Gutbürger

Pokal
Falscher Hase

Am Wochenende mit den Senioren den 2. Platz bei einem Kleinfeldturnier des USC Paloma belegt. Bis zum Finale ohne Gegentor und dann knapp im 9-Meter-Schießen verloren. Hinterher Siegerehrung und Disco im Vereinsheim, mit Freundin und Schwester im Anhang. War das nett. Und soviel steht fest: Sollten mir irgendwann die Knie kaputt gehen, leiste ich mir ein veritables Alkoholproblem.

Im aktuellen Spiegel ist die Titelgeschichte den „Wutbürgern“ gewidmet, also denen, die jetzt aus Protest anders wählen, z. B. die AFD, weil „die da oben uns alle belügen“. Jetzt wird die Haltung des Hauses diskutiert. Ein wichtiger Punkt. Mich strengt das alles sehr an, vielleicht weil ich als Schütze so harmoniesüchtig bin. Ich möchte irgendwie die Augen vor der Realität verschließen, auch wenn ich weiß, dass das jetzt der größte Fehler wäre.

Und ich finde es schade, dass der Begriff „Wutbürger“ jetzt nach rechts gerutscht ist, und zwar unerreichbar nach rechts. Denn eigentlich ist der „Wutbürger“ auch in mir. Der, der sich angesprochen fühlte, als es hieß: „Empört Euch!“ oder „Macht kaputt, was Euch kaputt macht!“. Der, der genervt ist, dass Hillary Clinton jetzt plötzlich die große Hoffnung für Amerika und die Welt ist. Aber auch nur, weil die Alternative  – Trump! – das Ende der zivilisierten Welt bedeuten würde.

Ich möchte auch weiterhin das Recht haben, wütend zu sein, mich darüber zu empören, dass man in der Politik häufig nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hat. Aber ich möchte kein „Wutbürger“ sein.

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