Tag 2

Unterwegs

Nach dem zweiten Bier aus der Minibar ist mir schlecht. Nicht wegen der Preise, vor Hunger. Schokolade? Könnte mir noch was aus der Küche bestellen – oder Bilder von Tiffanys Busen aufs Handy. Die Welt steht mir offen.

*

Ich hasse diese Feierabende in Hotelzimmern. Das sind die Momente, in denen ich die Menschen, die ich liebe, am meisten vermisse. Tagsüber verdrängt man das gut bei der ganzen Anspannung, aber abends wird es dunkel. Das ist, als würde plötzlich eine ganz andere Chemie durch den Körper fließen.

Im Fernsehen läuft eine Doku über Hochsee-Fischer. Drei vernarbte Kerle reden darüber, wie sehr sie ihre Kinder vermissen. Ich bin also nicht allein – und frage mich ernsthaft, wie die Väter das drüben im Knast aushalten.

Also, schlaft gut,
Gerrit

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