Rollenfairteilung

Was für ein wunderbarer Polizeiruf gestern mit unserem Lieblingsteam Sarnau/Hübner alias König/Bukow. War mir mit dieser „AfD-Problematik“ eigentlich von der Thematik zu nahe an der Realität, diente also kaum der Entspannung. Auf der anderen Seite tut es ja manchmal gut, wenn jemand im Fernsehen (in diesem Falle König) dann die eigene (also meine) Position vertritt und die Dinge mal beim Namen nennt. Dann wiederum macht es ein gutes Drehbuch aus, wenn die Positionen differenzierter verteilt sind, und wenn Bukow kurz erklärt, warum Populisten wieder Zulauf haben, ist das auch einleuchtend, und man wünscht sich gleichzeitig, dass das aber bitte nicht so einfach und einleuchtend sein soll, und ja, am Ende bleibt im Film und im richtigen Leben die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass in unserem Land, in unserer Zeit wieder Dinge passieren, von denen wir dachten, dass sie nie wieder passieren könnten. Aber dieses wilde, deutsche Tier war immer da, weggesperrt, unterdrückt, und das hatte seine Richtigkeit. Jetzt darf jeder Kläffer anonym kläffen, und die ganz schlimmen trauen sich sogar wieder aus der Höhle. Das Völkische ist zurück in unserer Mitte, und es zeigt sich hässlicher und rückständiger als je zuvor. Weil es nicht mehr fürchten muss, sanktioniert zu werden, wenn es Tabus bricht, die vormals eine systemstabilisierende Funktion hatten.

Wenn so ein AfD-Hetzer von „unseren Frauen“ und „unseren Töchtern“ spricht, dann denke ich: Nee, du Arsch, meine Frau ist ja nicht mal meineFrau (ich habe mit ihr gewissermaßen nur ein – im besten Falle – lebenslanges Umgangsrecht), sie ist aber erst recht nicht deine oder eure Frau, das verbitte ich mir.

Hab eben irgendwo eine Schlagzeile überflogen, dass Sarnau sich gerade dazu geäußert hat, dass sie für ihr Engagement lange weniger Gage bekommen habe als Hübner. Das geht natürlich auch nicht und bringt mich auf den nächsten Gedanken. Hab mich nämlich gerade wieder ein bisschen in den MeToo-Diskurs eingelesen, bzw. in die große Frage, wie es denn jetzt weitergeht, mit dem Mann von heute. Was ihm fehlt und ausmacht, und wie er sich zu verhalten habe etc.

Da werde ich mich vermutlich in nächster Zeit ab und zu mal zu äußern. Glaube nämlich, dass ich das eigentlich im Großen und Ganzen ganz gut (vor)lebe.

 

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