68 er leben

Screenshot: Mobile strike - Bin statt für ein Burka- eher für ein temporäres Wargames-Verbot!
Screenshot: Mobile strike – Bin anstatt gegen Burkas eher für ein temporäres Wargames-Verbot!

Heute mehr über die 68er Bewegung gelesen. Dass sich die Kommune 1 in Enzensbergers leerstehenden Wohnung in Berlin gründete, hatte ich schon in „Tumulte“ gelesen, aber bereits wieder vergessen. Muss mir solche netten Randnotizen einfach besser merken.

Dass (Pop-)Musik bzw. die Beatles damals so eine globale Welle geschlagen haben, ist heute unvorstellbar. Oder dass sich 5 Millionen Menschen die Aufklärungsfilme von Oswalt Kolle im Kino angeschaut haben. Heute gibt es dafür Youtube. In Milliarden Varianten. Und die jungen Zuschauer sind immer noch nicht (viel) aufgeklärter. Sie haben nur Bilder im Kopf. Häufig die falschen.

Finde es manchmal ein bisschen schade, dass uns im Grunde gar nichts mehr so richtig überraschen kann. Oder schocken. Es gibt im Prinzip nichts, von dem wir uns nicht in irgendeiner Form ein Bild machen können oder bereits gemacht haben. Das ist eigentlich schrecklich. Ein ätzender Zustand der Bewusstseinssättigung.

Vielleicht ist das unsere Challenge, sich wieder verstärkt mit den eigenen Augen Bilder von etwas zu machen, anstatt immer nur medial vermittelt. Sich mal die Zeit zu nehmen und z.B. einer Schnecke eine Minute lang beim Kriechen zu beobachten, also gewissermaßen ein unantastbares, nicht reproduzierbares Master im Kopf zu erstellen. Oder besser, mit geschlossenen Augen, ja, keine Ahnung, da ist man wieder sehr schnell bei Walter Benjamins Aura-Begriff. Aber das natürliche, als unwiderbringlich empfundene Erlebnis im Hier und Jetzt, das hat schon eine hohe Qualität.

Lebensqualität.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert