Wir haben so ein kleines Holzregal auf der Terrasse, da lagern wir unsere Pflanzen-Utensilien. An die Seite hab ich vor ein paar Jahren mal so ein kleines Nostalgie-Blechschild geschraubt, ein Werbemotiv der alten „Ost-Afrika-Linie“. Und immer, wenn ich dieses Schild betrachte, denke ich daran, wie mühsam und abenteuerlich das Reisen früher war. Und mit dem Schiff ging es ja schon, aber Goethe ist mit der Kutsche nach Rom, Heine zu Fuß durch den Harz, das waren tatsächlich andere Reiseerlebnisse. Gestern bin ich mit dem Flieger morgens nach Frankfurt (ich wäre lieber Zug gefahren, ging aber nicht) und abends wieder zurück. Da hätte man mit der Kutsche Tage gebraucht, wenn nicht Wochen. Das einzige, was mich beim Fliegen immer beeindruckt, ist der Blick aus dem Fenster. Der ist wirklich eines meiner liebsten Motive geworden.
Viele Projekte auf dem Tisch im Moment. Gestern für Terra X beim ZDF, heute wieder ums „Geheime Rom“ gekümmert, speziell um die Deutschen auf dem Kapitol, hochinteressant, das ist in der Tat ein Vorteil meines Jobs, man wird für Weiterbildung bezahlt. Am Dienstag hatte ich außerdem einen wunderbaren Termin in der Elbphilharmonie, mit dem Sänger Tareq Nazmi. Wir kennen uns über zwei Ecken, hatten aber die letzten Jahre nichts miteinander zu tun. Ich finde es immer beeindruckend, wenn Menschen ein spezielles Talent haben, das nicht nur ihre Leidenschaft ist, sondern zugleich auch noch ihren Lebensunterhalt sichert. Ein Geschenk. Jedenfalls habe ich paar Aufnahmen gemacht. Super Stimme, super Typ. Vielleicht begleiten wir ihn demnächst auf Tour.
Und selbst für nebenberufliche Projekte bleibt noch ein bisschen Zeit. Gerade heute ging eine neue Podcast-Folge der Alphabeten online und wartet sehnsüchtig darauf, gehört zu werden:
Nur das eigene Schreiben ruht. Hab immer noch kein entscheidendes Feedback von den Agenturen und weiß, ehrlich gesagt, gar nicht so recht, warum. Finde die Grundidee immer noch gut. Aber, tja, wenn man keinen großen Namen hat, ist es schwer. Sebastian Fitzek schreibt dann eben ein Sachbuch über das Leben, gewissermaßen als Nachlass für seine Kinder. Weil er es kann. Dieselbe Idee liegt bei mir seit Jahren auf dem Tisch, allein, es fehlen Zeit und die nötigen Kontakte. Aber gut, dafür bin ich bestimmt der bessere Trommler von uns beiden. Fitzek hat als Jugendlicher auch in einer Band getrommelt, habe ich heute gelesen. Nicht, dass ich ihn kennen würde, aber seitdem ich das weiß, finde ich ihn viel sympathischer …
Apropos dieselbe Idee liegt bei mir seit Jahren auf dem Tisch. Gestern im Taxi ist mir aufgefallen, dass Be alright von Dean Lewis haargenau so klingt wie eine Skizze, die mein Kumpel Gudze und ich vor Jahren mal für Gunter Gabriel komponiert haben. Naja, formaler Erfolg ist bloß … äh, … formal eben. Hauptsache, ich treffe auf dem Platz noch den Ball.
Ansonsten? Hat mein Elch die 200.000er Marke geknackt. Und ich Esel hab´s verpasst. Ich liebe dieses Auto. Was? Moment, … ja, Amrei, Du hast ihn gefunden. Und erstmal bezahlt! Haha, das ist lustig, da haben wir gleich noch ein Kapitel für mein Sachbuch: der moderne Mann – hat kein Problem damit, sich Geld von seiner Liebsten zu pumpen, wenn die plötzlich Karriere macht. Oha, ich mach mal Schluss, nein, Amrei, nicht mit Dir, mit dem Blogeintrag für heute. Sonst rede ich mich noch um Kopf und Wagen …
Bleibt menschlich!