Erste Hürden nehmen

Nicht Laub fegen, bringt Sauregen
Nicht Laub fegen, bringt Sauregen

Meine Freundin hat mein Buch gelesen, also das neue. Das ich in den letzten sechs Wochen zu Papier gebracht habe. Das noch keiner kennt. Sie hat es zu Ende gelesen, während ich draußen im Regen dem Jüngsten beim Fußball zugeguckt habe. Ich kam zurück, nass und durchgefroren und von der leichten Sorge befallen, mich bei ihr angesteckt zu haben, und bevor ich etwas sagen konnte, sagte sie: „Ich habe dein Buch gelesen … (diese paar Sekunden, in denen sie dann nichts sagt – HORROR!) … ich finde es gelungen.“

Puh!

Nun kann man sagen: Sie muss es ja gut finden. Ja, vielleicht. Um mich, ihren Partner, zu ermutigen. Aber sie ist als Partnerin zugleich auch verantwortlich dafür, dass ich nicht mit einem Scheiß-Text ins offene Messer des Betriebs renne und hinterher total frustriert bin. Aber nicht nur das macht die Sache kompliziert. Natürlich kann eine Lebensgefährtin nie eine objektive Leserin sein. Sie erkennt sofort persönliche Bezüge des Autoren und muss zugleich abstrahieren können, dass auch die persönlichen Dinge aus seinem Erfahrungshorizont hier nur eine textimmanente Funktion erfüllen. Also, zum Beispiel, wenn es um Liebe geht oder Frauen im Allgemeinen, und der Autor schreibt irgendwas Negatives oder Merkwürdiges, dann darf sie das nicht auf die Beziehung übertragen, die sie faktisch mit dem Autoren täglich führt. Das stelle ich mir nicht immer leicht vor, aber so ist sie eben: großartig.

Schauen wir mal, wie es weitergeht.

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