Maul, Wurf II

Lino

oder: Großer Wurf. Hab eben auf arte zufällig „Der Maulwurf“ gesehen, mit Lino Ventura, zum ersten Mal. Bin begeistert. Ich liebe diese schlicht erzählten Agentengeschichten, die ohne große Effekte oder Verfolgungsjagden auskommen. Und, klar, dieser Rachefeldzug nach dem Tod seiner Liebsten ist natürlich grandios. Dass Ventura dann am Ende nicht überleben darf, erinnert ein wenig an „Der Profi“ mit Belmondo. Ich weiß nicht, warum die immer sterben müssen. Ist das die Moral, dass die mit ihrer Vergangenheit nicht durchkommen dürfen? Weil sie auch nicht „gut“ im klassischen Sinne sind? Oder weil ein Happy end uncool wäre? Gutes Thema für eine Abschlussarbeit: Moralische Message oder ästhetische Attitüde? „Leon, der Profi“ stirbt ja auch. In der Tat ist es, jetzt, da ich darüber nachdenke, bei allen drei Figuren unvorstellbar, wie die überhaupt „normal“ weiterleben könnten. Interessanter dramaturgischer Kniff also. Tod durch Nicht-weiterleben-können.

Ansonsten? War das Einzige, was mich gestört hat, dass Lino Ventura jeden Tag denselben Anzug getragen hat. Das fiel umso stärker auf, weil jeder neue Tag, um die Chronologie zu betonen, mit Untertiteln angekündigt wurde. Oder besitzt der Mann von Welt den gleichen Anzug mehrfach?

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