Fairschiedenes (in Klammern)

Billy

Waren am Samstag bei Billy Joel. Das war toll. Beim Refrain von „Piano Man“ hat das ganze Stadion mitgesungen. Gänsehaut. Und trotzdem hätte ich es lieber von ihm in irgendeiner alten Hafenkneipe vor 20 Leuten gehört. Seit meiner Gunter Gabriel-Produktion für den NDR denke ich, dass diese Wohnzimmerkonzerte, mit denen Gabriel seine Schulden bezahlt hat (oder bezahlen wollte), die beste Erfindung sind. Und bei Billy Joel musste ich wieder daran denken, weil ja gerade diese Carpool Karaoke-Episode mit Paul McCartney rumgeht; die löst sich ja am Ende ganz ähnlich auf. Kennt ihr bestimmt:

Hab heute in einer kurzen Mittagspause (schreibe gerade mein Drehbuch zum „geheimen Paris“) in der taz vom Wochenende gelesen. Ab und an prämiert die Zeitung ja Menschen, die was Vernünftiges machen und dabei Großes leisten (taz panter). Heute ging es um eine Frau, die sich seit Jahren für Flüchtlinge und bezahlbare Mieten in Berlin einsetzt. Hammer! Es ist nicht nur wichtig, dass es solchen Menschen gibt. Es ist auch wichtig, dass über solche Menschen berichtet wird (Titel: Bloß nicht am Elend dieser Welt verzweifeln). Die machen Mut.

Ich pflege immerhin meine kleinen Miniatur-Landschaften. Das ist etwas kleines Großartiges. Und dieser Hamburger Dino stirbt niemals aus:

Dino

Am 06. Juli ist übrigens Welttag des Küssens. Hab heute gelesen, Küssen sei ein Überbleibsel der Mund-zu-Mund-Fütterung bei Menschen (, die es in einigen Kulturen immer noch gibt. „Rückständig“, mag der eine oder andere jetzt vorschnell urteilen. Aber wo ist der Unterschied zu jungen Eltern, die ihren Babys mit dem Löffel den Möhrenbrei aus dem Gesicht kratzen und ihn sich dann – warum auch immer – selbst in den Mund stecken?) 

Kluger Kommentar in der Süddeutschen Zeitung: Die DFB-Elf hätte ein kollektives Statement wie Schweden formulieren müssen, um diesen Deutsch-Dünkel-AFD-Rassisten-Müll gegen Özil im Netz etwas abzumildern (was nicht heißt, dass der nicht mal in sich gehen sollte …). Der aktuelle SPIEGEL-Titel, der Fußball (schönste Nebensache der Welt) und Politik (wirklich wichtig) in eine Zeile schreibt, wirkt da leider auch nicht wirklich entgegen.

Ansonsten? Lese ich überhaupt gerade viele kluge Kommentare. Frage mich allerdings, ob das was bringt!? Das Problem ist ja: Derjenige, gegen den sich so ein Kommentar im Prinzip richtet, wird ihn niemals lesen. Auf der anderen Seite blogge ich ja auch …

Und? Anna Seghers wunderschönes Sommerhaus wird es bald nicht mehr geben. Ob dieser Eintrag etwas dagegen bewirkt?

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