsnachweis von uns fehlte. Mir fiel der heiße McDonald’s Kaffee wieder ein. Das ist schon ein Unterschied zu Europa: Bei uns rutscht eben jemand mal aus. Kein Ding. Hier heißt es immer Caution, und immer geht es um Insurance, also Versicherung, weil man wegen eines verstauchten Knöchels wahrscheinlich gleich ’ne Million fordern kann.

Unsere Protagonistin war reizend. Als wir ein Close-Up von ihren gehenden Füßen gemacht haben, haben ihre Kollegen ein bisschen gelacht. Daraufhin ich: Deswegen nennt man es Footage. Mein erster richtiger Kalauer auf Englisch. Deswegen jetzt englisches Dinner. Hab  ’ne Mikrowelle im Zimmer. Ob das Hotel versichert ist?

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Gern sehen

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Auction Wars, Fast & Loud, Modern Family, Flussmonster, alles im Original. Auf der anderen Seite jede Menge alte Filme. Heute Abend ist besonders seltsam. Liegt aber auch an meinem Hotelzimmer. Hab das Gefühl, in die 80er Jahre zurückgeschleudert worden zu sein. Bin etwas erschlagen.

Yeah, … and she just carried a watermelon.

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