Schwarz-weiß-Denken

Ein Medienthema: Jan Delay bezeichnet Heino als „Nazi“ und bringt als Argument u.a. dessen Konzerte in Südafrika zur Zeit der Apartheid. Hatte jetzt gerade vor unserem Aufbruch nach Namibia gesehen, dass Heino dort auch kurz zuvor im Windhoeker Sportclub aufgetreten war. Mit dem wiederum hatte ich im Vorfeld zu tun, als es darum ging, eine Drehgenehmigung für den Jugendkarneval zu bekommen.

Mein Eindruck ist der, dass sich die deutsche Community in dem neuen Namibia öffnet. Ja, öffnen muss. Auf der anderen Seite neigt man im Exil und aufgrund der kulturellen Globalisierung natürlich dazu, umso emotionaler an bestimmten folkloristischen Elementen festzuhalten. Aber auch im namibischen Karneval erwächst hier und da eine neue „Narren-Freiheit“.

Kanamib2

Ich glaube, das neue Thema in Namibia ist nicht mehr die Kluft zwischen schwarz und weiß, sondern vor allem zwischen arm und reich. Das alles unter einen Hut zu kriegen, ist eine Riesenherausforderung. Doch dass manch einer in dem jungen Land eben auch laut über eine Bodenreform nachdenkt, darüber kann sich doch niemand ernsthaft wundern. Auch wenn ich die Sorgen der Deutschstämmigen verstehe. Viel beunruhigender finde ich allerdings die Hass-Kommentare auf Delays Facebook-Seite. Wo kommt das bloß her?

Wollte eigentlich gar nichts dazu schreiben, dann sah ich heute dieses Plakat in Wandsbek und dachte gleich wieder an den Karneval. Tja, ich gehe am Wochenende jedenfalls nicht vor die Tür. Das ist mir zu gefährlich. Oder wer beschützt mich als Bürger vor den Bürgerjägern?

Buergerschiessen

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