Kri Tick

Manchmal ist es ja gut, nicht auf Kritiker zu hören, bzw. in diesem Falle habe ich die Kritik erst gelesen, nachdem ich den Film schon gesehen hatte. Gut so. Hätte ich David Denks Tatort-Verriss in der Wochenend-taz nämlich vorher gelesen, hätte ich den Tatort vielleicht nicht geguckt. Was äußerst bedauerlich gewesen wäre. Ich fand ihn nämlich großartig.

Denk schreibt u. a. – Zitat – Zudem nervt die „Eine-Krähe-hackt-der-anderen-kein-Auge-aus“-Rhetorik: Die Welt ist schlecht, weil „die da oben“ zusammenhalten und für den eigenen Vorteil den Rechtsstaat mit Füßen treten. Das ist so plakativ wie plump.

Ja, vielleicht. Kommissar Eisner sagt aber auch an anderer Stelle sinngemäß: Je schlimmer die Klischees, desto größer ihr Wahrheitsgehalt. Und da ist nunmal was dran.

Ich reite da heute mal kurz drauf herum, weil ich in den letzten Wochen ganz viel positives Feedback auf meinen Roman „Kunststoff“ bekommen habe, zwischendurch aber auch eine (durchaus reflektierte und ernst zu nehmende) Rezension bei fixpoetry erschienen ist, wo der Kritiker anmerkt, dass ich den „bösen“ Literaturboss zu klischeehaft beschrieben hätte. Das kann man so sehen. Aber DA halte ich es eben auch mit Kommissar Eisner. Anders gesagt, als ich gestern auf dem Nachhauseweg am Geiz-Puff vorbeigefahren bin (ja, da komme ich IMMER vorbei), stiegen da gerade ein paar Typen aus einem Bulli – da gab es für mich auch keine zwei Meinungen.

Sagt ein Verfechter der Meinungsfreiheit und -vielfalt.

Die Passage, um die es bei mir geht, kann man sich übrigens im Netz anhören. Ton ist ein bisschen schlecht, aber das Szenario stylish. Könnte zwar auch ein Puff sein, ist aber die Bastion in Bochum.

 

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