Licht

Etwas aus der alten Welt
Etwas aus der alten Welt

Das Jahr geht in die letzte Runde. Merke, dass ich auch nicht mehr so richtig volle Last fahren kann. Weil JEDE Woche irgendwas ist. Spannende Dinge, Deadlines, Abnahmen, privat und beruflich. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal einfach so eine Woche vor mich hin gelebt hätte. Auch die nächste hat es in sich. Sender-Abnahme der Wohnen-Doku, die erste Lesung mit dem Roman, kein Tag, an dem es nicht um die Wurst geht. Zumindest ein bisschen. Immer ein bisschen, ist am Ende auch viel.

War heute mit den Jungs in der Kirche, der ältere beginnt jetzt mit dem Konfirmationsunterricht. Ich weiß, dass wir als Konfirmanden früher manchmal albern waren und das seltsam fanden (würde ich meinem Sohn gegenüber natürlich abstreiten), aber ich habe, glaube ich, das Ganze auch als geistiges Training genutzt. Ich wünsche ihm, dass ihm das ebenfalls gelingt. Es ist egal, ob man an Gott glaubt oder an welchen oder an die Hölle oder das ewige Leben – man muss ein Gefühl für Ewigkeit entwickeln, darauf kommt es an.

Und man sollte wissen, wie es sich anfühlt, wenn man aus Nächstenliebe handelt. Komme darauf, weil ich mit dem jüngeren, während der ältere beim Unterricht war, über den großen Weihnachtsmarkt am Rathausmarkt flaniert bin und etwas in Erklärungsnot geriet, angesichts der ganzen Bettler und Obdachlosen, denen mein Sohn fragend hinter her schaute. Und dann redet man was über Ungerechtigkeit und ungleiche Chancen, aber dass man nicht jedem etwas geben könne und man dem Hinz&Kunzt-Verkäufer letzte Woche schon ein Heft abgekauft habe und lieber für Greenpeace spenden wolle (was ich noch nicht getan habe), und fühlt sich am Ende scheiße, wenn man zwei Reibekuchen für 3 Euro isst, weil man einfach Appetit darauf hatte. Nicht einmal Hunger! Und dann übergibt man seinen Sohn an die Mutter und fragt sich, was für ein Vorbild man wohl für seinen Sohn ist. Womöglich muss er selbst erst Vater werden, um eine abschließende Antwort auf diese Frage zu finden.

Hab ein kleines Weihnachtsbüchlein wiedergefunden, das ich vor Jahren mal auf einem Flohmarkt gekauft habe, ich glaube sogar für die Jungs. Hat so ein Format wie die Mundorgel, sind auch Lieder drin, aber auch Gedichte. Wir haben früher zuhause immer in der Adventszeit gebastelt, gelesen und gesungen. Hab es in meine Laptop-Tasche gesteckt, als ständigen Begleiter für die kommende Adventszeit. Ja, bin rammdösig.

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