Ton Lagen – oder: vonne endlichkait

Vonne Un-Endlichkeit. Unser erster Apfel vom Baum - so sauer wie Grass an seinen besten Tagen
Vonne Un-Endlichkeit. Unser erster Apfel vom Baum – so sauer wie Grass an seinen besten Tagen

Die taz hat diese Woche die Flüchtlingsberichterstattung der BILD gelobt. Weil sie zur richtigen Zeit mal für die richtige Sache Partei ergriffen und damit eine „zivilisierende“ Wirkung auf die Bevölkerung erzielt habe. Sehe ich auch so. Die Meinungskraft der BILD ist nach wie vor immens. Der Autor des taz-Kommenars fügte aber auch hinzu, er sehe es daher mit umso größerer Sorge, dass die Stimmung bzw. die Tonlage beim Springer-Blatt in Bezug auf die Flüchtlinge gerade wieder umzuschlagen beginne. Halte durch, BILD, schön sachlich und konstruktiv bleiben. Dein deutsches Volk wird es dir danken.

Bei Spiegel Online wurde diese Woche debattiert, ob man das letzte Günter Grass Buch Vonne Endlichkait gelesen haben müsse. Ich sage: Ja! Meine Freundin hat es mir geschenkt. Ich bin jetzt kein Grass-Fanatiker, aber ich habe mich an dem ruhigen, auch ein bisschen zum Ende gekommenen Ton des Dichters sehr erfreut. Wie er seine letzten, eigenen Zähne beschreibt …

Ein Gedicht namens Selbstgespräch hat mir besonders gut gefallen. Ich kann es hier nicht in Gänze wiedergeben und beschränke mich auf den letzten Rest:

Jetzt will er ich und ich will er sein,
als Freunde, die sich nicht mehr hassen wollen.
Wir schwören uns zum wiederholten Mal, einander bis zum Schluss Geschichten zu erzählen,
notfalls Witze.

Was unsren Tod betrifft,
sind wir uns einig:
Nur was
im unmöblierten Nichts geschieht,
bleibt eine immergrüne Frage.

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