Zeit ist Welt

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Kurz vorab: Es ist mir ein bisschen unangenehm, dass ich noch ein paar freie Tage genießen darf, während meine Freundin, der ich die freien Tage auch verdanke, schon wieder arbeiten muss. Und eigentlich wollte ich die freien Tage ja nutzen, um meine neue Schreib-Idee weiterzuentwickeln. Deswegen ist es womöglich in doppelter Hinsicht fragwürdig, dass ich mit meinen Söhnen noch mal für ein paar Tage in den Norden gefahren bin, anstatt den ganzen Tag diszipliniert und abgeschottet am Schreibtisch zu sitzen.

Aber, nein, natürlich sind diese paar Tage mit den Jungs ungeheuer wertvoll und schön, zumal ich sie als Teilzeit-Vater ja nicht täglich sehe und auch den normalen Alltag zumeist nicht mit ihnen erlebe. Und hier mal gemeinsam den Tag zu verbringen, von morgens bis abends, mit Spaß, Aktivität, aber immer wieder auch ein bisschen Faulenzen, ist einfach ein kostbarer Schatz.

Nun haben wir auch das große Glück, bei meiner Mutter eine Anlaufstelle vorzufinden, die an sich schon sehr fröhlich, gemütlich und wohltuend beruhigend ist. Obendrein kann man von hier aus viel unternehmen: Gestern waren wir erst Angeln am Langsee, dann Fußball spielen in Tolk. Heute sind wir über die dänische Grenze nach Sonderborg gefahren, um zu Angeln und … richtig … Fußball zu spielen.

Die Jungs werden immer größer, und es ist nicht sicher, ob solche Kurzurlaube in der Form noch häufig vorkommen werden. Deswegen genieße ich jede Stunde, freue mich über jeden cleveren Scherz, aber auch so manche freche Bemerkung. Es fühlt sich alles sehr richtig an, und überall sind gute Vibes spürbar.

Und deswegen ist es in doppelter Hinsicht klug, dass ich mit meinen Söhnen noch mal für ein paar Tage in den Norden gefahren bin, anstatt den ganzen Tag diszipliniert und abgeschottet am Schreibtisch zu sitzen. Weil meine Schreib-Idee, die gerade entsteht, auch mit der Grundform „Liebe“ zu tun hat. Und ich in dem unbewussten Flow, in dem ich die Tage gerade erlebe, offenbar geneigt bin, Hemmschwellen zu überwinden und Gedanken zu verknüpfen, die sich sonst nie die Hand reichen.

Und wir sind geborgen unterwegs. Es gab schon wieder Zugunglücke, Glätteunfälle auf der Autobahn, einschneidende Ereignisse, die Leben beenden oder für immer verändern. Ereignisse, die täglich geschehen können. Deswegen sind diese beschützten Momente umso wertvoller.

Es soll nicht zynisch oder hämisch klingen, im Gegenteil, alle Dinge haben ihre Zeit. Man hat auch nicht immer die freie Wahl. Manchmal darf man auch Zeit verschwenden oder vergeuden. Das Wichtigste ist, dass man sie sich nimmt, wenn man sie wirklich braucht. Für was auch immer.

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