Geh doch dahin, wo der Pfeffer wächst

sagen wir, wenn wir jemanden nie wieder sehen möchten. Und in der Tat ist da was dran …

Hab heute gelernt, dass Pfeffer traditionell aus Indien kommt. Wir waren nämlich mit allen Kindern auf dem 70. Geburtstag meiner Quasi-Schwiegermutter, und zwar bei so einem kleinen, feinen Gewürzbetrieb in Hamburg, was sehr nett war. Denn zuerst konnten wir uns den Betrieb angucken, danach gab es Fotos aus aller Welt mit einer kleinen Gewürz-Riech-Kunde und anschließend durfte sich jeder noch zwei Gewürze mischen. Fanden auch die Kinder Klasse.

Das Lustige ist, dass viele Gewürze gar nicht riechen. Und bei einem – hab schon wieder vergessen, wie es heißt – sagte die Frau vorher: Achtung, das riecht wie Schweiß oder wie ein alter Koffer. Und wirklich, es roch wie eine alte Sporttasche, in der jemand seine Socken vergessen hat.

Die Frau macht das mit ihrer Tochter zusammen, und auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich mit meinem Vater zusammen ein Geschäft führen könnte, strahlen Familienbetriebe immer so eine Wärme aus. Keine Ahnung, aber dieses virtuell-anglizistische Jobkarussell, auf dem wir sprichwörtlich bis zum Kotzen ins Leere laufen, zeigt doch: Familie ist einfach das Wichtigste. Wenn dann noch die Leidenschaft für einen kreativen Beruf dazu kommt … Beruf kommt ja von Berufung, ja, und die Gewürzfrau hat diese Leidenschaft sogar an ihre Tochter weitergegeben.

Frage mich, wie viel Eindruck ICH auf meinen Nachwuchs mache …

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