Trash forever

Liebe Freunde,

es ist soweit. Heute Abend geht mein Blog online – ein kleiner großer Augenblick, zumindest für mich, und gerade groß genug, um einen Mann zu ehren, der vor gut einem Jahr viel zu früh gestorben ist: Roger Trash, Songwriter, Rock-Poet und ein sehr guter Freund aus Münsteraner Tagen.

Roger hat in seinem Leben alle Höhen und Tiefen des Rock-Business erlebt, das macht ihn so faszinierend und menschlich. Major-Deal, Radio-Interviews, große Konzerte, lange Metal-Mähne, zwischendurch dann Indie-Deals und Gerichtsvollzieher, kleine Schauspiel-Engagements, Lesungen und am Ende der Killer Krebs. Roger zweifelte in den schlechten Zeit oft an sich, am Business, an der Gerechtigkeit der Welt – und trotzdem hat er immer weitergemacht. Ich glaube, er wusste gar nicht, wie sehr er uns (ich durfte ein Jahr lang in seiner Band Schlagzeug spielen) und andere Musiker damit mitgezogen und inspiriert hat.

Schon zu Lebzeiten äußerte er immer die Sorge, einmal in totaler Einsamkeit zu sterben. Das war nicht der Fall. Zu seiner Beerdigung kamen hunderte Trauergäste, und alle waren einfach nur fertig. Es gibt besondere Menschen, die Besonderes in ihrem Leben vollbracht haben, auch wenn die große Bühne anderen – meist weniger interessanten – Künstlern vorbehalten bleibt. Was heißt das schon? Gar nichts.

Letzten Freitag trafen sich alte Weggefährten im Backstage-Bereich des legendären Jovel zu einer Gedenk-Party. Leider war ich an dem Abend verhindert. Zu Ehren Rogers veröffentliche ich heute ein Foto von seiner Beerdigung und einen Song von seinem letzten Album, den ich sehr liebe.

Trash

Trash hat mir gezeigt, dass es am Ende nicht darauf ankommt, wie viele Bücher man verkauft, oder ob eine CD bei Saturn im Regal liegt. Entscheidend ist, dass sich der Schaffensdrang nicht abdrehen lässt wie Wasser aus einem Hahn und auch das kleinste Publikum ein Recht darauf hat, dem, der da vorne steht und etwas sagen möchte, alles abzuverlangen.

In diesem Sinne für Heute,
Gerrit

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