Bruder- statt Vatertag. Bin gestern Abend noch zu meiner Schwester gefahren, die zwischen Stade und Bremerhaven als Tierärztin unterwegs ist, und gleich Zeuge eines ziemlich spektakulären Rettungsversuchs geworden. Eine hochtragende Kuh hatte sich die Hüfte gebrochen und meine Schwester versuchte, zumindest noch das Kalb per Kaiserschnitt zu retten. Das lebte aber auch nicht mehr. Traurig, aber auch ziemlich beeindruckend. Man denkt ja immer klein über das, was man selber macht, und die Definition von „sinnvoll“ ist sicher auch variabel, doch dieses Miteinander auf dem Land, die sekundenschnellen Entscheidungen, das hatte schon was.
Na ja, ich kann immerhin Geschichten erzählen, ein bisschen jedenfalls, wobei, in jedem Falle besser als Sly Stallone. Haben uns zum Feierabend nämlich noch The Expendables I und II angeguckt, weil wir beiden meinten, wohlwollende Kritiken gelesen zu haben und waren dann so geschockt, ja, regelrecht geschockt, was das für ein Dreck war. Noch nie habe ich mich von einer Verkaufsidee (Hier kämpfen die größten Actionstars Seite an Seite) so verarscht gefühlt. Der einzige, der seinen Job da gemacht hat, war die Person, die die Terminkalender verglichen hat, ansonsten war das gar nix. Norris, Willis, Schwarzenegger, Rourke – ein Drehtag, zwei Sätze, null Esprit (zumindest schien es so). Mickey Rourke, den ich echt liebe, tätowierte Stallone in 3 Sekunden einen Schriftzug auf den Rücken („So, fertig“, aber die Kamera zeigte es nicht einmal), Jet Li sprang im zweiten Teil am Anfang mit dem Fallschirm ab und tauchte dann gar nicht mehr auf, Bruce Willis bekam nachher immerhin noch eine Knarre in die Hand, aber das war NOCH schlimmer als nur der kleine Wortbeitrag im ersten Teil, ja, kurz gesagt, es gibt Scheiß-Filme, bei denen man am nächsten Tag sagt: War doch halb so schlimm – aber dieser Mist wird umso schlimmer, je mehr man darüber nachdenkt. Ich mag es auch manchmal trashig, aber das war echt eine vertane Chance. Nächstes Mal wieder alte Otto-Platten mitsprechen …