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Liebe Leute,

Super Schwarzwald-Tatort gestern. Tolle Schauspieler, tolle Story, toll montiert. Man musste ein bisschen aufpassen, aber das kann ja manchmal nix schaden. Gehe da (ausnahmsweise) mit meinen Spiegel Online-Kollegen, die ihm 8 von 10 Punkten gegeben haben. Kritik der BILD: Muss man nicht sehen – nee, muss man nicht. Man muss sich auch nicht für Kunst, gutes Essen, einen geistreichen Kommentar oder überhaupt für die schönen Dinge des Lebens interessieren. Es macht das Leben nur manchmal … schöner.

Haben vor ein paar Abenden mit dem fast 18-Jährigen, der bei uns wohnt, einen Filmabend veranstaltet. Auf dem Programm: Lucky Number Slevin. Ich liebe diesen Film, super Mischung aus Kunst und Kalkül, wobei ich glaube, dass der damals in Deutschland gar nicht groß im Kino lief. Keine Ahnung, warum, meines Erachtens kann man den Film in einer Reihe mit Pulp Fiction oder Die üblichen Verdächtigen gucken. Jedenfalls war ich ganz angetan davon, wie angetan mein Ziehsohn von dem Film war. Es ist ja immer die Frage, was man den jungen Menschen mit auf den Weg geben kann. Ein Film, der hängen bleibt, ist auf jeden Fall allemal besser als halbherzige Belehrungen, die zum einen Ohr rein und zum anderen wieder rausgehen.

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Habe beim Aufräumen ein altes Büchlein gefunden, das bei mir als 4 oder 5-Jähriger am Adventskalender hing. Hab es in die Hand genommen, aufgeblättert und schon nach den ersten beiden Seiten fiel mir plötzlich die ganze Geschichte wieder ein, mit dem ungeschickten Engel, dem das Gebäck vom Blech rutscht, usw. Wäre ich ein bisschen älter, würde ich jetzt schreiben: Solche Bücher werden heute gar nicht mehr produziert. Mama und Papa, falls ihr das lest, ich hab Euch lieb. Und an alle anderen: zum Jahreswechsel mal ein altes Kinderbuch hervorholen und übelst geil  melancholisch draufkommen. Wie eine Motorwäsche fürs Herz! Noch ein paar kluge Tipps (Würg! Ächz! Stöhn!)?

Mein Hamburger Lieblingsradiosender 917xfm hat natürlich auch eine App. Die spielen da ganz coole Weihnachtsmusik. Also, JETZT GERADE!

Und: In der aktuellen 11Freunde ist ein Interview mit dem ehemaligen Bayern-Spieler Jupp Kapellmann (heute: Arzt, damals schon Spitzname „Die Apotheke“). Die zwei Anmerkungen, die er zu Uli Hoeneß fallen lässt, sind aufschlussreicher als alle Features über den Bayern-Manager der letzten 10 Jahre. Super Zeitschrift für Fußballfans, die nicht auch BILD-Leser sind!

Ansonsten? Zum Abschluss, am Heiligen Abend, wie immer mein kleines Weihnachtsgedicht. Für nächstes Jahr versuche ich mal, ein neues zu schreiben …

Die heil´ge Nacht weilt ungeduldig vor den Toren,
doch in der Stadt hebt niemand recht den Blick,
gehetzt, stets auf der Suche nach dem großen Kick,
brüllt abgewandt ein Lärm aus tauben Stöpselohren. 

Zuhause fällt ein jedermann ins Winterbett,
und über 100 Jahre alte Läden jammern
über zum Bersten vollgefüllte Kammern,
denn Buntes treibt sich bloß im Internet.

Kalter. Atem. Zug – in Lichtgeschwindigkeit durch kleine Bäume,
die jung anscheinend, immergrün und gut,
behutsam wandeln, die uns allen anverleibte Wut
in lang vergessene, feine Träume. 

So stehen und sinnen wir in tiefgefror´ner Nacht.
In seel´ger Wonne schlafen schon die Kinder.
Wir denken nach – und warten wie ein reuevoller Sünder 
auf Zeichen des´, das über uns und alle Zeiten wacht. 

Und für einen Bruchteil spüren wir die starke Kraft.
Mit einem Schlag ummantelt uns die lang ersehnte Ruhe.
Als läge lebenslang in einer fest verschlossenen Truhe,
der Geist, der ausgehaucht die größten Dinge schafft.

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