Nacht(r)ag zu gestern

Hab eben kurz meine Mutter am Hauptbahnhof getroffen. Sie war auf der Durchreise von München und hatte eine halbe Stunde Aufenthalt. Hab ihr etwas Vitaminsaft besorgt, die Koffer getragen und sie in den richtigen Zug gesetzt. Hätte sie auch alleine hinbekommen, doch ich habe es gerne gemacht.

Will sagen: Dieses Eltern-Thema leuchtete auch schon vor dem Edeka-Spot auf meinem Schirm. Hängt, glaube ich, auch mit meiner Teilzeit-Vaterschaft zusammen. Dass ich schon bei meinen Söhnen gelernt habe, die Zeit, die man hat, so gut es geht zu nutzen und nicht achtlos verstreichen zu lassen, weil man meint, man hätte ja noch so viel davon.

Letztes Wochenende war Adventsbasar an der Schule, und das Mittelstufenorchester hat „Es ist ein Ros entsprungen …“ gespielt. Wir Eltern haben dazu gesungen. Da kam bei mir das erste Mal Weihnachtsstimmung auf. Einfach nur schön. Fast zu schön. Der Schriftsteller denkt ja immer das Drama, und plötzlich dachte ich, das wäre auch der perfekte Schluss für ein episches Untergangsszenario. Draußen versinkt die Welt im Terror und im Smog und drinnen singen die Familien „Es ist ein Ros entsprungen …“. So wie die Band in dem einen Titanic-Spielfilm, die bis zur letzten Sekunde weiterspielt, bevor das Schiff schließlich untergeht.

Nein, im Ernst, das kleine Schulkonzert war ein großer Anlass zur Hoffnung.

Deswegen hier, wie jedes Jahr um diese Zeit, nochmal mein Lieblingsweihnachtsvideo der Band „Erdmöbel“. Diesmal allerdings mit einer neuen Zusatzinfo: Maren Eggert, die Duett-Partnerin von Markus, hat am Sonntag im Tatort die entführte Freundin von Kommissar Borowski gespielt. Spannend, oder?

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