B-Sinnlich

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Alle schlafen noch oder sind schon unterwegs. Ich nutze die kurze Zwischenzeit für ein paar Gedanken. Besinnlich werden, ihr wisst schon.

Bin vorgestern 45 Jahre alt geworden. War gar nicht so schlimm, abends waren wir im kleinen Kreis essen. Mit am Tisch: alle drei Kinder, die nun bald schon Männer sind.

Ich habe keine Angst vorm Älterwerden. Ich wünsche mir aber – wie alle anderen auch – manchmal, dass die Zeit nicht so schnell vergehen würde. Egal, wie gut man sie nutzt. Habe auch nach 15 Jahren im Job im Grunde immer noch das Gefühl, noch gar nicht richtig angefangen zu haben, mit dem, was ich am besten kann und am liebsten tue. Obwohl ich meinen Job wirklich mag, darum geht es nicht. Es geht um „Erfüllung“. Wobei da natürlich viele Faktoren eine Rolle spielen.

Man kann auch nicht immer kreativ sein. Man muss auch mal im Unterhemd auf dem Sofa liegen, Fußball gucken und Bier aus Dosen trinken.

In diesem Moment, da ich diese Zeilen schreibe, läuft auf RTL bereits die zweite Weihnachtsschnulze. Das ist auf der einen Seite kaum zu ertragen, auf der anderen irgendwie auch nett. Allein über die Ambivalenz von Weihnachtsstimmung könnte man Bibliotheken füllen.

Bei meinem Arbeitgeber brennt der Baum, weil ein junger Kollege unsauber gearbeitet und gelogen hat. Das ist krass. Genauso krass ist, wie nun alle anderen Medienhäuser darauf eingehen und abrechnen. Und genauso krass ist, wie unabsehbar und besorgniserregend die möglichen, allgemeinen Folgen dieses persönlichen Fehlverhaltens sind.

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Krass – Helene Fischer und Florian Silbereisen haben sich getrennt

 

Mir ist auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken nochmal aufgefallen, wieviele Ratgeber und Lebenshilfe-Bücher gerade in den Bestsellerlisten stehe. Aber wie lebt man sein Leben richtig?

Ich glaube mit 45 Jahren sagen zu können, dass es nichts bringt, immer nur über die Rahmenbedingungen zu jammern, wenn man mit sich selbst gut auskommen möchte.

Es spricht nichts dagegen, sich ab und zu ehrlich zu fragen, wie man wohl auf andere wirkt oder das Leben anderer beeinflusst. Und ggf. an sich zu arbeiten, ohne sich untreu zu werden. Nicht weil man allen gefallen oder um jeden Preis Erfolg muss, sondern weil es nicht schaden kann, ein bisschen Licht ins Dunkel zu tragen. Weil es auch glücklich macht, andere glücklich zu machen.

 

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