Wieder Geburt

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Bin heute geboren worden. Vor 42 Jahren. Jetzt kann ich wirklich mit Fug und Recht (Woher kommt die Redewendung eigentlich?) behaupten, die Hälfte sei geschafft. Andererseits ist das schon optimistisch gedacht. Erinnere mich daran, dass ich als Student mal ein Lied von Reinhard Mey gehört hab, das sinngemäß hieß: 50 – jetzt schon? und damals eine Ewigkeit entfernt schien. Nun nicht mehr so sehr.

Hab jetzt Urlaub. Endlich. Die letzte Woche war noch mal ziemlich stressig. Bin jemand, der einen leeren Schreibtisch hinterlassen muss. Ist in meinem Job ohnehin schwer genug. Man schleppt immer etwas nach Hause. Da hat die Weihnachtsstimmung kaum eine Chance. Hab zum Trotz einen Elektrobaum im Büro brennen lassen. Zeichen setzen. Punkte machen.

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Wenn das die Haustechnik gesehen hätte …

Dann am Freitag die Glücksbringer geholt und groß eingekauft. Fast die ganze Familie war heute da. Zum Geburtstagsbrunch. Relativ spontane Idee. Aber die beste seit langem.

Es ist leider wirklich ein bisschen so wie in dem Ikea-Spot, wo es regnet und das Essen misslingt, aber es dennoch ein schöner Weihnachtsabend wird, einfach weil die Familie zusammenkommt. Wir hatten zwar keinen Regen, aber es war 20 Grad zu warm für die Jahreszeit. Hoffentlich ein Ausrutscher. Sonst müssen wir irgendwann der Kälte hinterherziehen. Ich brauche meine vier Jahreszeiten, sonst verliere ich die Orientierung. Ansonsten war alles perfekt. Volles Haus, voller Kühlschrank, bezaubernde Kinder und eine Freundin, die sagt, selbst die „schlechteren Zeiten“ mit mir seien besser als (vermeintlich) gute ohne mich. Höher kann ein Typ wie ich im Leben nicht mehr hinaus. Höher kann kein Typ hinaus. Ein einziges Geschenk.

Ja, der formale Erfolg lässt vielleicht noch auf sich erwarten. Aber was bedeutet das schon? In der aktuellen BUNTE wird der Autor Michael Nast gefeiert.

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Mit dem habe ich mal vor ein paar Jahren auf einer gemeinsamen Lesung in Frankfurt Wodka getrunken. Jetzt ist er bekannt, mit Büchern wie „Generation Beziehungsunfähig“ oder „Ist das Liebe oder kann das weg?“ Sehr respektabel. Aber ich glaube, ich blogge dann doch lieber im Verborgenen und freue mich heimlich über kleine, schmutzige Nebensätze, die streuen und nicht abzielen.

Ich freue mich auch auf das nächste Jahr. Werde aber auch die Augen offen halten. Nicht, dass es uns so ergeht wie den Polen, die erst eine komische Regierung wählen, sich kurz darauf verwundert die Augen reiben, um dann gegen die neu gewählte Regierung zu protestieren. Das sollte uns eine Warnung sein. Mit Wahlen spielt man nicht.

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Let the Keksdose speak. Hab das Bild mal aus der taz ausgeschnitten. Dank an den unbekannten Designer.

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