Co Mix

Das Jahr geht zu Ende, zumindest äußerlich. Obwohl die Temperaturen zu hoch sind. Der goldene Oktober verlängert sich in den November, die Sonne scheint so stark, dass Haut-Typen wie ich auf dem Fußballplatz erröten.

Heute seit langem mal wieder gewonnen, gegen den Tabellendritten, durch eine starke Mannschaftsleistung, auch wenn ich mich heute morgen um 07:30 kurz gefragt habe, warum ich mir das immer noch antue. Aber dann dieser Kampf, dieser Teamgeist und schließlich den Wettstreit für sich entscheiden, das hat in der Tat etwas sehr Urtümliches und Befriedigendes – wenn man gewinnt.

Ansonsten gibt es unseren TrueCrime Talk jetzt im SPIEGEL TV Digital-Memberbereich, ich verzichte allerdings darauf, Feedback einzuholen, bzw. zu fragen, wie es ankommt. Kümmere mich parallel um die nächste Produktion (RTL2 Nachtschicht – habe im Gelsenkirchener Zoo mit dem Nachtwächter gedreht, das war sehr nett und interessant), merke aber, dass mir das Arbeitsjahr krass in den Knochen steckt (eigentlich die letzten Jahre).

Nebenbei versuchen Michael Knüfer aka DJ Mike Pepper und ich noch Leute für die Lesung/Party nächsten Samstag in Münster (20h, Puls Club, Hafenstraße) zu mobilisieren, ja, es gibt immer was zu tun, auch heute, weil ich denke, ich müsste bloggen. Denn weil die Zeit offenbar nicht schnell genug vergeht, wird mein Neffe jetzt auch noch 18. In Worten: achtzehn.

Wir schenken ihm gemeinsam einen Gutschein, ich habe aber als ganz kleines Dazu-Geschenk gestern auf dem Markt noch einen alten Fix und Foxi-Comic (von 1979) gekauft, weil mich plötzlich, als ich es sah, das Gefühl überkam, meinem Neffen noch irgendwas aus der „alten Welt“ zu schenken, aus der ich komme, wo noch D-Mark auf dem Heft stand und die Lego-Werbung so alt ist, dass man sich selbst nur zu gut daran erinnert, wie man vor Weihnachten oder vor dem Geburtstag diese Werbeheftchen stets liebevoll zerschnitten und zu Wunschzetteln verarbeitet hat.

Man denkt ja, und jetzt komme ich zum Punkt, dass früher immer alles besser war, friedlicher, einfacher. Und vielleicht stimmt das zum Teil sogar. Aber eben auch nicht unbedingt. Mir ist das (wieder einmal) aufgefallen, als ich den immerhin schon 45-Jahre alten Comic in die Hand und ein bisschen darin gelesen habe. Gleich in der ersten Geschichte verreisen Fix und Foxi mit Lupo und Knox in die Steinzeit. Sie steigen aus der Zeitmaschine und das erste, was Knox bemerkt, ist die gute Luft, „völlig unverpestet“. Und Fix und Foxi fügen hinzu, hier gebe es „nicht mal Atomkraftwerke“. Und „keine Benzinpreiserhöhungen“.

Es gibt vermutlich jede Menge wissenschaftliche Arbeiten über Gesellschaftskritik in den Comics von Rolf Kauka und, ja, es ist extrem, wer im Moment überall weltweit mit allen Mitteln an die Hebel der politischen Macht drängt, und ich ertrage nicht einmal mehr Sendungen, die sich satirisch damit auseinandersetzen, weil mir das Lachen im Halse steckenbleibt, aber: Herausforderungen gab es immer schon. Auch als ich klein war. Und das wiederum macht mir Hoffnung. Weil ich trotz allem groß geworden bin. Fast alt sogar.

In Lupos Turm wollte ich immer wohnen …