Er ledigt

alles erledigt

Alles erledigt. Schön, wenn es wenigstens mein Mail-Programm zu schätzen weiß. Anstatt kreativ im Schnitt zu sitzen, zu brainstormen oder konzentriert zu recherchieren, bin ich heute seit langem mal wieder den ganzen Tag von einem Termin zum nächsten gehopst. Liegt daran, dass ich dieses Jahr – neben meiner Funktion als Autor – zwei andere Projekte leiten soll. Da muss ich mich erstmal dran gewöhnen. Ich mag diese kreativen Zwischenzeiten ja eigentlich, weil man da regenerieren und neue Ideen entwickeln kann. Aber offenbar rechnet sich das für meinen Arbeitgeber nicht. Haha.

Früher (und vereinzelt gibt es die heute auch noch) war ein Reporter ja so eine Art Spürhund. Der auch mal Zeit brauchte, guten Geschichten nachzuspüren. Mal etwas zu probieren. Komme darauf, weil ich heute morgen im Auto die erste Folge des STERN-Podcasts über die Hitler-Tagebücher gehört habe: Faking Hitler. Fand ich ganz gut. Ehrlicherweise kann man mit dem Material aber auch nicht viel falsch machen: die Original-Tonbänder von Gerd Heidemann, dem Reporter damals, der meinte, die echten Tagebücher von Adolf Hitler gefunden zu haben.

Ich war ja vor kurzem auf Heidemanns Einladung in dessen Privatarchiv in Hamburg. Da steht ja noch viel, viel, viel mehr, was eigentlich mal gründlich ausgewertet werden müsste.

Andererseits ist Heidemann auch eine ambivalente Figur, aber sicher über Jahre ein krasser Reporter der alten Schule gewesen, mit allen Nachteilen. Was für ein Geistesblitz von ihm, damals von Anfang an alle Telefonate mit Kujau mitzuschneiden. Klar, gab ja auch keine Emails, die man hätte aufbewahren können. Und aus der Perspektive ist es dann schon cool, diese Gespräche mit dem Wissen darum, was später passierte, jetzt 1:1 zu hören. Sehr empfehlenswert. Höre gleich auf dem Nachhauseweg Folge 2.

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