After Show

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Das Sophia-Konzert war toll. Trotz leicht mulmiger Anfahrt mit der belasteten U-Bahn. Immer noch die Aufkleber auf den Mülleimern, dass diese zu meiner Sicherheit übergangsweise versiegelt seien (siehe oben). Aber natürlich alles gutgegangen.

Und die Band war einfach großartig. Sehr dynamisch. Sehr breit. Und tolle Texte: Der Tod kommt langsam, wenn man auf ihn wartet …

Hatte im Vorfeld noch ein paar Interviews mit dem Sänger und Komponisten Robin gelesen, in denen er beschreibt, wie oft er ganze Songs wieder verwirft, weil er sie plötzlich zu poppig findet. Was zugleich die Antwort auf meine Frage ist, warum es solche Künstler nie ganz nach oben schaffen. Oder anders gesagt: Wäre ihm ein Stück wie Chasing Cars von Snow Petrol eingefallen, er hätte es sofort wieder weggeschmissen.

 

Weltanschauer 2 oder: Voll im Soll!

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Köln – Hamburg – Antwerpen – Brüssel – Brügge. Gerade mal wieder ein bisschen unterwegs. Zum Glück nicht nur beruflich, sondern jetzt mit meiner Freundin – das Beste, um bei dem ganzen Job-Stress einmal zur Ruhe zu kommen und gemeinsam durchzuatmen. Wir versuchen ja regelmäßig, ein paar Tage nur für uns zu haben und abzutauchen, diesmal also nach Belgien, dem Land der tausend Biersorten, zum Einen weil ich noch nie da war, zum Zweiten habe ich Karten für „Sophia“, einer meiner absoluten Lieblingsacts. Heute Abend Konzert in Brüssel, das ist so wie Udo Jürgens in Wien oder Lindenberg im Atlantic Hotel, ein Heimspiel eben, und wir sind mittendrin. Bin beinahe ein bisschen nervös, so sehr freue ich mich auf den Abend.

Antwerpen
Antwerpen
Köln
Köln

Der Dreh in Köln, in der Brauerei, war anspruchsvoll, aber sehr nett. Braumeister hätte auch ein Job für mich sein können. Oder Brennmeister. Eine superschöne, alte Destillerie war das da in Köln-Kalk. Es hat ja immer noch ein bisschen was Verruchtes, dieses Schnaps brennen, kein Wunder, dass das alles in Kellern oder Hinterhöfen stattfindet, auf jeden Fall im Verborgenen. Aber, wie gesagt, auch anspruchsvoll, diesen Sp(i)rit mit der Kamera einzufangen. Hab ohnehin das Gefühl, paradoxerweise gerade bei diesem arte-Projekt eine sehr eng gesteckte Erwartungshaltung zu bedienen, was die Ästhetik angeht, nach dem Motto: Das soll soundso aussehen …

Betone das deswegen, weil sich dieses „Sollen“, wie ich jetzt feststelle, die letzten Wochen ein bisschen wie ein roter Faden durch mein Leben gezogen hat, zum Teil ganz subtil. Die (Um-)Welt ist ja voll mit diesen Richtlinien und Anweisungen. Auf dem Rückflug von Köln z.B. über dieses Schild gestolpert:

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Du sollst nicht rauchen. Du sollst Dich anschnallen.

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Zuhause ging es dann weiter: Du sollst Deine Tabletten nehmen. Du sollst Deine entzündete Ferse (super Titel für einen Gedichtband) eincremen. Du sollst Dich gesünder ernähren.

Muss mich wieder davon frei machen. Machen wir jetzt auch. Bis Sonntag. FREI!

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Ansonsten? Hat sich mein Kameramann, bevor wir nach Köln geflogen sind, noch am Flughafen meinen Debutroman „Jugendstil“ als PDF auf seinen E-Reader gezogen. War ein komisches Gefühl, ihn beim Lesen zu beobachten. Aber schönes Gefühl zu wissen, dass er es jetzt gerade womöglich wieder tut. Ich muss nicht Millionen Bücher verkaufen. Am Ende reicht mir die positive Stichprobe.

Alter

Hab meiner Schwester am Samstag geholfen, einen Holzunterstand zu bauen. War gar nicht so einfach zu zweit. Gestern dann noch Fußball gespielt, nach zwei Wochen ohne Training gleich durchgespielt. Jetzt humpele ich leicht und fühle mich ein bisschen so, als hätte mich einer mit `ner Dachlatte verprügelt.

Früher hatte ich auch mal Muskelkater, aber anders. Irgendwie bezog sich der Muskelkater früher wirklich nur auf die Muskeln, ja, das ist der Unterschied, heute ist man einfach von oben bis unten und von innen nach außen platt.

Gleich geht es nochmal nach Köln. Drehe morgen in der ältesten Kölsch-Brauerei der Welt, der „Sünner-Brauerei“. Das wird bestimmt nett. Die historischen Fotos auf der Homepage sahen auf jeden Fall schon mal sehr vielversprechend aus.

Da fällt mir ein, bei meiner Schwester wächst ein komisches Zeug im Garten. Wir dachten zuerst, das wäre Hopfen, hab es aber noch nicht verifiziert. Doch das Hobby könnte mir auch noch gefallen: Bier brauen! Besser als Augen brauen … Haha.

Trainiere mich gerade wieder in Kalauern und Sprachspielen, weil Sebastian und ich ja an diesem Bilderwitzebuch arbeiten. Vielleicht versuchen wir uns auch demnächst an einem Literatur-Podcast. Spaßeshalber. Muss natürlich lustig sein. Und clever. Und mit verschiedenen Kategorien, z.B. „Fiktive und abgewandelte Buchtitel“. Einer fiel mir am Samstag ein, als meine Schwester mit beiden Händen und aller Kraft eine soeben (an der falschen Stelle) eingeschlagene Metallhülse excaliburmäßig wieder aus dem Erdboden zog: König Anus und die Zwitter der Schwafelrunde. Zu albern? Oder muss man die Leute nicht manchmal zualbern!

Sieh zu, Albert.

Hmmm, … lese gerade bei Wikipedia, dass Excalibur gar nicht das Schwert ist, das Artus aus dem Stein zog, sondern eingentlich ein Ersatzschwert, das ihm die Herrin vom See schenkte, nachdem er das Schwert aus dem Stein, welches nämlich Caliburn hieß, in einer Schlacht zerschlagen hatte. Hochinteressant. Man darf einfach seinem Halbwissen nicht trauen. Das wäre auch eine gute Kategorie: „Fiktive Fabelwesen“, z.B. der Wikintauros: Halb Wissen, halb Mann.

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Ali ens

Gestern und heute unter Hochdruck im Schnitt gesessen. Feinschliff. Noch ein paar fast vergessene Perlen im Rohmaterial gefunden. Sowas könnte richtig Spaß machen, wenn es nicht (fast) immer gegen die Uhr wäre.

Die Nachrichten (Woher kommt der Begriff eigentlich? Weil man sich nach der Botschaft richtet?) daher nur verspätet und im Vorbeiflug gelesen. Der terrorverdächtige Syrer hat sich erhängt? Die Helden sollen Mitwisser gewesen sein? Von Peggys Tod führt eine neue Spur zur NSU? What the f…? Als wäre man nach Wochen aus dem Koma erwacht!? Musste bei dem erhängten Syrer allerdings auch an einen Tatort denken, der vor einiger Zeit lief, ich glaube, mit Wotan Wilke Möhring, wo ein Afrikaner verhaftet worden und in seiner Zelle verbrannt war und sich hinterher herausstellte, dass ein Polizist ihn angezündet hatte und den Mord als Selbstmord vertuschen wollte. Naja, …

Manchmal stelle ich mir vor, wie bei uns zuhause auf dem Wendehammer vor der Garage ein UFO landen würde und Aliens kämen zu Besuch. Und ich müsste ihnen kurz erklären, wie wir uns das auf unserem Planeten so gemütlich gemacht haben, und was bei uns so los ist. Und dann würden wir ein bisschen herumfliegen, und sie würden sowas sehen:

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Oder sowas:

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Ich meine, die Frage ist, wäre die außerirdische Intelligenz höher als unsere? Aber ich denke, ich weiß die Antwort. Also: Wie soll man das erklären?

Hu die sides?

Unsere langjährige SPIEGEL-Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen schreibt jetzt für die WELT. Dafür wird es Gründe geben, aber es ist ein bisschen wie der Wechsel von Hummels zu Bayern (und das sage ich als Bayernfan). Fühlt sich komisch an.

Drei syrische Flüchtlinge aus Leipzig werden (zurecht) gefeiert, weil sie einen mutmaßlichen Terroristen erkannt und überwältigt haben. Hatte sogleich die Idee für ein Drehbuch: Ein syrischer Flüchtlingsclan kommt in eine ostdeutsche Kleinstadt und wird erstmal angefeindet. Um ihr Ansehen zu bessern, bestimmen sie einen Freund der Familie als Bauernopfer, weisen ihn als Terroristen aus und übergeben ihn der Dorfpolizei. So als schräge, schwarze Tragikomödie, die natürlich eher tragisch als lustig ist. Aber mit ganz viel Fingerspitzengefühl und guten Schauspielern könnte das was werden …

Hatte am Montag eine sehr gute Abnahme mit dem St. Petersburg-Film für arte. Das freut mich, gerade weil der Dreh so extrem anstrengend war. Und morgen treffe ich mich wieder mit Sebastian, um unser Bilderwitze-Projekt voranzutreiben. Stillstand ist der Tod, sang schon Herbert Grönemeyer. Oder um es mit einem Claim für eine Zigarettenwerbung zu sagen, den ich leider gar nicht so schlecht finde:

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Weltanschauer

Gerade wieder zurück aus Köln. Hab gestern in einem sogenannten „Asyl-Archiv“ gedreht, also einem dieser Übergangsarchive, in denen die Bestände des eingestürzten Stadtarchivs gelagert werden. Sehr interessant, sich an dieser Stelle auch nochmal zu vergegenwärtigen, warum sich Städte überhaupt ein Archiv leisten. Dass jede alte Personalakte eines Beamters wie eine kleine Erinnerung ist und, andersherum, eine alte Stadt, deren Archiv plötzlich im wahrsten Sinne „verschütt“ geht, im Grunde wie ein Mensch, der an Demenz leidet.

In der mobil, der Kundenzeitschrift der Bahn, war ein etwas blutleerer Essay von Eckart von Hirschhausen übers Essen, allerdings mit einem sehr schönen Mark Twain-Zitat, das ich noch nicht kannte: „Nichts ist gefährlicher als die Weltanschauung von Menschen, die die Welt nie angeschaut haben.“

Ich bin in den letzten Jahren ja relativ viel herumgekommen, in den letzten Monaten auch wieder viel in Deutschland, gut, häufig auch nur entlang der Bahnstrecke Hamburg – Köln, aber immerhin. Es gibt da diesen Abschnitt irgendwo in der Mitte, wo sich große Ackerflächen mit Industrieanlagen paaren, und vorgestern auf der Hinfahrt ließ die Sonne das Ganze noch in so einem besonderen Licht erscheinen, und da dachte ich, ja, am Ende kann man dieses verrückte, kleine, bewunderte und verhasste Land vielleicht ganz angemessen in zwei derartigen Bildern beschreiben:

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Trump and Circumstance

Bestandsaufnahme
Bestandsaufnahme

Trump scheint sich zu zersetzen. Endlich. Ostdeutschland auch. Unendlich. Nicht mehr feierlich.

Höre bewusst auf die Gegenstimmen. Doch wo sollen wir Hinterbliebenen hin, wenn es hierzulande unerträglich wird? Wir brauchen Bildung. Aufklärung. Vermischung. Mehr Zeit. Politiker mit guten Ideen. Eine tadellose Rechtsprechung. Und eine zeitgemäße Exekutive …

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Am Ende werden ohnehin Fruchtfliegen das große Problem gewesen sein. Dachte, es sei lediglich unseres, doch es betrifft offenbar das ganze Land. Paul Wrusch bespricht in der taz-Wochenendausgabe sogar konkret eine bestimmte Fruchtfliegenfalle in Birnenform, mit Hinweis auf den Hersteller und darauf, wo man sie bestellen könne. Alles ein bisschen seltsam.

Ansonsten? Toller Tatort am Sonntag, auch wenn mein Kollege bei SPON, das (mal wieder) anders sieht.

Lese gerade „Apollokalypse“ von Gerhard Falkner. Cooles Buch. Klingt verrückt, aber ich habe mich an ein paar Stellen gefragt, ob er wohl meinen Roman „Kunststoff“ gelesen hat. Die Künstler-Figuren (inklusive Geisteskrankheit), das Berlin-Setting … naja, vermutlich nicht. Wäre mir eine Äre.

Und: Jetzt nochmal der Rundumschlag zum Abschluss: Was soll man von einer Gesellschaft erwarten, die all das, was sie meint, zu brauchen oder besitzen zu müssen, im Internet bestellt, dort aber Bücher wie Apollokalypse nur auf Unverständnis stoßen und 1,5 Sterne bekommen? Warte eigentlich nur darauf, dass im Netz demnächst „öffentlich“ zur Verbrennung dieser „entarteten Kunst“ aufgerufen werden darf.

„seltsam berührend – berührend seltsam“

Mit diesen Worten beschreibt taz-Autorin Julia Lorenz die ambivalente Faszination von Computermusik in ihrem Artikel anlässlich der 3-tägigen Convention „Wir sind die Roboter“, die dieses Wochenende in Berlin stattfindet. In einer idealen Welt wäre das in Hamburg, und ich hätte Zeit, dorthin zu gehen – UND für meine Familie.

Künstliche Intelligenz – das Thema brennt mir unter den Nägeln. Im Jüdischen Museum findet gerade eine Golem-Ausstellung statt. Auch superinteressant. Es wird am Ende die große Menschheitsfrage gewesen sein: Wieviel Technik ist dem Menschen dienlich? Wie erfinderisch darf er sein? Wann schlägt das Künstliche ins Widernatürliche um? Das Konstruktive ins Destruktive? Werden wir am Ende Maß gehalten oder die Schöpfung verraten haben?

Ich persönlich versuche täglich, diese Gratwanderung zu meistern. Deswegen lese ich z.B. die taz aus … Fleisch und Blut, hätte ich fast gesagt, also aus Papier und nicht am PC. Auf der anderen Seite bin ich auch ein Freund davon, moderne Technik für meine Zwecke einzusetzen. Ich mag es, von unterwegs zu bloggen oder mit meinen Söhnen zu „facetimen“(!). Aber ich möchte keinen Avatar, der für mich die Texte schreibt. Womöglich irgendwann gegen meine Intention und gegen meinen Willen! Hab in dem taz-Artikel auch gelesen, dass der japanische Robotiker Masahiro Mori für dieses ambivalente, „ungute Gefühl“ einen Begriff entwickelt hat: „Uncanny valley“ – übersetzt: unheimliches Tal. Wenn ich das auf die Schnelle richtig verstanden habe, geht es sinngemäß darum, dass wir einen kleinen Roboter niedlich finden, einen Androiden, der uns zu ähnlich nachempfunden ist, jedoch unheimlich. Wie gesagt, sehr spannend.

Warum das alles mal wieder ganz wunderbar zusammenpasst? Weil ich gestern in der Mittagspause kurz in die Stadt gegangen bin, um eine Ballpumpe zu kaufen (überlebenswichtiges, analoges Tool in unserem Haushalt), und im Schaufenster beim Klamottenriesen Zara Folgendes gesehen habe:

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Noch Fragen? Die Zukunft hat längst begonnen ….

Ansonsten? Funktionieren bestimmte Mechanismen aber noch genauso wie vor 50 Jahren: Die BILD von heute und die aktuelle Ausgabe der ZEIT haben beide das Thema „Gerechtigkeit“ als Aufmacher. In der ZEIT geht es um die Chancengleichheit in der Gesellschaft, in der BILD um die „geheimen Gagen“ der Tatort-Stars. Ich habe während des Studiums mal etwas über Nachrichtenfaktoren gelernt. Da ging es auch um Relevanz. War, glaube ich, ein weicher Faktor.

Gerechtigkeit

M Party

Manchmal reicht ein Gang in den Supermarkt, um die Menschen ein bisschen besser zu verstehen. Damit meine ich nicht die Wartezeiten an der Kasse oder vor der Fleischtheke oder die kleinen, inspirierenden Begegnungen am Leergut-Automaten, nein, manchmal erschließt sich das Wissen über seine Mitmenschen eher über Szenarien, in denen sie gar nicht auftauchen. Oder anders formuliert: Manchmal reicht der Blick in ein halbleeres Regal.

Offenbar gab es im Supermarkt kürzlich eine Frühstück-Kollektion im Dschungelbuch-Design. Restlos ausverkauft, nur Shir Khan erweist sich als Ladenhüter. Das ist doch interessant. Die Deutschen haben Angst vor einer Islamisierung und dass die Flüchtlinge ihnen alles wegnehmen, „brave Bürger“ werden plötzlich zu Tätern, gerieren sich jedoch als Opfer, aber dass der Tiger, der dem kleinen Mogli nach dem Leben trachtet, ein verachtenswerter Bösewicht ist, darin sind sich scheinbar alle einig. Mit dem möchte niemand am Frühstückstisch sitzen.

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Dabei möchte ich an dieser Stelle einmal daran erinnern, warum Shir Khan dem Menschenkind überhaupt an den Kragen will?! Richtig, weil der Mensch mit Feuer umgehen kann und Feuer das einzige ist, was der Tiger fürchtet. Ich muss mal recherchieren, ob es Interpretationen oder Theorien in der Rezeptionsgeschichte gibt, für was das Feuer alles steht. Anders gefragt: Ist der Tiger wirklich böse, oder möchte er den Urwald nur vor einer Brandrodung bewahren? Ahnt er womöglich, dass der Mensch destruktiv und nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist? Wer ist dann der Böse?
Spannend, spannend …

Big Bank is watching you

Meine Bank liefert mir momentan viel Stoff zum Grübeln – und Schmunzeln. Erst die neuen Plakate mit der zweideutigen Betonung darauf, dass sie eine „deutsche Bank“ sei (siehe anders-blog vom 09.September), und gestern erhielt ich ein, wie ich finde, beinahe tragikomisches Kreditangebot.

Ich weiß, dass viele Menschen Probleme haben, einen Kredit über Jahre verlässlich zu bedienen oder überhaupt erstmal einen zu bekommen, also nicht falsch verstehen, doch erstens geht es bei mir ja um kleine Summen und zweitens in diesem Punkt gerade mal um den Spaß, sich in seine Bank hineinzuversetzen und durchzuspielen, was denen wohl so durch den Kopf geht, wenn sie mir so etwas schicken:

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Abgesehen davon, dass sie genau die Dinge von mir nicht nachgewiesen haben wollen, die sie ohnehin schon wissen, und dieses „Mit Sofortzusage!“ rüberkommt wie der Handzettel einer Wahrsagerin auf dem Rummel, ist besonders der psychologische Aspekt hinter diesem Angebot interessant.

Klar, die sehen in mir einen Typen, der seit vielen Jahren regelmäßig Gehalt aus einer Festanstellung bezieht, von einem seriösen Arbeitgeber. Das finden die natürlich schon mal gut. Darüber hinaus sehen sie an meinen Kontobewegungen, dass der Typ offenbar Kinder hat, für die er – ebenfalls seit vielen Jahren – regelmäßig Unterhalt zahlt (laut einer aktuellen „Familien-Studie“ der Bertelsmann-Stiftung zahlt jeder zweite Vater gar keinen Unterhalt oder weniger, als er müsste, insofern scheint das nicht selbstverständlich zu sein). Und daraus schließen die nun, dass der Typ a) einigermaßen zuverlässig ist und b) sich gerne mal etwas leisten würde, aber nicht kann. Das wirklich Lustige aber ist: Die glauben sogar zu wissen, was ich mir wünsche: ein Heimkino!

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Der Typ arbeitet beim Fernsehen, also wünscht der sich ein Heimkino, das liegt ja auch auf der Hand. Aber, wer weiß, vielleicht komme ich sogar mal darauf zurück. Endlich moderne Möbel für zuhause …