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„Ich war achttausend Meilen auf dem amerikanischen Kontinent herumgefahren, und jetzt war ich wieder auf dem Time Square, und sogar mitten in der Rush-hour, um mit meinen unschuldigen Tramper-Augen den völligen Wahnsinn und das phantastische Chaos von New York zu sehen …“

(Jack Kerouac, „Unterwegs“)

Was soll ich sagen – es ist wirklich Wahnsinn. Ich glaube, westlicher geht es nicht, ehrlich, der absolute Overkill, als würde man ein großes Glas Sirup trinken. Und trotzdem aktuell und politisch. Denn plötzlich sperrte die Polizei den Broadway ab. Hier war nämlich heute die große Climate-Demo. Wir sind auch mitgegangen, zumindest im Geiste. Faktisch waren wir zu müde. Die Zeitumstellung, die ersten Eindrücke. Selektive Wahrnehmung kann da mal schön vergessen. Wir müssen da unbedingt noch mal nachts hin … Wahnsinn!

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Wir haben ein Super-Hotel in Midtown. Hier ist alles in erreichbarer Nähe, was leider dazu führt, dass man sofort Angst bekommt, nicht alles zu sehen. Wir haben kurz die Flatter gekriegt, uns dann aber besonnen und gesagt, nein, wir bleiben cool. Jeder darf jetzt ein, zwei „musts“ festlegen, den Rest lassen wir uns treiben. Eben lief z.B. eine Bierwerbung, die in NY spielt. Am Ende steigt ein Paar in eine Seilbahn. Ich: Gibt es hier eine Seilbahn? Meine Freundin: Ich recherchiere das mal … jetzt fahren wir morgen mit der Seilbahn. So läuft das.

Am ersten Abend, gleich nach der Ankunft, haben wir unsere EX-Kollegin Ayana besucht, die jetzt in Brooklyn lebt und dort mit ihrem netten Mann ein Restaurant eröffnet hat: Blackforrest. Gestern stieg da eine coole Oktoberfest-Party. Das war sehr nett. Musste natürlich sofort an Manuel Möglich denken. New York hätten wir mit „Deutschland von außen“ auch noch gut machen können.

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Überhaupt alles sehr inspirierend. Wie Paris oder Berlin, als man noch gar nix kannte. Doch das hier ist noch mal ein bisschen anders. Waren heute in Williamsburg. Verstehe langsam dieses Hipster-Ding. Also, wie so ein Style entsteht, dann fortgetragen wird über tausend Ecken, bis er dann abgekühlt bei uns ankommt. Uns ist auch schon der nächste Trend aufgefallen: Hier gucken nämlich erstaunlich wenig Leute in der U-Bahn auf ihr Handy. Wäre toll, wenn das auch zu uns rüberschwappen würde. In Moskau fand heute übrigens eine Anti-Kriegs-Demo statt. Das finde ich momentan NOCH besser als eine Klima-Demo.

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