Wer fürth?

Heute so ...
Heute so …

Ansonsten? Hab ich heute mit meiner 7. Klasse die drittletzte Sitzung für den „Schulhaus-Roman“ absolviert. Tüchtig weiter geschrieben. Lücken aufgefüllt. Und Lücken gerissen. Weiß nicht, wie das in anderen Klassen ist, aber ich hab das Gefühl, ich kann keine drei Sätze am Stück stehen lassen. Und die Rechtschreibung … naja. Ich bewundere die Lehrerin, die sich jeden Tag um die Schüler kümmert. Ich sage es ja immer: Lehrer und Erzieher sollten Managergehälter kassieren. Ich meine, die Kids sind nett und auch ganz darauf bedacht, heute was zu schaffen, aber die Pubertät haut halt manchmal schon voll durch. Auf der anderen Seite hat sich ein Mädchen, das am Anfang ein bisschen schwieriger zu begeistern war, in den letzten beiden Sitzungen richtig gut eingebracht. Das ist super. Mir ist die Klasse ans Herz gewachsen. Hab bloß das Gefühl, dass ich gar nicht so richtig coachen kann, im Sinne von Schreibwerkstatt und Handwerkskunst, sondern bloß motivieren und immer wieder die ganze Geschichte erklären. Klar, der Nachteil unserer „großen“ Geschichte ist, dass alle immer an kleinen Puzzle-Teilchen schreiben. Wobei ich schon glaube, dass sie das große fertige Bild vor Augen haben. Was wiederum gut für den Denkapparat ist. Abstrahieren können. Große Zusammenhänge erfassen. Doch besonders einen Jungen, der in der ersten Sitzung von seinen vielen, zuhause entstandenen „unvollendeten“ Geschichten erzählte, und der wirklich eine – im besten Sinne – verrückte Fantasie hat, muss ich damit immer wieder ein bisschen ausbremsen, weil er sooooo anders schreibt, dass ich weiß, dass man das so nicht einpflegen kann. Er springt immer mit Anlauf und vom 5-Meter-Brett in seinen Tages-Tripp – und ich ziehe ihn dann immer wieder raus, damit er nicht unter- bzw. baden geht. Unterm Strich denke ich, er wird sich am Ende mehr darüber freuen, Teil der Geschichte zu sein. Hab ihm am Ende aber auch nochmal gesagt, dass ich seine Fantasiekraft bewundere und das die beste Voraussetzung fürs Schreiben ist, und dass es Leser gibt, die genau das lieben. Da war er ganz zufrieden. Und ich auch.

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