Hidden 5 vor 12

Erste Nacht auf Hiddensee und gleich ein bisschen besser geschlafen. Wollten uns nach dem Frühstück im Gerhart Hauptmann-Haus inspirieren lassen. Auf dem Flyer im Hotel stand: Von 12:00-12:30 für Besucher geöffnet. Leider begehrten wir dann um 12:10 vergeblich Einlass. Wie uns die Verkäuferin im dazugehörigen Literatur-Pavillon später nicht unfreundlich, aber bestimmt erklärte, hätten wir uns doch um kurz vor 12 mit den anderen Besuchern vor dem Laden einfinden müssen. Wie solle das sonst gehen? Sie sei in der Nebensaison schließlich alleine. Aha! Morgen ein neuer Versuch. 5 vor 12!

Stattdessen runter zur Küste. Gischt und Wind wie ein nasses Handtuch ums Gesicht. Wahnsinn. Klarheit bis zum Abwinken. Danach mit einem traditionellen Sanddorn-Grog wiederbelebt. Man muss ein bisschen zuckern, aber dann ist diese Mischung aus herber Frucht und Rum eine gute Medizin für Geist und Körper.

Auf dem Rückweg kamen wir an dem Schaukasten des Inselmalers Willi Berger vorbei, in dem ich letztes Mal vor 4 Jahren dieses Bild gesehen habe, das jetzt bei uns überm Esstisch hängt. Heute sprang uns sofort ein kleines Ölgemälde ins Auge. Damals hatte ich eigentlich schon kein Geld für so etwas Schönes übrig, diesmal noch weniger. Verdammt schade. Auf jeden Fall haben wir beide Lust bekommen, dem alten Mann einen Besuch abzustatten.

Haben den Tag mit einem Friedensgebet in der Inselkirche ausklingen lassen. Die Gemeindefrau fragte, ob jemand die Glocke läuten wolle, aber ich war zu schüchtern, um mich zu melden. Ein Vers ist hängen geblieben; es ging darin sinngemäß darum, das (kleine) Gute, was am Tage war, zu benennen und so den Tag in Erinnerung zu behalten. Das war irgendwie nett …

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