Nach dem Geburtstag meiner Mutter stand nun ein Besuch bei meinem Vater auf dem Programm. Wir haben uns zum gemeinsamen Entrümpeln getroffen, meine ältere Halbschwester, mein Halb-/Ziehbruder und ich, und das war sehr nett, weil wir in all den Jahren gar nicht soooo viel Kontakt hatten, und ich einige Dinge erfahren habe, die andere Dinge wiederum in einem anderen Licht erscheinen lassen. Klingt kompliziert, ist es auch, Familie ist immer ein bisschen kompliziert. Dabei habe ich es, wie ihm letzten Post bereits geschrieben, ja gut getroffen.
Ich finde entrümpelt eigentlich gut, weil es – wie Aufräumen – das (kreative) Chaos in meinem Kopf lindert. Gerade wenn man immer Projekte über einen langen Zeitraum mit sich herumschleppt, ist es umso wichtiger, Mechanismen zu finden, um zwischendurch mal abzuschalten. Gelingt nicht immer.
Auf der anderen Seite bedeutet so eine Entrümpelungsaktion auch immer, die Treppe hinunter in seine Vergangenheit zu stiefeln. Und da liegen natürlich einige Stolpersteine herum. Dieses Mal war es meine alte Ritterburg, an der ich als Kind wirklich viel Freude hatte. Und ich habe mich gefragt, warum ich die eigentlich nicht für meine Jungs schon viel früher aus den Tiefen des elterlichen Dachbodens hervorgekramt habe. Jetzt sind die Jungs vielleicht selber bald Papa, und die Burg ist tatsächlich auch nicht mehr so richtig zu gebrauchen. Ein kleinen Stich hat es mir aber doch versetzt, als ich das Teil auf den Hänger geladen habe. Jetzt geht die damals uneinnehmbare Festung auf den Müll und irgendwo in Flammen auf. Und damit auch ein paar Erinnerungen, die längst im Burgverlies verloren gegangen zu sein schienen.
Morgen geht es in den Urlaub, zu den Wikingern nach Dänemark, Wetter soll okay werden, und sogar die großen Kinder kommen mit, bzw. nach (in einem Auto mit den Eltern wäre dann doch zu blöd ;-). Das wird ein Fest. Aber nicht das im Film.