Steck-Rüben

Keine Ahnung, warum, vielleicht liegt es an dem neuen Cowboy-Unterschlupf, den sich die Jungs hier im Wald gebaut haben, auf jeden Fall entwerfen meine Söhne gerade wie wild Steckbriefe.

Mein großer Sohn hat einen mit dem Computer angefertigt, und ich bin ziemlich baff, weil ich an diesem Programm immer total verzweifle. Er hat sich da richtig reingefuchst. Ich musste an ein Interview denken, das ich mal mit dem Komponisten Serge Weber für meine Abschlussarbeit geführt habe, wo der mir erzählte, er habe sich damals diesen ersten großen Synthesizer von Korg, glaube ich, gekauft und so ausgereizt, dass ihn Korg danach angerufen hätte, wie denn diese Sounds zustande gekommen wären …

Denke ohnehin wieder viel an mein Studium, weil in Miller in seinen Briefen immer so viel zitiert und verweist, dass man sich wieder gänzlich unbelesen und uninteressiert fühlt. Auf der anderen Seite merke ich aber auch, dass mich Theorie tatsächlich nicht mehr so richtig interessiert, weil sie das „Leid“ – so wie es die Buddhisten ja als alltäglich annehmen – nicht verhindert, im Gegenteil. Also: ja, man braucht eine geistige Haltung, aber wer nicht mehr in der Lage ist, die Fender-Konstruktion am Steg auszubessern (gestern) und die Zündkerze am Rasenmäher zu säubern (heute), wird sich mittelfristig in Luft auflösen. Da halte ich es auch lieber mit Djian als mit Miller.

Mein kleiner Sohn hat sich übrigens statt Computer aufs Zeichnen verlegt und dabei gleich noch einen „Steckbrief“ von mir angefertigt. Immerhin, ich bin doppelt so viel wert wie Joe Dalton

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