weakender

Hab am Dienstag nochmal in Duisburg gedreht und eine georgische Flüchtlingsfamilie beim Bezug ihrer neuen Wohnung begleitet. Das hat mich sehr berührt und demütig gemacht. Es hat mir vor allem auch gezeigt, dass man nicht immer nur vor einem akuten Bombenhagel fliehen muss, sondern manchmal eben auch vor den Folgen eines Krieges, einem korrupten Politiksystem, einem drohenden Putin und beißender Armut. Fazit des gebildeten, schüchternen, Deutsch sprechenden Mannes: „Bisher haben wir viel Glück gehabt, aber ich habe Angst, wie es weitergeht. Ich war noch nie in dieser Situation …“

Ich bin jedenfalls ganz demütig nach Hause gefahren (im warmen ICE, auf einem sonnenbeleuchteten Fensterplatz) und werde so schnell nicht mehr jammern, wie anstrengend es ist, die Wohnung zu streichen. Andere haben nämlich erst gar keine.

Man möchte mit den Fingern schnipsen – und alles ist gut. Stattdessen werden viele Herzen immer kälter, unser Winter immer wärmer, Gunter Gabriel geht doch ins Dschungelcamp, und Werbeplakate für Fitness-Studios erinnern irgendwie an einen antiken Sklavenmarkt. Oder bin ich hysterisch?

fitness

 

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