Bücher, Wurm

In Altona hat jemand an der Bushaltestelle eine Kiste mit Büchern hingestellt: zu verschenken. Hab zum Glück reingeguckt und zugeschlagen. Enzensberger, Strittmater, eine Kompilation mit Texten sozialistischer Politk und Literatur – und schließlich eine total coole (Schul-?)Ausgabe von Plenzdorfs „Die neuen Leiden des jungen W.“ Keine Ahnung, ob da jemand Abschied vom Linkssein gefeiert hat, ich bin jedenfalls ganz beseelt über den unverhofften Reichtum. Hab gleich angefangen, in dem Strittmater zu lesen, „Ole Bienkopp“, gehört (laut Fischer-Klappentext) zu den bedeutendsten Werken der DDR-Literatur und gilt als Muster des `sozialistischen Dorfromans´.

Zuhause angekommen, dann Drama: Eine der kleinen Meisen ist aus dem Nest gefallen. Hab mit dem Enzensberger eine Fliege gekillt und sie dem Meisenbaby mit der Pinzette hingehalten – da ist es panisch weggehüpft. Was jetzt? Ole Bienkopp hätte bestimmt Rat gewusst. Bin wegen der ganzen Wohnungs-Recherche gerade wieder akut empfänglich für alternative Konzepte auf dem Land. Obwohl wir hier ja auch sehr schön wohnen … Ach, was weiß ich denn. Oh, sehe gerade, der Typ heißt Strittmatter – mit 2 `t´. Strittmater hieß, glaube ich, der Seelsorger in der Krebsklinik, wo ich Zivildienst gemacht hab.

Geschwür – Geschworen – Geschwader

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