Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit noch eine neue Batterie für den Roller besorgt (siehe Blog von gestern). War zum Glück wieder mit offenen Augen unterwegs, sonst wäre mir dieses zeitgenössische Meisterwerk entgangen. Sollte ich in 20 oder 30 Jahren mal einen nostalgischen Bildband gestalten, der ausdrücken soll, wann wie was schief gelaufen ist – dieses Bild wäre garantiert dabei. Darin ist alles enthalten. Wohnen, Umwelt, Konsum, Automatisierung, ALLES!
Habe angefangen, ein Drehbuch über das geheime Rom zu schreiben. Ziemlich komplex, von hier aus. Obwohl mir eine Kollegin aus Rom ein paar sehr schöne Geschichten zusammengetragen hat. Aber eine gute Geschichte muss eben auch immer bebildert werden, wenn sie im Fernsehen erzählt werden soll. Und das ist meist die große Schwierigkeit. Oder Herausforderung. Darum beneide ich die Kollegen der schreibenden Zunft mitunter; sie brauchen die Story einfach nur zu schreiben.
Mir fiel dann heute noch ein, dass der Schauspieler Helmut Berger lange in Rom gelebt hat. Bin bei der folgenden Recherche auf ein Interview gestoßen, das – interessanterweise – die Autorin Elfriede Jelinek auf ihrer Homepage verlinkt hat, und zwar nicht nur dieses eine, sondern ziemlich viele. Geführt hat diese Gespräche aber nicht sie, sondern der Journalist André Müller.
Müller hat jahrelang für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften Interviews mit berühmten Persönlichkeiten geführt, war aber auch im Theaterkontext tätig. 2011 ist er an Krebs gestorben, d.h. die Kollegin Jelinek hält die Textsammlung auf ihrer Homepage gewissermaßen in Ehren:
Das ist übrigens ein interessantes Thema: Homepages von Toten, die immer noch am Leben erhalten werden (die Seiten, nicht die … ach, egal). Es gibt so eine auch von einem Münsteraner Künstler, den ich immer sehr geschätzt habe: Axel Schulz oder Schulß, wie er sich zuletzt schrieb. Da kann man immer noch seine Songs hören und sich im Laufe der Nacht bei Überschreiten des Horizontes auch etwas verlieren. Einer meiner absoluten All-time-favourites (musikalisch und textlich) ist übrigens Morgen fangen wir von vorne an, von der Platte Ich lass erst den Fluss vorbei, im Übrigen auch schon ein grandioser Titel. Und noch drei Randnotizen: Einer von Axels Produzenten war Ekki Maas von der Band Erdmöbel. Deren Keyboarder Wolfgang Proppe hat auch auf einer Schulz-Platte gespielt: der roten, mit dem Titel: Du & ich und die und die. Auf derselben Platte trommelt mein alter Schlagzeuglehrer Ben Bönniger. Bis heute inspirierend. Jetzt wisst ihr Bescheid!
Viel Spaß beim Stöbern und Hören!
Wenn man stöbern und hören zusammenführt, wird daraus „stören“!
Und? Habe soeben festgestellt, dass es noch einen anderen Musiker gibt, der Ekkehard Maaß heißt, immerhin Träger des Bundesverdienstkreuzes. Die taz berichtete gerade über ihn, weil im Hinterhof seiner Wohnung nun gebaut werden soll. Genau da, wo er 1978 einen für die DDR bedeutenden, literarischen Salon gründete. Was soll uns das sagen?
ALLES ist
endlich
wie