Oh, Tannen Bauer

Haben gerade einen Film geguckt, den uns meine kleine Schwester zu Weihnachten geschenkt hat. „Mein Bauer, seine Kuh & ich“ ist der zugegebenermaßen ziemlich dämliche deutsche Titel, egal, jedenfalls ist das so ein schwedische Romanze, in der sich eine emotional verkrüppelte, verkopfte und auch ein bisschen versnobte Bibliothekarin in einen Bauer verguckt, eine Affäre mit ihm beginnt und ihn dann jedoch auf einer Party ihrer bescheuerten Snob-Freunde förmlich opfert. Der Bauer macht daraufhin Schluss und die coole Freundin der Bibliothekarin redet der wiederum voll ins Gewissen und fragt: Was ist wichtiger, Kopf oder Herz? Und da ist mir ein Licht aufgegangen, nämlich dass meine Freundin und ich so gut zusammen passen, weil wir beide gute Bauern und zugleich auch elitäre Städter sind. Also, wir kümmern uns um Hase und Pferd, beackern unsere Beete, wälzen uns mit unseren Kindern im Dreck, und trotzdem können wir, wenn es sein muss, stundenlang fundiert über Psychopathologie diskutieren. Oder Musik. Oder Filme. Aber wir nehmen das eben nicht zu ernst, im Gegenteil, wir nehmen das sportlich.

Ich glaube manchmal, die Welt wäre besser, wenn sich jeder wieder bis zu einem gewissen Grad selbst versorgen müsste. Vielleicht reicht es aber andersherum auch nicht, nur die Bibel gelesen zu haben!? Puh, schwierig. Vielleicht entwickele ich so ein Studium generale für die Generation Z, so eine Mischung aus Soziologie und Agrarwissenschaft. Das wäre doch mal zukunftsorientiert und nachhaltig.

Ansonsten? In Amerika hat ein Zahnarzt seiner Helferin gekündigt, weil sie „zu unwiderstehlich“ war. Der Mann fürchtete angeblich um seinen Verstand. Ein Gericht gab ihm Recht. Muss ich mich jetzt auch von meiner Freundin trennen?

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