Viel Falt

Musste heute bei meinem Zug durch München an die Worte der Wissenschaftlerin gestern denken, die sagte, wenn sich nur noch die Reichen das Leben in der Stadt leisten können, dann „verödet“ (O-Ton) die Stadt. Es IST so. Ich habe den ganzen Tag Themenbilder gedreht: Vornehmlich Menschen. Es ist unwahrscheinlich, wie viele verschiedene Menschen es gibt, und wie wunderbar das ist, diese Vielfalt. Und dann gab’s ein Wolkenbruch, und ich bin zum Türken geflüchtet, hab eine Lahmacun und Ayran bestellt, und plötzlich waren da so viele nasse, laute, fröhliche, bunte Menschen um mich herum, ehrlich, die reinste Party. Furchtbarer Gedanke, wenn es nur noch irgendwelche Sushibars gäbe, mit Gutverdienern (die Rechtschreibhilfe bot mir eben für Banker „Denker“ an – Haha), die über ihre verzogenen Kinder schimpfen, wenn sie überhaupt welche haben. Alles Bunte wäre dahin. Dann ist man ganz schnell bei den grauen Männern von Momo …

Voll das Bad

Bin im Hotel das letzte Mal umgezogen und jetzt im größten und schönsten Zimmer. Eben ein Vollbad genommen, unter mir schwadroniert die „After Work“-Gesellschaft zu studentischen Jazzklängen.

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Passt alles gut zu Millers Briefen und den Schilderungen von diversen amerikanischen Hotels. Schwebe hier im ersten Stock sprichwörtlich über den Dingen. Pfeife zwar auf dem letzten Loch, und der Tag war ziemlich zäh, aber ich mach das beste daraus. Auch eine Leistung.

Leuchte Käppi der guten Hoffnung Traum-Office

Gestern Abend noch mit Jakob in einem Club gewesen und ein paar Leute von ihm kennen gelernt. War ein bisschen so wie damals mit meinem Freund Jan in Friedrichshain. Heute dann mit minimaltrashart Pressefoto und Cover besprochen – ja, ich fühle mich wirklich ein bisschen wie Miller. Der korrespondierte auf seiner Reise auch die ganze Zeit mit diversen Verlegern. Absagen, Zusagen, Absagen, Zusagen, hier 20 Dollar, da 40, und immer musste Anais Nin ihm Geld zuschicken. Das kann man sich auch nicht mehr vorstellen. Übrigens kam Miller 1941 nach Hollywood und stellte fest, dass die Leute Schwarzdrucke des Steinbocks hatten, die in China illegal gedruckt und re-importiert worden waren. Also auch kein neues Phänomen. Bin ganz froh, dass ich mir das Briefe-Buch gekauft habe. 1 Euro. Unermesslicher Gegenwert.

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