So´n Tag

Snapseed

Fußball ist wieder ausgefallen. Ausgefallener Sport, den ich da mache. Haha. Also, just another lazy Sunday. Musste dann aber doch ein bisschen raus an die frische Luft und bin einfach mal wieder nach Ahrensburg gefahren.

Message für den Trottel?
Message für den Trottel?

Ein bisschen im Schlosspark herumgelaufen und danach auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Himbeer-Eierlikör-Torte in so ein Antik-Café, gegenüber vom Schloss. Das war nicht nur sehr nett, sondern auch ein bisschen gespenstisch, denn der letzte freie Platz war ein gemütlicher Sessel im hinteren Bereich mit einem kleinen Beistelltisch und darauf – als einzige Lektüre – ein GeoWissen-Heft von 2012 mit dem Titel:

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Und das, wo meine Freundin und ich aktuell sehr viel über Auszeiten, neue Perspektiven und den möglichen (natürlich gemeinsamen) Rest unseres Lebens sprechen. Zufall? Habe darin auch ein paar interessante Artikel gelesen, die mich allerdings eher bestätigt als wachgerüttelt haben. Tut aber auch mal ganz gut, in seinen Ansichten und Handlungsentwürfen bestätigt zu werden.

Es wurde natürlich aber auch noch mal beschrieben, dass Männer in der Regel in der so genannten midlife-crisis krassere Sachen machen, um ihr Leben zu ändern (Job kündigen, jüngere Freundin, Familie verlassen etc.), als Frauen, weil Frauen kommunikativer sind und sich früher Hilfe holen, während Männer die Themen so lange in sich hineinfressen, bis sie platzen. Aus genau demselben Grund begehen Männer übrigens auch viel, viel häufiger Amok-Taten. Hochinteressant.

Zuhause ist mir dann noch ein Artikel in der taz von Freitag untergekommen, über so ein neues digitales Bürger-Bewertungssystem in China. Demnach sollen die Chinesen an öffentlichen Plätzen in Zukunft noch stärker überwacht werden und – das ist das eigentlich Beängstigende – deren Handlungen gehen dann in ein soziales Bewertungssystem ein. Im Prinzip so: Jemand, der seinen Müll in den Eimer schmeißt und nicht bei Rot über die Ampel geht, kann Pluspunkte sammeln und bekommt am Ende eher eine Wohnung, einen Kredit oder Ausbildungsplatz als der soziale Sünder. Und falls es mir keiner glaubt:

Lest mehr taz!
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Das finde ich, ehrlich gesagt, so krass, dass mir die Worte fehlen. Übrigens auch ein super Stoff für ein Drehbuch. Oder gibt es das schon?

http://www.spiegel.tv/videos/140982-der-deutsche-shaolin
http://www.spiegel.tv/videos/140982-der-deutsche-shaolin

Ich habe ja vor Jahren mal in diversen Kung Fu-Schulen in Dengfeng gedreht und war damals schon relativ schockiert angesichts der Horden von Schulkindern, die wie kleine Kinderarmeen jeweils zu Hunderten morgens um 5 Uhr im Laufschritt Runde für Runde auf dem riesigen Schulhof absolvierten. Wenn man jetzt noch durch ein perfides Belohnungssystem im großen Stil künstlich „gute Bürger“ heranzüchtet, dann bin ich wirklich (nicht wirklich) gespannt auf das Ergebnis.

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