In spiration

Es fällt schwer, in diesen Tagen über schöne Dinge zu schreiben. Weil so viele schreckliche Dinge passieren, die uns fassungslos machen. Die Explosion in Beirut, die die Zutaten und das Wesen einer Bombe in sich vereinte, dazu die globale Dauerkrise, aus der erst jetzt oder immer noch und immer mal wieder heraussickert, wer alles betroffen ist und Hilfe benötigt.

Design: Christoph Niemann, Screenshot by me!
Design: Christoph Niemann, Screenshot by me!

Vielleicht muss man gerade deswegen über schöne Dinge sprechen. Damit die Verzweiflung nicht die Oberhand gewinnt. Schaue gerade zu Recherchezwecken auf Netflix die Designserie Abstract. Schon die erste Folge Christoph Niemann hat mich echt begeistert. Tolles Format, das dem Kunst-Gegenstand tatsächlich auch formal gerecht wird, das ist ja gerade bei dieser Art Dokus absolut nicht selbstverständlich. Aber wie die Arbeit des Künstlers hier Teil des Screen-Designs wird, bzw. wie der Künstler immer wieder „ins Bild“ läuft, das macht echt Spaß. Also, ja, es hat auch Eskapismus-Potential, aber das war mit den schönen Künsten in Wahrheit ja nie anders. Wahrscheinlich gibt es sie überhaupt deswegen.

Mich inspirieren solche Dokus jedenfalls. Ich möchte dann, frei nach Beuys, selbst gleich zum Künstler werden, irgendwas verunstalten, was Kleines, Buntes, Wildes. Und man muss bei allem Kulturpessimismus betonen, dass Netflix eben auch solche Formate entwickelt.

Ich parke mein Gefühl
für Dich
an dem alten Treffpunkt
unserer Seelen

in der Suppe
ein grünes H
auf gelbem Grund

aus demselben Grund

komm und hol es Dir
ab und zu
die Tür
der Motor
dreht endlos Pirouetten

die Schlaglöcher
auf dem Weg dahin
sind nichts
außer

Schikane

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