Schneckenpost

Bin heute zu echter Trash-Literatur gekommen. Anlässlich des Todestages von Roger Trash hat die Familie einen Sammelband erstellt, mit allen Texten. Da ich auf der JOVEL-Party ja nicht dabei sein konnte, hab ich 2 Exemplare bester Rock`n´Roll-Poesie per Post bestellt. Heute sind sie angekommen. Endlich. Nach 12 Tagen. Hatte schon eine Vermissten-Aktion im Spiegel gestartet und bin Rogers EX-Freundin, die das alles organisiert, glaube ich, mächtig auf die Nerven gegangen. Zum Glück klärt sich manchmal alles auf.

Komischerweise erzählte mir unser Chef der Postabteilung, dass sie momentan auch ganz viel Ärger mit Zustellungen hätten. Und als i-Tüpfelchen widmete dem Thema heute dann auch noch die MOPO ihre Titelseite.

Danach war ich umso glücklicher, dass alles da war. Ich meine, wenn man weiß, es dauert lange, ist es ja halb so schlimm, nur diese Ungewissheit … Wie war das wohl früher, als es nur Pferde und Postkutschen gab? Ging da mehr Post verloren oder weniger?

Die Bücher selbst sind übrigens sehr schlicht gehalten. Kleine Schrift, kopiert und geklebt, passt stilistisch aber gut zu Rogers Texten. Auch die ganzen Rechtschreib- und Trennfehler sind nicht weglektoriert. Sehr authentisch. Und immer noch toll. Vielleicht bringt Zweitausendeins das ja irgendwann noch mal groß raus. Habe heute im Büro ein bisschen drin gelesen. Wurde ganz blöd im Kopf, weil ich an unsere gemeinsame Zeit unterwegs denken musste. Viele der szenischen Beobachtungen kamen mir doch sehr bekannt vor. Und, ehrlich gesagt, haben mich die Loser-Geschichten und Einsamer-Wolf-Beschreibungen ein bisschen aufgebaut. Es geht immer weiter. Immer weiter.

Passend dazu ein alter Song von Trash, den ich auch noch mit ihm live gespielt habe. Er heißt: Pechvogel.

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Ach, Roger …

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