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Ich habe ja gestern mit meinem alten Freund Jan und seiner Familie einen langen Waldspaziergang gemacht und erst heute – trotz eines heißen Vollbades gestern Abend – eine Zecke an meinem Körper entdeckt und entfernt. Habe sie sicherheitshalber fixiert, falls ich krank werde und man die Zecke posthum auf Giftstoffe untersuchen muss.

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Ist es wohl auch so eine linke Zecke?

Nein, so schlimm ist es nicht, wobei – ich finde ja nicht viele Dinge fies, aber Zecken gehören dazu. Definitiv. Scheint ohnehin gerade die Zeit für fieses Kleinvieh zu sein – in der Ostsee tummeln sich bestimmte Bakterien, weil das Wasser so warm ist. Die taz und die BILD haben darüber berichtet, jeder auf seine Art:

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Hab die Gegenüberstellung auch bei Facebook gepostet. Im Laufe des Tages entwickelte sich eine kleine Diskussion, ob der BILD-Tenor eher zum Schmunzeln sei, oder ob der Begriff „Killer-Bakterium“ nur ein weiteres Beispiel dafür ist, dass die BILD-Zeitung die Sachebene gerne mal verlässt, um Menschen bzw. die Wahrnehmung und Meinungsbildung von Menschen zu manipulieren.

Ich werde heute nicht über Özil sprechen, weil mein Sohn ein großer Fan ist und mich die Geschichte mit all ihren Facetten betrübt. Auch nicht über Erdogan. Und auch nicht über Typen wie Grindel oder Seehofer, weil das alles sofort hämmernde Kopfschmerzen nach sich ziehen würde.

Ich möchte bloß an uns alle appellieren, in diesen hitzigen Tagen kühlen Kopf zu bewahren – und ein warmes Herz. Und die Sachebene nicht zu verlassen. Kategorischer Imperativ als Leitkultur – fertig!

Manchmal ist das Leben ja kurios und zufällig lehrreich. Und wenn man so wie ich an Tagen wie diesen, an denen eine neue Rassismus-Debatte ausgerufen wird, altes Archiv-Material aus der Zeit der deutschen Besatzung in Paris während des Zweiten Weltkrieges sichtet, dann kann einem schon mal das Messer in der Hose aufgehen.

Zum Glück habe ich heute festgestellt, dass ich morgen schon Urlaub habe – und nicht, wie ich dachte, erst übermorgen (Das scheint ein Problem von mir zu werden. Vor zwei Jahren kam ich einen Tag zu früh aus dem Urlaub zurück! Wer macht das?). Jedenfalls entspannt das einiges. Und es gibt eine Randnotiz vom Sichten: ein lustiger, kleiner Buchstabendreher aus alter Zeit. Das hat dann beinahe wieder etwas Rühriges:

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