Welten-Bummler

Liebeskummer

Erster Tag der nächsten Drehreise – Siegburg, danach München, Stuttgart, Reutlingen. Hab heute auf einem Campingplatz gedreht, der bald schließt – nun wissen viele Dauercamper und Leute, die dort notdürftig wohnen, nicht, wohin. Die meisten sind so genervt von der Situation, dass sie auch keinen Bock haben, darüber zu sprechen. Man glaubt nicht, wie sich manche Menschen bescheiden können. Kann man nur den Hut vor ziehen. Ich meine, ich lebe ja auch nicht gerade auf großem Fuß, aber ein Leben im Trailerpark wäre mir doch eine Nummer zu krass.

Hab mich von der Dispo für heute Abend auch prompt in ein Landhotel einmieten lassen, gewissermaßen als Gegenprogramm. Eine ganz andere Welt. Eines von diesen traditionsreichen Landhäusern, wo sogar auf einem Donnerstag die Hütte brennt. War wie eine Zeitreise, roch alles nach Wirtschaftswunder. Gesunder Mittelstand mit gesundem Appetit, eine ganz launige, zufriedene Stimmung, bisschen wie im Biergarten (kommt ja wahrscheinlich auch in den nächsten Tagen auf mich zu).

Tirol?  Heißer Scheiß

Spezialität des Hauses: Fleisch auf „heißem Stein“ – muss man selber grillen, aber ich bin ja im Training. Henry Miller hat auf Korfu auch ganz natürlich und einfach gegessen, Yoga und Strandspaziergänge gemacht und nix geschrieben (außer den Briefen). Und an einem Punkt erzählt er, wie irgendwann, wenn man sonst nix mehr tut, die kleinste Handlung den höchsten Stellenwert bekommt, weil man sich so bewusst für sie entscheidet. Großartig. Dann fährt er zurück nach USA und hat kohletechnisch total zu kämpfen. Trotzdem macht er erstmal eine Rundreise – mit dem Auto. Im Grunde so wie ich gerade, nur ohne den Quotendruck. Obwohl, vermutlich hat er auch auf die Auflage geschielt.

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